220 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Zweck: Bau u. der Betrieb folgender Kleinbahnlinien: a) von Memel nach Pöszeiten mit Abzweigung von Dawillen nach Laugallen u. von Klemmenhof nach Plicken, b) von Memel (Kleinbahnhof) durch die Stadt Memel u. die Gemeinde Schmelz, sowie ferner c) der Bau u. Betrieb eines Elektrizitätswerks für die Bahnanlage zu b u. für die Abgabe von Licht u. Kraft innerh. der Stadtgemeinde Memel u. der Gemeinde Schmelz aus diesem Werke, nach Massgabe der von den zuständigen Behörden auszustellenden Genehmigungsurkunden und der landespolizeilich festzustellenden Baupläne. Die elektrische Strassenbahn in Memel (11 km) kam im Aug. 1904, das Licht- u. Kraftwerk im Nov. 1904, die Kleinbahnen (Dampf- bahn) am 20./10. 1906 in Betrieb (Länge 50.2 km). Den Betrieb der elektr. Zentrale, der Strassenbahn und des Licht- u. Kraftnetzes sowie der Kleinbahn (Dampfbahn) führt die Ges. m. b. H. Lenz & Co. in Berlin durch die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. in Königsberg i. Pr. als Beauftragte. nachdem die frühere Betriebsführerin, die Nordischen Elektrizitäts- und Stahlwerke A.-G. in Danzig-Schellmühl am 1./2. 1907 in Konkurs gegangen ist. Verlust 1907/08 M. 96 964, 1908/09 M. 39 943, 1909/10 M. 6084, vertragsmässig zu decken aus den von den Nordischen Elektr.- u. Stahlwerke A.-G. eingehaltenen Mitteln. Am 31./3. 1910 waren vorhanden 363 Hausanschlüsse mit einem Anschlusswert von 1 070 227 Kw. Hiervon entfallen 409 305 auf Licht, 640 220 auf Bahnleitung, 20 702 auf Apparate. Der gesamte Anschlusswert kommt dem von 6951 Glühlampen à 16 NK. u. 809.291 PS. gleich. Kapital: M. 2 800 000 in 2800 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Darlehn: M. 300 000, gewährt 1909 von der Provinzialhilfskasse. Ungetilgt ult. März 1910: M. 299 119. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Baukto 2 671 617, Erweiterungsbauten 451 910, Bank der Ostpr. Landschaft 5039, Kaut. 30 000, Ern.-F.-Effekten 13 893, do Dampfbahn 1616, Kassa 2872, Zuschusskto 178 374. – Passiva: A.-K. 2 800 000, Hypoth.-Darlehen 299 119, Tilg.-Kto 880, Disp.-F. 53 747, Lenz & Co., Kaut 30 000, Ern.-F. Strassenbahn 34 104, do. Dampfbahn 29 148, do. Elektrizitätswerk 7500, Kredit. 101 825. Sa. M. 3 355 324. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 12 018, Zs. 4041, Ern.-F. Dampfbahn 35 9808, do. Elektrizitätswerk 2500, do. Strassenbahn 6376, Hypoth.-Zs. 10 121, do. Tilg.-Kto 880. – Kredit: Betriebsüberschuss Dampfbahn 9926, do. Elektrizitätswerk 29 453, do. Strassen- bahn 10 719, Zuschusskto (Nordische Elektr.- u. Stahlwerke) 6084, Verlustsaldo per 1909 10 11 001 (gedeckt a. Disp.-F.). Sa. M. 45 746. Dividenden 1904/05–1909/10: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Stadtrat Pitcairn, Memel; Geh. Baurat Lincke, Tilsit. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Landrat Cranz, Stellv. Oberbürgermeister Altenberg, Memel; Reg.-Rat Dr. Hassenstein, Reg.- u. Baurat Michaelis, Landeshauptm. von Berg, Geh. Baurat Varrentrapp, Reg.-Rat Dr. Sutor, Königsberg. Strassenbahnen Mülhausen-Ensisheim-Wittenheim in Mülhausen i. Els. Gegründet: 1885. Letzte Statutänd. 25./5. 1897 u. 27./5. 1905. Konzessionsdauer von 1885 bis 1984. Erwerbsberechtigt ist das Reichsland, und zwar nach Ablauf der Konzession unentgeltlich, aber ohne Betriebsmaterial. Die Bahn kann auch früher von dem Reichs- land erworben werden und wird in diesem Falle das 20fache des Reinertrages der letzten 5 Jahre vor dem Erwerbstermin vergütet. Zweck: Bau und bezw. Betrieb der Dampf-Strassenbahnlinien: a) Mülhausen-Ensisheim (16, 5kKm), Betriebseröffnung 21. Dez. 1885; b) Mülhausen-Wittenheim (7,5 km), Betriebseröffnung 27. Aug. 1888. Zum Bau leisteten Staat, Bezirk und Gemeinden M. 356 350 Zuschüsse. Mit der Ges. Tramways Mülhausen wurde ein Betriebsvertrag abgeschlossen, wonach diese bis 1. Jan. 1911 gegen eine kilometrische Entschädigung den Betrieb der Bahnen mit den Betriebseinrichtungen der Ges. ausführt. ce) Linie Mülhausen-Pfastatt (4,90 km, seit 1899 elektrisch), Betriebseröffnung 24. Nov. 1889, besteht aus der von der Ges. Tramways Mülhausen gebauten und betriebenen Strecke. Mülhausen-Burzweiler-Pfastatt; Bau und Betrieb letzterer Linie ist vertragsm. gegen Überlassung aller der Ges. von Staat, Bezirk und Gemeinden gewährten Zuschüsse, sowie der gesamten Betriebseinnahmen bis 1. Jan. 1911 ebenfalls der Ges. Tramways Mülhausen übertragen worden. Von da ab geht dann diese Linie in gutem, betriebs- fähigem Zustande, jedoch ohne rollendes Material, in das Eigentum der Ges. Strassen- bahnen Mülhausen-Ensisheim-Wittenheim über. Spurweite aller Linien 1 m. Auf Linie a) und b) Personen- und Güterverkehr, auf Linie c) nur Personen. Kapital: M. 300 000 in 600 Aktien à M. 500. Anleihe: Noch M. 410 000 in 4 % Oblig. von 1897 à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. = Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen weitere 10 % zum R.-F. und 10 % Tant, an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Bahnkörper u. Betriebsmaterial. 676 181, Einrichtung des elektr. Betriebes Jungenthor-Pfastatt 129 198, Bahn-Um- u. Ausbau 53 000, Kaut. 200, Ern.-F. 10 194, vorausbez. Oblig.-Zs. 10 980, Kassa 319, Tramways Mülhausen. Bankkto 25 315. – Passiva: A.-K. 300 000, Oblig. 410 000, Tramways Mülhausen, Baukto 129 198, R.-F. 4808, nicht erhob. Div. 250, Stationsabrechnung 2017, Gewinn 59 114. Sa. M. 905 389. * *= = ――――