280 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. II. Das Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Friederika in Bochum. Das- selbe ist durch zwei Schachtanlagen aufgeschlossen. Die Hauptgewinnung geht z. Z. auf der 320 m Sohle um. Die Förderung auf der Zeche Friederika ist eingestellt worden u. werden die gewonnenen Produkte durch Dannenbaum I bezw. Prinz Regent zu Tage ge- fördert. Auf Friederika befindet sich das Hauptverwaltungsgebäude der Ges. III. Das Steinkohlenbergwerk Prinz Regent in Bochum. Das Grubenfeld ist durch eine Doppelschachtanlage aufgeschlossen. Ein Schacht mit Doppelförderung hat eine Teufe von 630 m, der andere ist 500 m tief. Auf Prinz Regent befindet sich ausser der grossen elektrischen Zentrale, welche die sämtl. Anlagen der Ges. mit elektr. Strom versorgt, je eine Fett- u. Magerkohlen-Wäsche, Brikettfabrik mit 5 Pressen (eine weitere 5 kg Presse ist in der Aufstellung begriffen sowie 1 neuer Ventilator von 6000 cbm minutl. Leistung mit regulierbarem elektr. Antrieb), 145 Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Die Masch. der elektr. Zentrale werden durch die Gase der Kokerei Prinz Regent u. Dannenbaum II, welche mittels Ferndruckanlage zum Gasometer Prinz Regent gedrückt werden, angetrieben. Eine elektrisch angetriebene Drahtseilbahn verbindet die Schächte Dannenbaun: EA Eulenbaum u. Prinz Regent, ebenso sind die Schächte mittelst elektr. Streckenförderung unterirdisch verbunden. IV. Steinkohlenbergwerk Friedlicher Nachbar einschliessl. Baaker Mulde in Linden a. d. Ruhr. Die Berechtsame liegt im Bergrevier Hattingen. Zur Förderung dienen 3 Schachtanlagen, Friedlicher Nachbar I, II u. Baaker Mulde (Teufen 630, 500 bezw. 340 m). Alle drei Schachtanlagen liefern ihre Förderung nach einer Zentralverladung, woselbst eine Fett- und eine Esskohlen-Wäsche u. 2 Brikettfabriken mit 8 Pressen errichtet sind. Der auf den drei Schachtanlagen erforderliche Dampf wird in einem Zentralkesselhaus auf Schacht II, in der Hauptsache durch Ausnutzung der Koksofengase, erzeugt. Die ebenfalls auf Schacht II vorhandenen beiden unterirdischen Wasserhaltungen (eine Dampf- u. eine elektr. Wasserhaltung) heben die gesamten Zuflüsse der 3 Anlagen u. zwar jede für sich, sodass volle. Reserve vorhanden ist. Auf Schacht Friedlicher Nachbar II befindet sich ferner in einem Zentralmaschinenhaus eine elektr. Zentrale von 1400 PS., eine Zentral- kondensation u. 2 Kompressoren. Ein neuer Kompressor für 7000 cbm Stundenleistung ist im Bau begriffen. Die vorhandenen Ventilatoren werden elektrisch angetrieben. Nach dem ca. 1200 m sstlich vom Schacht II befindlichen Wetterschacht führt eine Seilbahn zum Versatz der Wasch- u. Haldenberge in der Grube. Die vorhandenen 130 Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte wurden 1908/09 erbaut. V. Steinkohlenbergwerk Hasen winkel zu Dahlhausen-Ruhr einschl. des Feldes Holtbrügge. Die Berechtsame liegt im Bergrevier Hattingen. Zur Förderung dient eine Doppelschachtanlage mit der gleichzeitig 8 bezw. 3 Förderwagen gehoben werden können. Die Zeche besitzt eine Fettkohfenwäsche, sowie eine Kokerei. Vorhanden sind zurzeit noch 30 Koksöfen älteren Systems, während der Bau von 70 Regenerativöfen anstelle abge- brochener 60 Flammenöfen in Ausführung begriffen ist. Der Vorrat an Fettkohlen auf Hasenwinkel hat sich erheblich nachhaltiger erwiesen, als ursprünglich angenommen wurde. Bei einer Förderung von 360 000 t per Jahr wird die Ges. voraussichtlich noch für etwa 12 Jahre Fettkohlen zur Verfüg. haben. während unterhalb der Fettkohlenpartie noch Magerkohlen in grosser Menge anstehen, die bisher nicht aufgeschlossen sind. VI. Zeche Bruchstrasse, Langendreer. Die Berechtsame ist durch 3 Tiefbau- schächte aufgeschlossen, von denen der mit Doppelförderung versehene Hauptschacht 500 m, der andere Schacht 400 m u. der dritte Schacht 193 m Teufe hat; letzterer dient zur Wetter- führung. Über Tage ist die Zeche Bruchstrasse in den letzten Jahren vollständig umgebaut worden u. besitzt gegenwärtig 3 Fördermasch. von 600 PS. bezw. 350 PS. u. 1400 PS., wovon die erstere mit Trommeln, die beiden anderen mit Köpescheiben versehen sind. Die 1904/05 erbaute Fettkohlen-Wäsche ist für eine Leistung von 2500 t arbeitstäglich eingerichtet. Vor- handen 35 Dampfkessel, ferner 120 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten. Das Koks- brechwerk ist in der Lage, ca. 500 t Brechkoks in 24 Stunden herzustellen. Die Waschkaue ist vergrössert und es sind 13 Beamtenwohnhäuser erbaut für eine Belegschaft bis 3000 Mann. Um in den notwendigen Erweiter. der Anlagen der Zeche Bruchstrasse nicht behindert zu sein und zur Vermeidung unangenehmer Bergschädenansprüche wurde die unmittelbar an die Zeche grenzende Ringofenziegelei von II. Oberschulte-Beckmann, die sich im Betrieb befindet, im J. 1907 erworben. VII. Zeche Wiendahlsbank in Kruckel bei Annen. Dieselbe besitzt eine Be- rechtsame von 6 882 550 qm und ist durch 2 Tiefbauschächte aufgeschlossen, welche beide 400 im Teufe haben. Es stehen hier nur Flöze der mageren Partie im Bau. Zur Aufbe- reitung der Förderung von 1100–1200 t pro Tag dient eine Kohlenwäsche, während behufs Verwertung der Feinkohlen eine Brikettfabrik mit 3 Couffinhall-Pressen errichtet ist, eine weitere Presse zur Herstellung von 5 kg-Briketts ist seit dem 1. Juni 1910 in Betrieb. Die Dampfkesselanlage besteht aus 12 Einflammrohr-Wellblechkesseln von je 100 qm Heizfläche u. 10 Atm. Überdruck mit Dampfüberhitzern nebst zugehörigen Speisepumpen. Die Gew. Wiendahlsbank, deren sämtl. 1000 Kuxe inzwischen in das Eigentum der Ges. übergegangen sind. wurde aufgelöst und mit Wirkung vom 1./2. 1909 ab angegliedert. „ VIII. Zeche Luise u. Erbstollen. Die Grösse des Grubenfeldes beträgt 4 407 000 qm. Wegen der veralteten, unrentabel arbeitenden Tagesanlagen und insbes. im Zusammenhang mit dem im August 1908 erfolgten Einsturz des Schachtes Clausthal ist der Betrieb einge-