Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 0 281 stellt und der Schacht zugestürzt worden. Der Schacht Schulte wurde ausgemauert und soll später der angrenzenden Zeche Wiendahlsbank als Wetterschacht dienen. Die hier in grösserer Teufe noch anstehenden erheblichen Mengen Fettkohlen werden demnächst durch die Schachtanlage Wiendahlsbank gefördert. Das Bergwerkseigentum der Abteilung Bochum umfasst nunmehr die Steinkohlen- gerechtsamen Dannenbaum, Eulenbaum, Friederike, Amatus, Iduna, Prinz Regent u. Prinz Regent II, Julius Philipp, Friedlicher Nachbar, Baaker Mulde, Hasenwinkel, Fortuna u. Holt- brügge, Bruchstrasse, Louise u. Erbstollen u. Wiendahlsbank. Hierzu kommen noch einige in den letzten Jahren vorgenommene Neuerwerbungen, sodass die Gerechtsamen in Westfalen gegenwärtig rund 42 000 000 aqm betragen. Zur Bewältigung der Grubenwasser sind Wasser- haltungsmasch. von insges. 140 cebm Leistungsfähigkeit in der Minute vorhanden. Der Grundbesitz der Abteil. Bochum beträgt rund 548 ha. Um Arbeitermangel in Zukunft möglichst vorzubeugen, ist auf Zeche Friedlicher Nachbar eine Kolonie von 39 Vierfamilien- Wohnhäusern, auf Zeche Prinz Regent eine solche von 40 Vierfamilien-Wohnhäusern errichtet. Eine Arbeiterkolonie von 40 Vierfamilienhäusern auf Bruchstrasse ist im Bau begriffen. Ebenso eine solche von 32 Häusern in Bochum VII. Ausserdem errichtete die Ges. bezw. nahm in Angriff auf den verschied. Anlagen 33 Beamtenwohnhäuser für 64 Familien. Die Zechen haben zus. 474 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 1594 Wohnungen. Von der Zeche Langenbrahm erwarb die Ges. init Wirkung ab 1./11. 1908 ihren hälftigen Anteil am Brikett- werk „Dahlhausen“, gliederte dasselbe der Ges. an und löste die G. m. b. H. auf. Dem Drängen der reinen Zechen im Kohlensyndikat nachgebend, haben die Hütten- zechen die Höchstgrenze ihres Selbstverbrauchs ab 1./7. 1909 festlegen lassen und dem- entsprechend einer Abänderung des Syndikatsvertrages zugestimmt. Das der Ges. zustehende Kontingent beträgt auf Kohlen umgerechnet 1 806 000 t pro Jahr einschl. Union. An die Hüttenwerke der Ges. lieferten die Zechen im Geschäftsjahre 1907/08–1909/10 10 985, 15 915, 106 672 t Kohlen, 288 882, 529 485, 552 875 t Koks und 4 212,5, 6642, 5. 3070 t Briketts. Die Beteiligungsziffern der Ges. im Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikat betragen 3 100 5000 t Kohlen, 720 500 t Koks, 566 550 t Briketts (einschl. Union). Gesamtförderung der Kohlenzechen eins hl. Bruchstrasse, Louise und Wiendahlsbank im Geschäftsjahre 1907/08–1909/10: 2 966 953,5, 2 984 734, 3 183.754 t. Koksproduktion: 635340, 884 601, 971 135 t, Briketts 262 061, 307 432, 417 435 t. Nach Hinzutritt der Zechen der Dortmunder Union erhöhte sich 1910 die Beteiligung um 400 000 t Kohlen u. 100 000 t Koks. Der Verkaufserlös bezw. Verwertung der Kohle betrug 1903/04: M. 9,85, 1904/05: M. 10, 06, 1905/06: M. 10,56, 1906/07: M. 11,52, 1907/08: M. 12,74. 1908/09: M. 11,82, 1909/10: M. 11.32 pro Tonne. Der Verdienst der Arbeiter war durchschnittlich 1903/04: M. 4,13, 1904/05: M. 4, 25, 1905 06: M. 4, 34, 1906/07: M. 5, 1907/08: M. 5,13, 1908/09: M. 4,74, 1909/10: M. 4,57 (Arbeiterzahl einschl. Unionzechen 19 351). Die Zugänge auf Anlage-Konti bei sämtlichen Zechen erforderten 1907/08 M. 14 666 587, 1908/09 M. 4 407 257, 1909/10 M. 4 018 170, davon entfallen 1909/10 auf Grubenbaue M. 227884, Grundstücke 446 396, Masch., Kessel, elektr. Anlagen M. 862 020, Kokereien u. Nebenprodukten- Anlagen M. 734 287, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser M. 1. 546 471. B. Abteilung Differdingen. I. Erzgruben. a) Die Konc. Oberkornerberg (ca. 20 ha). b) Die Konc. Thillenberg (64 ha), beide in allernächster Nähe der Hochofenanlagen gelegen. c) Die Konc. Langengrund (36 ha), bei Rümelingen gelegen. d) Die Grube Monceau bei Rümelingen. e) Die Konc. Oettingen (230, 44 ha) gehört zu Differdingen und zu der Rümelinger u. St. Ingberter Hochöfen u. Stahlwerke Akt.-Ges. in Rümelingen. f) Seit 1903 Beteilig. mit ca. 25 % an dem Minette- Vorkommen der Société anon. de Moutiers (696 ha grosse Erz-Konc. b. Briey). g) Die Grube Tetingen in Luxemburg ca. 37 ha. Ausserdem besitzt Differdingen im Rümelinger Bassin noch zu vollem Eigentum 1,65 ha Minette (Grube Dömptesgrund). h) Gew. Rosenmühle bei Volmeringen in L. (191 ha). Erzförderung insgesamt 1901/1902–1909/1910: 519 359, 526 862, 602 585, 716 094, 821 188, 976 804, 1 154 906, 1 242 708, 1 365 584 t (ab 1907/08 inkl. Anteil Grube Moutiers). 1905 Ankauf von 27 ha Kalksteinfeldern in Haraucourt bei Sedan (gefördert 1906/07–1907/08: 23 831, 29 911 t): 1908/10 ausser Betrieb. II. Hochöfen, Stahl- und Walzwerke. Dieselben befinden sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Differdingen. Die Hochofen-Anlage besteht aus 8 Hochöfen mit 3 Dampfgebläsemasch. u. 9 Gasgebläsemasch. für eine monatliche Erzeugung von 4000 bis 5000 t Thomaseisen pro Ofen. Es ist ferner eine grosse Gasreinigungs-Anlage vorhanden sowie 37 Winderzeugungsapparate, System Cowper. Eine neue Cowper-Gasreinigung ist fertiggestellt u. in Betrieb. Zum Stahlwerk gehört zunächst eine Mischeranlage, in welcher sich 2 Roheisenmischer mit einem Fassungsvermögen von je 250 t flüssigem Eisen befinden. Von hier wird das flüssige Eisen dem Stahlwerk mittels einer elektr. Bahn zugeführt. Das Stahl- werk besteht aus 4 Konvertoren. Die Walzwerke bestehen zunächt aus 2 Blockwalzwerken, deren jedes eine eigene Maschine mit zugehöriger Zentralkondensation besitzt. An Fertig- strassen sind vorhanden: 1 Walzenstrasse zur Herstell. von Knüppeln, Platinen u. schweren Stabeisendimensionen, 1 Walzenstrasse zur Herstell. von Schienen, Schwellen, mittleren Trägern- und U-Eisenprofilen, sonstigen Formeisen sowie schweren Stabeisensorten, 1 Mittel- eisenstrasse mit allem Zubehör für leichteres Stabeisen und Formeisen, 1 Drahtstrasse mit Zubehör, 1 Greywalzwerk zur Herstell. schwerer Formeisen N. P. sowie der breitflanschigen