282 Hrgzbergwerke und Hüttenbetriebe. Spezialprofile (System Grey — Herstell. breitflanschiger Träger), 3 Streckmasch. stellen die dünnen Dimensionen Moniereisen her, I grosses kontinuierliches Feineisenwalzwerk be- stehend aus 3 Vor- u. 3 Fertigstrassen. Die ältere elektrische Zentrale besteht aus 3 Gas- dynamos von je 600 HP., aus einem Gasdynamo von 1500 HP. Leistungsfähigkeit und aus einer 1200 und einer 1500 pferd. Dampfturbine zur Erzeugung elektr. Kraft. In der neuen Gaszentrale sind fünf 2000 pferd. Gasdynamos für Drehstrom im Betrieb, sodass die Dampf- turbinen jetzt in Reserve stehen. In der alten Zentrale sind noch zwei Gleichstrom- Gasdynamos à 2000 HP. Leistungsfähigkeit aufgestellt. Ausser den unter I u. II beschriebenen Anlagen besitzt das Werk zur Beförderung der Massen 15 grosse und 8 kleine Dampf- sowie 3 elektr. Lokomotiven. Die Gleisanlagen be- tragen rund 25 km Normalspur und 6 km Schmalspur; zwischen der Grube Oettingen und dem Werk in Differdingen besteht eine 14 km lange Drahtseilbahn, ferner vorhanden aus- gedehnte Krananlagen zur Verladung der Fertigfabrikate. Für Grundstücksankäufe, Neubauten u. Ergänzungen wurden in Differdingen inkl. Erzgruben 1901/02–1909/10 M. 839 870. 2 006 611, 6 691 964, 1 387 697. 5 858 497, 8 506 828, 1828 041, 2 424 623, 4 731 490 ausgegeben, davon entfallen in 1909/10 M. 2 731 727 auf Walz- werke, M. 608 391 auf Grundstücke, M. 181 999 auf Erzgrubenfelder, M. 934 786 auf Hochöfen. Die Vergrösserung der Anlagen durch Bau neuer Walzenstrassen, Erweiter. der Sortimente, Einführung der Schienenfabrikation u. anderer Massnahmen für die Aufarbeitung des grössten Teiles des Halbzeugproduktes kam 1902–1906 zur Ausführung. – Produktion 1901/1902 bis 1909/1910: Roheisen: 190 197, 215 200, 241 667, 253 802, 286 260, 348 816, 371 696, 393 551, 433 322 t; Stahlwerk: 177 058, 198 251, 212 080, 221 830, 252 000, 309 433, 315 836. 307 779, 336 158 t Rohblöcke: Walzwerk: 162 214, 176 124, 182 444, 191 702, 216 100, 264 727, 267 178, 245 063, 288 037 t. Die Ges. ist beim Stahlwerksverband mit 356 463 t beteiligt, davon ent- allen auf Produkte A 251 463 t, auf Produkte B 105 000 t; hierzu traten 1910 für die Dort- müunder Union 436 496 f. C. Abteilung Mülheim a. d. R. Die G.-V. v. 18./11. 1905 genehmigte den Erwerb des Bergwerksverein Friedrich Wilhelms- hütte zu Mülheim (siehe auch unten bei Kapital). Das Werk besitzt eine Anzahl Gruben- felder und Konzessionen in den Bergrevieren Dillenburg, Wissen, Neuwied und Ratingen sowie einen Anteil an einer Minette-Konzession in Lothringen. Das Hochofenwerk der Friedrich Wilhelms-Hütte umfasst 3 Hochöfen, einen von ca. 400 cbm und 2 von je ca. 600 cbm Rauminhalt mit den erforderlichen Cowper-Winderhitzern und Gebläsemaschinen. Erzeugt wird Hämatit-, Giesserei- und Stahlroheisen. In diesen Marken beträgt die Er- zeugungsfähigkeit etwa 180 000 t jährlich. Eine neue Koksofenanlage mit Gewinnung der Nebenprodukte und einer Jahreserzeugung von ca. 72 000 t Hochofenschmelzkoks ist Anfang Aug. 1909 in Betrieb gekommen (Produktion 1909/10 76 046 t Koks). Zur Verwertung des Hochofengases sind Gichtgas-Reinigungsanlagen u. eine Gasmasch.-Zentrale erbaut. Diese Gaszentrale versorgt die sämtl. Betriebe mit Licht u. Kraft. Zur Res. ist das Werk an das Rhein.- Westfäl. Elektrizitätswerk in Essen angeschlossen. Zur weiteren Verarbeit. eines Teiles der Roh- eisen-Erzeug. besitzt das Werk ausgedehnte Giesserei-Anlagen, die in Sand- u. Lehmformereien zur Herstell. von Maschinenteilen, Rohrformstücken u. dergl. bestehen, sowie grosse Giessereien zur Erzeug. von Röhren von den kleinsten bis zu den grössten gebräuchlichen Abmessungen. Haupterzeugnisse sind Muffen und Flanschenröhren nebst den zugehörigen Formstücken, in denen die Leistungsfähigkeit etwa 100 000 t beträgt. Ausser diesen Spezialitäten wird ferner noch in grossem Masstabe die Herstell. von Tübbings, wofür die leistungsfähigsten Spezialmaschinen vorhanden sind. sowie von schweren Kokillen und die Massenfabrikation von Eisenbahnbedarfsartikeln betrieben. Die Werkstätten der Hütte befassen sich haupt- sächlich mit der Herstell. von Masch. für Bergwerks- und Hüttenbetrieb, nämlich Dampf- maschinen, Wasserhaltungs- und Pumpmaschinen, Fördermaschinen, Gebläsemaschinen u. dergl. sowie mit dem Bau von Grossgasmasch. System Nürnberg. Gefördert 1904/05 bis 1907/08: 25 695, 23 125, 15 894, 5937 t Eisenstein. Betrieb Ende 1907 eingestellt. Arb.-Zahl ca. 1750. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich Wilhelms-Hütte betrugen 1906/07 bis 1909/10 M. 247 837, 398 590, 2 248 963, 2 966 530, davon entfallen 1909/10 M. 866 789 auf Hoch- öfen, M. 846 735 auf Giessereien, M. 176 671 auf Masch.-Bauanstalt, M. 918 413 auf Gaskraft- anlage. Produktion: 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 8S8 833 69 314 78 205 106 320 93470 92 810 832 491 %, Gusswaren 242 288 33 687 35060 44 284 38 098 30 371 46 815 öfrentlicht Maschinen . „ 3 088 3971 4 017 4 432 4 807 = *=8 arzgrubenfelder in Bayern: Der Ges. wurden in den letzten Jahren verschied. Felder Bergwerkseigentum zur Gewinnung von Erzen in den Reg.-Bezirken Oberfranken u. Oberpfalz verliehen. Grund- u. Hausbesitz: Insgesamt rund 782 ha. Hiervon entfallen auf die Abteil. Bochum 548 ha. Diese Abteil. hat 474 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 1594 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abteil. Differdingen ist 198 ha. Diese Abteilung hat 3 Beamten-, 3 Werkmeister- und 17 Arb.-Wohnhäuser mit 67 Wohnungen. In Obercorn hat die Abteil. weiterhin noch 52 Arb.-Wohnhäuser mit 172 Wohnungen und in Niedercorn ein Kranken- haus, ferner in Obercorn ein Wohn- u. Kosthaus für 100 unverheiratete Arb. mit 30 Wohn.