Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 91 448, Reparat. 32 536, Provis. 1262, Unk. 68 831, Zs. 8389, Diskont 107, Abschreib. 18 433. – Kredit: Betriebsgewinn 151 683, Grund- stücke 374, Haus 738, Verlust 68 213. Sa. M. 221 009. Dividenden: 1899/1900–1900/1901: 20, 6 %; 1901 (1./4.–30./9.): 0 %; 1901/1902 (9 Mon.): 4½ % = 6 %; 1902/03–1909/10: 0, 0, 0, 6, 12, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Karl Loehr. Prokuristen: Rich. Weber, Aug. Weber. Aufsichtsrat: Vors. Jos. Hundt, Olpe: Rud. Weber, Hostenbach; Heinr. Hundt, Olpe. Cöln-Müsener Bergwerks-Actien-Verein in Creuzthal. Kreis Siegen. Gegründet: 1./8. 1856, konc. 7./9. 1856. Letzte Statutänd. 28./11. 1899 u. 11./10. 1907. Zweck: Betrieb von Bergbau auf Eisenstein, Zink-, Blei- und Kupfererze; Her- stellung von Koksroheisen. Der Verein besitzt Anteil an der Grube Stahlberg bei Müsen mit wertvollen Verleihungen für Spateisenstein, Zink-, Blei- u. Kupferze. Die Fort- setzung des frühern Stahlberger Stockes ist vor einigen Jahren wiedergefunden worden und berechtigen die inzwischen gemachten Aufschlüsse zu den besten Hoffnungen. Auf der zu Stahlberg gehörigen Schwabengrube ist ebenfalls ein schönes Spateisenmittel erschlossen worden. Die Hochofenanlage zu Creuzthal, bestehend aus 2 Hochöfen und allen dazu nötigen Ausrüstungen, mit einer Leistungsfähigkeit von 90 000 t Roheisen jährlich. Ein dritter Hochofen wurde Anfang 1911 fertiggestellt. Zur Herstell. von elektr. Kraft ist in den letzten Jahren eine grössere elektr. Gaskraftzentrale angelegt worden, welche zu gleicher Zeit die Grube Stahlberg mit Kraft versorgt und Kraft an das Elektrizitätswerk Siegen liefern wird. Ausser- dem gehören zur Hütte noch zwei grössere Schlackensteinfabriken, welche mit vier modernen Pressen ausgerüstet sind. Eine Holzverkohlungsanlage mit 30 Retorten u. Einricht. zur Gewinn. der Nebenprodukte zu Lohe. Eine neu eingericht. Holzsägemühle mit Wasserkraft zu Dahl- bruch. Ausser Stahlberg werden z. Z. 280 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Creuzthaler Hochofenanlage hat sich 1902/03–1909/10 durch verschied. Ankäufe etc., Bau eines 3. Hoch- ofens (seit Ende 1910 in Betrieb), Anlage einer elektr. Zentrale, zweier Schlackenstein- fabriken, neuer Gasmasch. u. sonst. Neubauten um M. 150 129, 34 312, 89 955, 56 338, 217 833, 1 056 003, 465 874, 637 501 erhöht. Anteil an der Ausbeute der Grube Stahlberg für die Ges. 1902/03–1907/08 M. 32 550, 41 666, 15 000, 50 000, 83 333, 42 926, dagegen für 1908/09 M. 90 000 Zubusse infolge ausgeführter Neubauten; auch 1909/10 keine Ausbeute. Infolge des Zu- sammenbruches des Roheisen - Syndikats u. der hierdurch geschaffenen traurigen Zustände auf dem Roheisenmarkte konnte die Ges. 1908/09 nur einen Hochofen betreiben. Nach Abschreib. von M. 78 135 ergab sich ein Verlust von M. 106 894, gedeckt aus dem R.-F. 1909/10 gestalteten sich die Verhältnisse noch ungünstiger, sodass die Bilanz mit einem Fehlbetrag von M. 299 511 abschloss, wovon M. 121 762 aus dem R.-F. Deckung fanden u. M. 177 749 vorgetragen wurden. Die geplante Errichtung eines Weissblechwalzwerkes ist aufgegeben, doch ist jetzt der Bau eines modernen Stahlwerkes in Aussicht genommen. Produktion: 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 Spateisenstein . . t 1 093 763 1088 1 681 8 994 16 023 20 264 16 063 Blei- u. Kupfererze „ 449 515 408 435 354 234 300 316 Zink-u. Spatblende „ 6 054 4 115. 3 389 2 831 3 098 2 626 2417 8 Koksroheisen .. „ 57 890 69 154 52 618 89 765 86 729 70 440 50 972 53 169 Holzkohleneisen . „ 726 267 1 001 906 913 Koksroheisen . „ 1 386 2 156 2 692 3 300 1 640 — Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à M. 300. Urspr. M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600, erhöht im Nov. 1872 um M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600; reduziert lt. G.-V. V. 20./2. 1880 auf M. 3 000 000 durch Abstempelung der Aktien auf je M. 300. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 29./10. 1909, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses J. H. Stein in Cöln oder dessen Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1915 bis spät. 1944 lIt. Plan durch jährl. Auslos., im März (zuerst 1915) auf 1./7. (erstmals 1915); ab 1./7. 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 2 200 000 auf den ganzen Bergwerks- u. Liegenschaftsbesitz nebst allem gegenwärtigen u. zukünftigen Zubehör, nämlich: auf 260 Kuxe des Bergwerks Stahlberg nebst Zubehörstücken, auf 128 Kuxe des Bergwerks Martinshardter Kronprinz Friedrich Wilhelm Erbstollen. Die Sicherungshypoth. ist an die erste Stelle eingetragen. Pfand- halter: J. H. Stein, Cöln. Aufgenommen zur Heimzahlung des Restes obiger 5 % Anleihe, zur Errichtung eines neuen Hochofens, Verbesserung der Anlagen u. Verstärkung d. Betriebs- mittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Cöln: J. H. Stein; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gew. Kurs Ende 1909–1910: 100, 100 %. Auf- gelegt am 11./1. 1909 M. 1 800 000 zum Umtausch gegen gekündigte 5 % Anleihe (s. oben), sowie zur Zeichnung zu 99.50 %; restliche M. 200 000 1909/10 begeben. Notiert in Cöln. Geschäftsjahr; 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Je 1 seit 6 Wochen eingetr. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F.. 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom Rest 12 % Tant. an A.-R. (Mindestbetrag zus. M. 7000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Kassa 14 765, Wechsel 10 839, Effekten 125 030, Debit. 503 248, Wohngebäude 46 162, Bergwerk 563 070, Loher Kto 135 445, Creuzthaler Hochofen