Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 299 86 0 de e 0 *― 0 Union, Akt.-Ges. für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie in Dortmund. „„ Die G.-V. v. 8./9. 1910 beschloss die Veräusserung des Vermögens der Ges. im ganzen an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-Akt.-Ges. in Bochum unter Genehmigung des zwischen beiden Ges. abgeschlossenen Verschmelzungsvertrages v. 10./8. 1910, wonach den Dortmunder Union-Aktionären auf je M. 6000 Aktien Lit. C M. 3000 Xktien der Deutsch- Luxemburgischen Bergwerks- u. Hütten-Akt.-Ges. u. gegen je M. 10 500 Aktien Lit. D M. 6000 Aktien der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- u. Hütten-Akt.-Ges., beide mit Div.-Scheinen v. 1./7. 1910 ab, gewährt werden (Frist zum Umtausch 21./11. 1910). Für die M. 42 000 000 Union-Aktien werden also M. 22 200 000 Deutsch-Luxemb.-Aktien gezahlt. Die Firma der Dortmunder Union ist infolge der Fusionierung am 12./9. 1910 gelöscht worden; eine Liqui- dation unterbleibt. Wir geben nachfolgend den Stand der Dortmunder Union vom 30. Juni 1910;: Gegründet: 2./2. 1872; eingetr. 10./2. 1872. Letzte Statutänd. 21./3. 1906. Die Ges. entstand aus der Vereinigung der Werke der Akt.-Ges. Henrichshütte zu Hattingen, des Aktien-Vereins Neu-Schottland in Horst bei Steele, der Dortmunder Hütte in Dortmund und der Steinkohlenzeche Glückauf-Tiefbau bei Barop gegen Umtausch der Aktien von Henrichshütte und Neu-Schottland in solche der Union M. 15 000 000) u. Zahlung von M. 18 000 000 für die Dortmunder Hütte und Glückauf-Tiefbau an die Vorbesitzer, Allg. Eisenbahnbau-Ges. u. Dr. Strousberg in Berlin. Auf Umbauten u. Erweiterungen wurden bisher M. 59 406 750 verwendet. (Henrichshütte 1904 verkauft, siehe unten.) Zweck: Betrieb von Bergbau auf eigenen und gepachteten Gruben und auf alle nutz- baren, sowie Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Errichtung von Hochöfen und Verarbeitung der gewonnenen Metalle. Die Ges. besitzt zur Zeit folgende Anlagen, Werke bezw. Betriebe: I. Kohlenbergbau. a) Zeche. Adolf von Hansemann mit 2 Schächten u. 2 Ziegel- ringöfen. Die Zeche hat 1909/10 485 823 t Kohlen gefördert u. 242 209 t Koks, 3288 t Ammo- niak, 7843 t Teer u. 6 060 570 Stück Ringofensteine erzeugt. Seit der im J. 1902 erfolgten Neuregelung der Geldverhältnisse sind an Arbeiten u. Neuanlagen auf dieser Zeche aus- geführt; das weitere Abteufen des Schachtes II sowie in Verbindung damit die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten für eine neue Sohle, Einbau einer Wasserhaltungsmaschine daselbst, eiserner Ausbau des Schachtes II für Doppelförderung u. Aufstellung eines eisernen Förder- gerüstes sowie eines Maschinenhauses mit zwei Fördermaschinen auf Schacht II, 12 neue Trockensümpfe; 140 Koksöfen mit Nebenproduktengewinnung; Direktorwohnhaus; Erweiterung der Arbeiterkolonie; Kokskohlenturm nebst Becherwerken; eine Abdampfturbine von 1600) PS. ein Ventilator von 10 000 cbm Leistung, 1 Nasskohlenzerkleinerungsanlage. Die Bauten u. Neuanlagen erforderten 1900/01–1909/10: M. 2 240 932, 927 617, 601 222, 423 723, 516 920, 1 324 482, 938 019, 1 535 399, 500 571, 825 749. b) Zeche Glückauf-Tiefbau bei Barop mit 3 Schächten: Gotthelf, Giesbert und Trau- gott (Förderung 1909/10: 266 768 t) und 80 Koksöfen (Kokserzeugung 1909/10: 118 853 t, Ammoniakerzeugung 1909/10: 1535 t, Teererzeugung 1909/10; 32092 0. Seit 1902 sind neu errichtet worden ein neuer Hauptförderschacht Gotthelf, eine elektr. Hauptfördermaschine, eine Luftkompressoranlage mit 2 Kompressoren von insges. 8000 cbm minutlicher Leistung, eine Ventilatoranlage mit elektr. Antrieb, eine Kokerei von 80 Öfen mit Nebenprodukten- anlage zur Erzeugung von schwefelsaurem Ammoniak u. Teer, eine Kesselanlage, bestehend aus 5 Wasserröhrenkesseln von je 275 qm Heizfläche, eine Kraftzentrale, bestehend aus 2 Turbodynamos von je 2400 PS., 2 Drahtseilbahnen zum Transport von Kohlen u. Bergen, 1Kläranlage, 1 Waschkaue, 2 Markenkontrollen, 4 Beamtenwohnhäuser. e) Steinkohlenbergwerke bei Hattingen: Carl Friedrich bei Weitmar mit einem Förder- und einem Wasserhaltungsschacht (Förderung 1909/1910: 314 307 t) und 60 Koksöfen (Koks- herstellung 1909/10: 105 267 t, 1035 t Ammoniak, 1669 t Teer); ferner Brockhauser Tiefbau, Hermanns ges. Schiffahrt, Valeria etc. An Arbeiten und Neuanlagen der letzten Zeit sind hervorzuheben: weiteres Abteufen u. Ausmauern des Hauptförderschachtes bis zur vierten Tiefbausohle, Aus- u. Vorrichtungsarbeiten sowie eine Wasserhaltung auf dieser Sohle, ein neuer Ventilator, eine Wäsche nebst Separation, eine Maschinenhalle mit einem alten und einem neuen Kompressor, einer elektr. Zentrale und einer Zentral- kondensation, eine elektr. Schiebebühne, eine Kohlenverladeeinrichtung, eine Abdampf- turbinenanlage für Erzeugung elektr. Stromes, eine neue Schachtsteigeleitung, Ausbau des Wasserschachtes in Eisen; Kokerei von 60 ÖOfen mit Nebenproduktengewinnung, 1 Seil- vrangieranlage, 1 Klärteichanlage, 1 Kettenbahn, 1 Haldenbahn für Bergetransport, 1 Betrichs- führerwohnhaus. II. Eisensteinbergbau: Eisensteingruben an der Ruhr, im Siegerlande, in Nassau, im Rheinlande, im Harz, an der Weser. Vorwiegend betrieben werden davon die Spat- u. Brauneisensteingrube Friedrich nebst neu erworbenem Feld Hermann Wilhelm im Sieger- lande u. die Brauneisensteingruben Quäck u. Florentine in Nassau, die Roteisensteingrube Wohlverwahrt a. d. Weser, u. die Kohleneisensteingrube Neu-Herzkamp b. Schee. Von Neuanlagen sind hervorzuheben die Um- u. Neubauten auf Grube Friedrich, wo der Schacht weiter abgeteuft u. grösstenteils in Eisenausbau gesetzt ist, u. eine elektr. Zentrale, eine Fördermasch., ein Kompressor, eine Drahtseilbahn u. eine Röstofenanlage neu errichtet