Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 333 ist die Erricht. einer Zinkhütte für eine jährl. Produktion von 18 000 t Zinkblende, ver- bunden mit einer Schwefelsäurefabrik der Ges. vorgesehen, wozu die Konz. seitens des Bezirksausschusses u. des Ministers für Handel u. Gew. bereits erteilt ist. Durchschnittl. Belegschaft 1909/10 637 Mann. Die mechan. Aufbereitung verarbeitete 1909/10 61 235 102 kg Roherze; gewonnen wurden daraus 9 295409 kg Reinerze u. 3 726 947 kg Spatblende. Produziert u. verwertet wurden 1904/05– 1909/10: 364 071, 250 073, 183 111, 852 669, 1 243 025, 1 322 906 kg Bleiglanz mit 67.7, 66.96, 68.2, 62.15, 63.42, 64.03 % Pb. u. 51.4, 48.61, 50.3, 42.36, 41.55, 42.41 9 Ag., 6 584 299, 5 770 363, 5 693 012, 8 368 205, 11 048 451, 9 436 933 kg Zinkblende mit 45.6, 45.95, 46.2, 43.31, 43.28, 42.25 % Zn., 4 795 798, 4 053 584, 3 421 957, 3 630 712, 1 966 335, 2 195 630 kg Spateisenstein. Wert der Gesamtproduktion mit Nebeneinnahmen M. 944 562, 956 250, 1 000 626, 1 257 153, 1 239 121, 1 134 277. Im Jan. 1910 wurde auf dem Haupt- gang der Grube Friedrichssegen ein sehr wertvoller Aufschluss gemacht. Der Gang weist eine durchschnittliche Mächtigkeit von 3½ m auf, 20–25 % Blei- u. Zinkerze führend, mit einer nach der Teufe hin sichtbar zunehmenden Veredelung. Von den auftretenden Blei- erzen wurden siebenerlei Proben analysiert u. dabei ein Gehalt an Blei von 67.6 % bis 84.5 % u. an Silber zwischen 52,4 g u. 148,2 g, mithin ein Durchschnittsgehalt von 80.8 % Blei u. 84.1 g Silber festgestellt. Anfangs 1907 Ankauf des Blei- und Zinkerzbergwerkes Gutehoffnung der Werlauer Gewerkschaft mit Sitz in St. Goar für M. 2 000 000, zahlb. in 4 halbjährl. Raten. Das Gruben- feld Gute Hoffnung umfasst ein Areal von 15 746 969 qm. Es wird in seiner Längsrichtung ca. 5 km von zwei Gangzügen, dem sogenannten Werlauer-Holzappeler und dem Holzfelder oder Büchner Gangzug, durchsetzt, von denen der erstere seit Anfang des vorigen Jahr- hunderts durch die Vorbesitzerin, die Werlauer Gewerkschaft, bearbeitet wurde. Während dieser fast 100jährigen Betriebsperiode vermochte die Gew. ohne Zubusse den Betrieb nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern ausser zum Teil nicht unerheblicher Ausbeuteverteilung noch einen R.-F. von mehreren M. 100 000 anzusammeln, welcher der Gew. verblieb. Nach der auf Grund des Materials der Gew. gemachten statistischen Zusammenstellung der Jahre 1895–1904/05 wurden im Jahresdurchschnitt bei einer Belegschaft von 175 Mann 14 902 505 kg Roherze verarbeitet und daraus 578 537 kg Bleiglanz mit 61.94 % Pb, 38, 83 g Ag per 100 kg ferner 3 743 265 kg Zinkblende mit 42.2 % Zn Produziert, d. s. 3.9 % Blei u. 25.1 % Zinkerz Ausbringen vom Roherz oder ein Gesamtausbringen von 29 % an Blei- u. Zinkerzen. Die Jahreseinnahmen betrugen im Mittel der 10 Jahre M. 414 436, die direkten Produktions- kosten M. 256 652, woraus sich eine Einnahme pro Tonne Roherz von M. 27.80 gegen M. 17.20 Unk. ergibt, mithin ein Überschuss von M. 10.60 per Tonne Roherz. Die Produktions- fähigkeit der Grube wurde durch Erweiter. resp. Ergänzung der Aufbereitung im April 1908 auf das Doppelte erhöht. Anfangs 1910 wurden günstige Aufschlüsse an Blei- u. Zink- erzen gemacht. Der aus 7 Feldern bestehende Besitz von Werlau erfährt eine Vergrösserung um voraussichtlich 12 weitere eingemutete Felder. Bei 10 dieser Felder wurde von dem Oberbergamte Bonn die Fündigkeit auf Blei- u. Zinkerze bereits ausgesprochen. Ende März 1908 beschloss der A.-R. den Ankauf des in Oberbachem bei Mehlen belegenen Zinkerzbergwerkes Laura von R. Mannesmann zum Preise von M. 725 000. Die Deckung des Kaufpreises erfolgte durch M. 600 000, Aktien der Ges. Anfänglich war die Erzförder. eine günstige, wurde aber später unbefriedigend, sodass der Kauf rückgängig gemacht wurde (siehe bei Kap.). Das Geschäftsjahr 1909/10 schloss mit einem Jahresverlust von M. 94 823 ab, hierzu der durch Betriebsverlust bei Grube Laura u. Abstoss. derselben M. 299 234, sowie die Abschreib. auf Friedrichssegen u. Werlau M. 191 882, zus. M. 585 939, hiervon ab Gewinnvortrag per 1908/09 M. 4102, bleibt Totalverlust für 1909/10 M. 581 837. Wegen Sanierung 1910 siehe bei Kap. Kapital: Bis 1910: M. 4 600 000 in 1000 Aktien à M. 1500 u. 3100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 600 000. Die a. o. G.-V. v. 31./1. 1907 beschloss zum Ankauf des Bergwerkes Gutehoffnung Werlau (Preis M. 2 000 000) sowie zur Erricht. einer Zinkhütte die Ausgabe von Oblig. bis zum Höchstbetr. v. M. 2 000 000 (nicht emittiert), sowie die Erhöh. des A.-K. um M. 1 400 000 in 1400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, übernommen von einem Konsort. unter Führung der Firma S. Zielenziger in Berlin zu 108 %, angeboten den alten Aktionären 2 1 vom 10.–27./4. 1907 zu 115 % nebst 2 % Aktienstempel, mithin M. 112 000- Agio mit M. 111 773 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22,/9. 1908 um M. 600 000 (auf M. 4 600 000) in 600 Aktien à M. 1000 zu pari; für diese Aktien war das Bezugsrecht der Aktionäre aus- geschlossen; sie dienten zur Bezahl. der angekauften Grube Laura (siehe oben) an R. Mannes- mann. Nach Rückerwerb. der Grube Laura seitens des Vorbesitzers wurden ausser M. 62 500 bar diese M. 600 000 Aktien an die Ges- Friedenssegen zurückgegeben u. lt. G.-V. v. 29./6. 1910 das A.-K. um diese M. 600 000, also auf M. 4 000 000, reduziert. Zur Konsolidierung der finanziellen Verhältnisse bezw. zur Beseitigung der ult. März 1910 mit M. 581 837 (s. oben) ausgewiesenen Unterbilanz, sowie zu Abschreib. u. Reservestellungen beschloss die a. o. G.-V. v. 29./6. 1910 neben Ausgabe von bis M. 1 500 000 hypoth. Obligationen eine Zuzahlung von 30 % auf das A.-K. von M. 4 000 000 (Frist 20./10. 1910), Ausgabe von Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1910, im Höchstbetrage von M. 4 000 000, einschl. der anlässlich der Zuzahlung be- zogenen Vorz.-Aktien. Diejenigen Aktien, auf welche eine Zuzahlung nicht erfolgt, werden 4:3 zus. gelegt (Frist 10./12. 1910). Die Aktien, auf welche die Zuzahlung stattfindet, werden mit Wirkung ab 1./4. 1910 Vorz.-Aktien, welche Anspruch darauf haben, 6 % Div. zu erhalten