Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zweck: Bergbau u. Steinbruchbetrieb und die weitere Verarbeitung aller dabei ge- wonnenen oder zugekauften Mineralien, Gesteine, Neben- u. Abfallstoffe, insbes. Kohlen- u. Erz-Gewinnung, Koksherstellung mit Nebenbetrieben, Hochofen-, Stahlwerks-, Walzwerks-, Schmiede- u. Giesserei-Betrieb, Herstellung von Stahl- u. Eisen-Erzeugnissen, einschl. Masch. aller Art, Bearbeitung u. Herstellung von Steinen u. Zementwaren, Eisenbahnbau u.-betrieb sowie alle mit diesen Betrieben zus. hängenden Hilfsbetriebe, auch Beteiligung an anderen Unternehmungen. Gesamtgrundbesitz des Vereins: 839 ha 57 a 49 qm. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband, dem Cussröhrensyndikat, dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat u. ver- schiedenen anderen Verkaufsvereinigungen an (siehe auch unten). Die Ges. besitzt zurzeit folgende Anlagen: L. Abteil. Georgs- Marienhütte: A. Hochofenwerk und Nebenbetriebe: 5 Hochöfen, 204 Koksöfen, Erz-Brikettanlage: 2 Pressen und 37 Öfen zur Herstellung von gerösteten Erzbriketts u. 6 Pressen zur Herstellung von Rohbriketts für die Hochöfen, 16 Winderhitzer für die Hochöfen, 33 Dampfkessel, 4 Schmalspurlokomotiven, Gasreinigungsanlage für die Hochofengase, 5 Gasmaschinen mit elektr. Anlage, Kupferlaugerei, Anlage zur Gewinnung der Nebenprodukte aus den Koksofengasen (Teer und schwefelsaures Ammoniak), Schlacken- pbrecher zur Zerkleineyung der Hochofenschlacke für Eisenbahnen u. Wegebau, Steinfabrik mit 6 Pressen zur Herstellung von Schlackensteinen, Zement- u. Mörtelmühle, Eisengiesserei für Muffen- u. Flanschenrohre, sowie Masch.- u. Bauguss, mech. Werkstatt, Kesselschmiede, Werkstatt für Waggonbau, Modelltischlerei, Reparaturwerkstatt mit Schlosserei, Schmiede u. Tischlerei. B. Martin-, Stahl- u. Walzwerk: Martinwerk mit 5 Martinöfen von je 35 t Fassung (da- von einer noch im Bau), 1 Roheisenmischer von 150 t Fassung, 1 Roheisenmischer von 250 t Fassung im Bau, Generatorenanlage mit 9 Kerpely-Gaserzeugern; Dolomitbrenn- u. Mahl- anlage mit 2 Öfen von je 20 t Leistung: Walzwerk mit 1 Tiefofenanlage mit 40 geheizten u. 9 ungeheizten Gruben, 1 elektrisch betriebenes Umkehrblockwalzwerk, 1 amerikan. Stab- eeisenwalzwerk mit kontinuierlicher Vorstrasse; Walzendreherei für eigenen Bedarf; Reparatur- werkstätte für eigenen Bedarf; chemisches Laboratorium. C. Eisenstein-Bergbau: 17 Dampfkessel, elektr. Fernleitung zum Hüggel u. Schaf berg, Woasserhaltung auf Augustaschacht, Wasserhaltung u. Förderung im Tief bauschacht Perm- Stollen; Eisensteinzeche am Hüggel: Wasserhaltung Augustaschacht, Förderanlagen Anna-, Mathilde-, Kielmannsegge-, Loulsen-Schacht, Heidhorn, Südhüggel; Eisensteinzechen am Schafberg: Förderanlagen Perm-Stollen, Schachtanlagen Hektor, Perm, Osten III, Theodor Stollenanlage Friedrich-Wilhelm; Eisensteinzeche Porta I: Stollenanlage bei Wallücke und Ijunttern. Der Grundbesitz der I. Abt. A–0 umfasst zus. 380 ha 71 a 12 qm; 2700 Arb. II. Abteil. Osnabrück: 50 Dampfkessel; elektr. Anlage mit 3 Dampfmasch. (1200 kw) u 1 Dampfturbine (1000 Kkw); Bessemerhütte mit Gebläsemasch., 2 Konverter zu je 8 t; Martin werk mit Generatorenanlage, 3 Martinöfen zu je 20 t; Stahlgiesserei für Gussteile für Masch. u. Schiffbau; Eisengiesserei für Masch.- u. Bauguss für eigenen Bedarf; Fabrik feuerfester Steine: Dinas- u. Chamottesteine; Walzwerke: a) 1 Umkehrwalzwerk, 1 grosses u. 1 mittleres Triowalzwerk für Eisenbahnoberbau, b) Radreifenwalzwerk, c) Radscheibenwalzwerk, d) Ad- justagen; Walzendreherei; Werkzeugschlosserei; Weichenfabrik; Wagenbau für Klein- und Feldbahnen; Hammerwerk mit 4 Dampfhämmer für Radsatzmaterial u. Schmiedestücke; Presswerk: 1 dampfhydraulische Presse von 3000 t Druck; Dreherei: Fertigstellung von Schmiedestücken für Masch.- u. Schiffbau; Satzdreherei: Rundsätze für Haupt- u. Strassen- bahnen; Modelltischlerei; Maschinenschlosserei. Der Grundbesitz dieser Abteil. II beträgt 60 ha 69 a 18 qm; 1800 Arb. IIll. Abteil. Piesberg: Steinbruch mit 15 Bremsberge, 3 Verladestellen, 33 km Förder- gleise; eigene Bahnhofsanlage mit 5.679 km Gleise, 3 Rangierlokomotiven; 6 Dampfkessel, Steinbrechanlage mit 2 Betriebsmasch., 6 Steinbrecher, 7 Steinwäschen; Kompressorenanlage mit 1 Luftkompressor, 3400 m Luftleitung, 13 Gesteinsbohrmasch.; Reparaturwerkstatt für eigenen Bedarf; Acetylenlichtanlage: Durilitwerk mit 5 Arbeitsgebäude, 1 Versuchsstation, 1 Betriebsmasch., 2 Mischmasch., 7 Stampfmasch.; Pumpstation mit 4 Wasserpumpen. Grund- besitz dieser Abteil. 287 ha 71 a 76 qm; 1150 Arb. IV. Abteil, Werne: Der Bergwerksbetrieb am Piesberge ist der grossen Wasserschwierig- keiten wegen lt. G.-V. v. 8./6. 1898 eingestellt (dadurch entstandener Kapitalverlust von M. 2 069 090 ist abgeschrieben), dagegen hat die Ges., um ihren Werken die für die Betriebe erforderlichen Kohlen zu sichern, in der Nähe von Werne (Westf.) Bohrungen angestellt, welche zum Erwerb einer 10 Normalfelder umfassenden Bergwerksgerechtsame führten. Die erworbenen Kohlenfelder sind 23 200 000 qm gross u. stiegen mit Einschluss der an- grenzenden 3 Felder der Gew. „Freiherr von Stein' auf 29 700 000 qm. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 genehmigte den Vertrag über den Ankauf der Gew. Freiherr von Stein für M. 2 000 000. Den abbaufähigen Kohlenvorrat der Grubenfelder bis zur Teufe von 1200 m berechnet die Verwaltung, soweit die Aufschlüsse der eigenen und benachbarten Gruben- felder eine Schätzung zulassen, schätzungsweise auf 198,8 Mill. Tonnen; bei einer Jahres- förderung von 1 000 000 t würde er also für rund 200 Jahre reichen. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, und zwar Schacht I 750 m u. Schacht II 850 m tief, welche Ende Juni 1903 in Förderung getreten sind. Anfang Sept. 1902 ist die zugehörige Ziegelei in Betrieb gesetzt, jetzt mit 2 Ringofen arbeitend. 1904/1905 ist eine Koksofen- anlage von 70 Öfen für ein jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 t Koks mit Anlagen zur