Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 351 Fabrikat.-Kto, Vorräte am 30./6. 1910 2 698 938, Kassa 7646, Wechsel 11 711, Debit. 1 720 642, Avale 460 000, vorausbez. Versich. 17 706, Beteilig.-Kto 1 853 063. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Teilschuldverschreib. 4 656 000, Hypoth. 54 000, R.-F. I 1 917 815, do. II 350 000, Hochofen- Ern.-F. 78 115 (Rückl. 50 000), Delkr.-Kto 57 048, Beamten-Pens.-F. 164 014, Arb.-Unterst.-F. 134 236, unerhob. Div. 835, Teilschuldverschreib.-Zs. 107 032, do. Auslos.-Kto 144 000, Kredit. 2 847 377, rückständ. Löhne 110 491, Eisenbahnfrachten 271 793, Avale 460 000, Talonsteuer- Res. 13 000, Div. 800 000, Tant. 117 207, Grat. 20 000, z. Verfüg. des Vorst. 5000, zu gemeinn. Zwecken 5000, Vortrag 141 945. Sa. M. 22 454 913. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 489 473, Zs. 72 021, Teilschuldverschreib.-Zs. 216 000, Abschreib. 861 455, Reingewinn 1 152 153. – Kredit: Vortrag 57 983, Fabrikat.-Ertrag 2 726 187, Pacht 6852, verfall. Div. 80. Sa. M. 2 791 103. Kurs Ende 1897–1910: 105, 249.50, 364.50, 196, 127.50, 148, 188, 199, 241.50, 219.80, 148.50, 156.50, 189.90, 169 %. Eingef. 4./11. 1897 zu 136 %, erster Kurs 12./11. 125 %. Notiert in Berlin, u. zwar seit Dez. 1909 sämtl. Stücke. Dividenden 1894/95–1909/10: 0, 0, 10, 10, 22½, 30, 0, 2, 7, 8, 9, 10, 12, 7½, 5, 8 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Gen.-Dir. Walter Haenel, Dir. Alfred Waeschle. Prokuristen: Ing. M. Langer, Fr. Becker, W. Kann, Jos. Schwarzenberg, A. Pühl, Clemens Hannen, G. Landgrebe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat P. Klöckner, Duisburg; Stellv. Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat Freih. Aug. von der Heydt, Elberfeld; Bergrat E. Othberg, Aachen; Gewerke Wilh. Lehment, Friedenau-Berlin; Florian Klöckner, Duisburg. 7 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges.; Berlin, Cöln, Crefeld u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Koblenz u. Duisburg: Mittelrhein. Bank; Cöln: J. H. Stein: Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Mülheim (Ruhr): Mülheimer Bank; Gevelsberg u. Haspe: Märkischer Bankverein. Bergbau- 6 Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“ Sitz in Herdorf, Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Statutänd. 3./3. 1900 u. 3./2. 1906. Die G.-V. vomi letzteren Tag beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Erben des Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten u. allem Zubehör, insbes. Masch., Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- u. Dampfleitungen, der Platzanlage, Eisenbahn- anschluss u. Drahtseilbahn, Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1869, ferner eine Reihe ihnen gemeinschaftl. gehöriger Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 6000–6600 t ro Monat. 1908/09 wurde ein Platinen-Triowalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 33 000 t neuangelegt u. in Betrieb genommen. Zugänge erforderten 1908/09–1909/10: auf Hüttenbesitz M. 722 311, 32 892, auf Stahl- und Walzwerk M. 580 156, 46 676. Produziert Roh- u. Spiegeleisen 1899/1900–1909/10: 55 314, 56 801. 32 915, 54 264, 44 683, 41 045, 62 770, 65 617, 52 767, 41 111, 2 t. Betriebsmittel der Ges. 1./7. 1910 M. 822 467 = 20.56 % des A.-K. Die Ges. besitzt nom. M. 100 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn-Ges. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 30 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1905 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Einigkeit (50), Stahlert (514), Pfannenberger Einigkeit (145), Bolln- bach (71), Hollertszug (113), Brüderbund (46), Dax (56), Ende und Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115), ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Gruben à 128 Kuxe und eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Mit dem gesellschaft- lichen Bergwerksbesitz wurden in den letzten Jahren einige Anderungen vorgenommen, indem mehrere dem Gesellschaftsbetriebe benachbarte Grubenfelder angekauft wurden und da- gegen, ausser einigen unerheblichen Veräusserungen, der Gesellschaftsanteil von 10o Kuxen von Grube Einigkeit an Fried. Krupp, Akt.-Ges. verkauft wurde; auch trat die Ges. /m1000 Kuxe von Grube Brüderbund an die Charlottenhütte ab. Der Anteil Stahlert wurde 1909 an die benachbarte Grube Bollnbach verkauft. Man hat den dabei erzielten Buchgewinn zu vermehrten Abschreib. u. Rücklagen verwandt. Zugänge 1909/10 M. 54 283, somit Buchwert des Bergwerksbesitzes der Ges. am 30./6. 1910 zus. M. 1 038 769. Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 3..