Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 339 werkschaft eingetragen sind. ferner die auf den Werken der bisherigen G. m. b. H. befind- lichen Gebäulichkeften, Fabrikeinrichtungen, Maschinenutensilien, Mobilten, Materialien- vorräte, ferner die Wechsel und Kassenbestände lt. Inventur v. 30./6. 1899. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb aller bisher der Hüstener Gewerkschaft, G. m. b. H. zu Hüsten gehörigen Besitzungen u. Anlagen in Hüsten, Bruchhausen u. Brilon; Herstellung von E Ver „„ von Metallen Hisenblechen, Weissblechen, Stahl, Roheisen etc.) u. Chemikalien. Die der Ges. gehörende Hütten- bezw. Eisenwerks-Abteil. besteht aus dem Hauptwerke in Hüsten mit 36 ha 40 a 85 qm, wovon 2 ha 69 a 40 qm bebaut sind u. dem Nebenwerke in Bruchhausen mit 9 ha 19 a 52 qm, wovon 24 a 95 qm bebaut sind. Beide Werke haben ausser genügender Dampfkraft bedeutende Wasserkräfte (7 Turbinen mit 1700 PS.). Eine zwec Emässige Ausnutzung der Wasserkraft der Ruhr war die Veranlassung zur Errichtung des 4 km von dem Hüstener Werke entfernten Bruchhauser Werkes. Das Hüstener Werk erzeugte vor Beendigung der Neuanlagen in 4 Siemens-Martin-=fen jährl. 45–50 000 t Rohblöcke, die fast gänzlich vermittels einer Trio-Blockwalze zu Platinen (jährl. etwa 40 000 t) ausgewalzt u. zum Teil zu Blechen in den Werkstätten zu Hüsten u. Bruchhausen auf 15, Walzenstrassen weiter verwalzt werden (jährl. etwa 17 000 t) Während sichh) der Betrieb des Bruchhauser Werkes auf das Auswalzen von Rohblechen beschränkt, besitzt das Hüstener vollständige Einrichtungen für Beizerei, Verzinnerei. Verzinkerei u. Verbleierei. Von den in beiden Werken erzeugten Rohblechen werden in Hüsten 3–4000 t verzinnt, verzinkt oder verbleit. der Rest wird als rohes, geglühtes, gebeiztes oder kalt gewalztes Blech verkauft. Die chem. Abteil. mit Hauptwerk in Bruchhausen u. Nebenwerk in Brilon wurde 1909/10 verkauft. Für neue Erwerbungen, Neuanlagen u. Anschaffungen wurden 1902.03–1909/10 M. 153 560, 375 021, 91. 448, 352 515, 2 031 583, 5 603 149, 1 456 213, ca. 2 500 000 verausgabt. Darunter befinden sich für 190708 Grundstücke in Grösse von zus. 90 a 35 qm, ein Stahlwerksgebäude, Kohlenturm, Geleisanlagen, 5 Brücken über den Teich, je eine über die Ruhr, Röhr u. den Untergraben, Dampfkesselanlage, Elektromotoren, eine Erzbunkeranlge, Pumpen, Schrägaufzüge, Dynamomaschinen, Kokerei mit Ammoniak- fabrik, Tiefofenanlage, 2 Martinöfen, 1 Stripperkran, 1 elektrische betriebene Duo-Reversier- strasse etc. Fertiggestellt sind 1909 noch 2 Hochöfen u. eine moderne Stahlwerksanlage mit flüssigem Roheiseneinsatz u. zugehör. Blec hwalzwerk: von den 2 neuen Hochöfen wurde einer im August 1908, der andere am 24./3. 1909 angeblasen: das Stahl- u. Walzwerk wurde damit des Vorteiles der sogen. „ Werke der Eisenindustrie teilhaftig. Die Kosten der Neuanlagen wurden bis 1./7, 1909 um ca. M. 3 400 000) überschritten u. erforderten auch 1909/10 noch ca. M. 2 500 000; der Ausbau wird 1911 zum Abschluss gelangen. Die Er- zeugung an Koheisen wird jährl. 80–90 000 t, an Rohstahl 90–110 000 t betragen. Von dieser Rohstahl-Erzeugung werden zunächst etwa 50 000 t in Fertigfabrikat verarbeitet, der Rest findet als Halbzeug in Form von Platinen oder Knüppeln Absatz. Versand in der Eisenwerks-Abteil. betrug 1902/03 25 445 597, 26 657 288, 22 897 717, 31 094 642, 30 469 804, 24 049 442, 42 584 000, 48 256 000 kKg im Werte von M. 4 468 834, 4 366 976, 3 931 522, 5 050 556, 5 360 974, 4 408 717, 5 639 998, 8210 107. Im Jahre 1909/10 wurden erzeugt: 73 345 t Koks, 2512 t Teer, 1142 t Ammoniak; 72 884 t Roheisen, wovon 3724 t im eigenen Betriebe verarbeitet, 31 068 t zum Versandtgelangten u. 4560 t als Bestand verblieben. Das Stahlwerk produzierte 48 256 t, das Blechwalzwerk 40 383 t ausgewalztes Halbzeug, die Feinblechwalzwerke 21 153 t. Die Ges. ist mit Wirkung ab 1./10. dem Walzdrahtverbande beigetreten; auch gehört sie dem neuen Roheisen-Verbande an. Arb.-Zahl im J. 1910 ca. 1800. 1907 Pachtung der Eisensteingrube bei Lauterberg a. H. von der Hannov.-Braunschweig. Bergwerks-Ges. mit Optionsrecht bis ult. 1910. Die Entwickelung dieser gepachteten Gruben hat das erwartete Ergebnis nicht gebracht. Die Ges sah sich deshalb genötigt, einen dieser Betriebe aufzugeben u. es besteht die Möglichkeit, dass auch der noch umgehende Betrieb als unlohnend eingestellt werden muss. Die Erzförderung betrug 11577 t. Die Ges. hat mit dem Bergfiskus einen fünfjähr. Vertrag geschlossen, der sie bezüglich der Kohlen- und Kokslieferung vom Rheinisch-Westfäl. Kohfen- Syndikat unabhängig macht. Unt möglichst die gesamte Roheisenerzeugung in den eigenen Werkstätten in Fertigfabrikate umzuwandeln, veranlasste die Ges. 19105 zum Erwerb (per 1./7. 1910) der Firma Gabriel & Bergenthal zu Soest, welche Firma Spezial-Fassoneisen- u. Drahtwalzwerke besitzt. Der An- kaufspreis betrug M. 1 500)000, wovon M. 600 000 durch Übernahme der auf diesem Werke eingetr. Hypoth. belegt, während der Rest durch Hergabe von M. 900 000 neuen Vorz.-Aktien beglichen wurde. Der Vorbesitzer des Soester Werkes verpflichtete sich überdies M. 200000 für den Ausbau dieses Werkes herzugeben. Das Geschäftsjahr 1907/08 erbrachte der Ges. nach M. 223 158 Abschreib. bei M. 208 784 Betriebsverlust einen Gesamtverlust von M. 424 176, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Die chem. Abteil. erzielte zZwar einen Überschuss, das Blechwerk hatte jedoch Ver- luste zu verzeichnen, dazu mussten erhebliche Abschreib. auf Eisenstein etc. vorgenommen werden. Aus der Verzögerung der Inbetriebsetzung der Neuanlagen u. einer erhebl. Über- schreitung des Voransc hlags ergab sich eine grosse Bankschuld. Die G.-V. v. 15./12. 1908 beschloss die Verpachtung der Chemischen Fabriken zu Bruchhausen u. Brilon an die Holz- verkohlungs-Ind.-A.-G. in Konstanz für jährl. M. 75 000 unter Einräumung des Vorkaufs- rechtes bis 1./6. 1911. Die Konstanzer Ges. zahlte für Vorräte u. Mobil. ca. M. 1 500 000, die teilweise zur Deckung von Restzahl. für Neuanlagen verwendet wurden. Die Option wurde 1909/10 von der Konstanzer Ges. ausgeübt u. das Werk für M. 1 200 000 übernommen (Buch-