Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 0 363 = in Bogutschütz, ferner in Hohenlinde 3 Hochöfen (wovon 2 im Betrieb), „Hubertus- hütte* nebst Giesserei, Werkstatt und Kesselschmiede, 5 im Betriebe befindliche Stein- kohlenbergwerke u. eine Koksanstalt auf Florentinegrube (s. unten). Die Ges. erweiterte die Hubertushütte um ein seit 1900 im Betrieb befindl. Stahlwerk; das zugehör. Walzwerk (Trägerwerk) wurde auf Marthahütte angelegt u. kam im Dez. 1900 in Betrieb. Auf Hubertus- hütte ist 1905/07 eine neue Koksanstalt errichtet. Ferner sind vorhanden das Eisen- werk Marthahütte mit Puddelwerk, Handelseisen- u. Trägerwalzwerk, mehrere Eisenerz- förderungen bei Tarnowitz und in Ungarn, sowie eine grosse Anzahl Grundstücke. Ein Teil des Grundbesitzes ist an die Arbeiter zu billigem Preise verpachtet. Die Rittergüter Hohenlinde, die Ökonomie der Myslowitzgrube und die Grundstücke der Gruben bei Bogutschütz u. Birkental befinden sich in eigenem landwirtschaftl. Betriebe. Auch werden Ziegeleien betrieben. während der Betrieb der Kalksteinbrüche und Kalköfen, weil unlohnend, zum Teil bezw. ganz eingestellt ist. Der Besitz der Ges. an Steinkohlenbergwerken stellt sich auf 49 644 833 qm u. ver- teilt sich auf 61 Gruben, von denen die konsolidierte Florentinegrube, Ferdinandgrube, Myslowitzgrube, Neu-Przemsagrube u. konsolidierte Carlssegengruben Betriebsgruben sind, wüährend die übrigen im Fristen liegen und zum kleinen Teil von den Betriebsgruben mit abgebaut werden. Ausserdem besitzt die Ges. noch Anteile bezw. Kuxe von 14 Steinkohlenbergwerken. Die Florentinegrube hat 3 besondere Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Ferdinandgrube 2 Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, dlie Myslowitzgrube 1 Schachtanlage mit 3 Förderschächten u. die Neu-Przemsagrube u. Carlssegengrube haben je 1 Schachtanlage mit je 2 Förderschächten. „ Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien u. umfasste Ende März 1910 über 2030 ha mit etwa 450 Wohnhäusern, welche von 3331 Parteien bewohnt wurden. Zahl der Beamten u. Arb. Ende 1906/07–1909/10: 10 968, 12 218, 13 399, 12 995. £ Im Frühjahr 1900 wurden die den Gruben der Ges. benachbarten Kohlenfelder Carlssegen u. Glückauf mit Zubehör zwecks Abrund. u. Vervollständig. des Grubenbesitzes erworben. Zur Schaffung der hierfür und zur Ablösung der Freikuxlast von den alten Gruben erforderl. Mittel (ca. M. 3 200 000) beschloss die G.-V. v. 29./3. 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (s. unten). Im Mai 1900 wurden der Ges. ferner die Wandagrube bei Birkental angegliedert. Auch 1902 wurden eine Anzahl Bergwerksanteile hinzugekauft. An der Ausgestaltung der Betriebsanlagen wird unausgesetzt gearbeitet, der Besitz an Grubenanteilen u. Grund- besitz ist in der letzten Jahren ständig vermehrt worden. Durch Erwerb von „ M. 10 501 000 Aktien der A.-G. Preussengrube (A.-K. M. 21 000 000. s. unter Kapital) hat die Ges. sich 1906 massgebenden Einfluss auf diese Firma erworben. Die Preussengrube fördert seit 1./4. 1906 Flamm-, Gas- u. Kokskohlen. Die Erwerbung der Aktienmajorität der Preussengrube, deren Betrieb gemeinschaftlich mit dem der alten Gruben der Katto- witzer A.-G. geführt werden soll, ist erfolgt zum Zwecke einer Expansion der Katto- 133 witzer A.-G. u. Verlängerung ihrer Lebensdauer, sowie insbesondere um ihr den für ihre Eisenindustrie notwendigen regelmässigen u. ausreichenden Bezug von Kokskohlen zu sichern. Div. der Preussengrube 1907/08 –1909/10: 0 %, da sich das Kohlenwerk noch im Entwicklungsstadium befindet. – Die Erwerbung ęrosser Grundstückskomplexe 1906 (s. bei Kapital) ist erfolgt, um namentlich für die Ferdinandgrube der Gefahr einer zu starken Überbauung ihres Grubenfeldes zu begegnen und durch Grundankauf ihr die fernere Disposition über wertvollste Teile ihres Feldes sowie die Durchführung ungestörter Betriebspläne zu sichern. In Ungarn wurde 1900 ein Komplex von Erzgruben angekauft, um für die Hochöfen einen eigenen Erzvorrat zu schaffen, nachdem die Erzbeschaffung für Oberschlesien immer schwieriger und teurer wird. Produktion: 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 Steinkohlen 2 442 566 2 520 657 2 641 910 2 888 314 3 029 135 2912 469 Hisenerze 18 868 18 606 2 13 367 12 102 13 122 Eisengusswaren . „ 2 540 2 928 4 991 4.753 4959 4 373 Öeisen 59336 70030 70619 67322 68 263 69 891 Handelseisen . . „ 57 078 52 132 59823 67590 55 600 58 785 FKHFEBEBEB 69 862 70680 79054 85 104 81 397 83 063 % 4 929 4732 4 992 4 846 4 636 4 926 XAmmoniakwasser. „ 32 003 27 107 3 9 1390 1480 Bee 2 572 352 4590 5425 6647 6 807 Ziegel Miuille) 129899 16 101 15 366 14 088 14 115 14 570 Die Ges. ist Mitgl. des Deutschen Stahlwerks-Verbandes, des Oberschles. Stahlwerks- verbandes, der Oberschles. Kohlen-Konvention, der Alteisen-Vereinigung Oberschles. Hüttenwerke u. der Eisen-Handels-Ges. in Berlin, des Oberschles. Stahlformgussverbanddes in Gleiwitz u. des Oberschles. Roheisen-Syndikats in Beuthen. Kapital: M. 30 000 000 in 30 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 16 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 14./12. 1895 um M. 4 000 000, begeben an ein Konsortium zu 140 %, angeboten den Aktionären vom 6. 26/2, 1896 135 % und t G vem 29/3. 1909 zwecks Erwerb der Kohlengruben Carlssegen u. Glückauf, sowie zur Ablösung der Freikuxlast um M. 2 000 000 in 2000, ab 1./4. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 160 % mit % Prov., angeboten den Aktionären 10: 1 vom 15.