Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 379 an das Konsort. zu zahlen. Die ganze Transaktion wird von dem A. Schaaff h. Bankverein durchgeführt, welcher ab 24./1. 1911 M. 400 pro Aktie auszahlte, restl. M. 300 kommen vom 20.–31./12. 1911 zur Auszahlung. Der Bezug von Kuxen der neuen Gew. Mechernicher Werke fand vom 24./1. bis 28./2. 1911 statt. Gegründet: 9./2. 1861; eingetr. 1./5. 1862. Letzte Statutänd. 20./11. 1899 u. 15./5. 1902 Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel besitzt u. auf alle in diesen zu gewinnenden nutzbaren Minerial. u. Verwertung derselben. Die Haupterzeugnisse der Ges. bilden Blei u. Silber. Daneben wird ein, wenn auch im Verhältnis zur Gesamtgewinnung geringer Teil der aufbereiteten Bleierze direkt als Glasurerz abgesetzt. Der eigentl. Bergbau oder Grubenbetrieb geht haupt- sächlich in den miteinander markscheidenden Konz.-Feldern Meinerzhagener Bleiberg und Gute Hoffnung b. Bescheid um, welche in den Kreisen Euskirchen u. Schleiden gelegen sind und eine Gesamtgrösse von ca. 4593 ha besitzen. Die bergbauliche Tätigkeit auf den 1900 erworbenen Bleierzgruben Bleialfer Neue Hoffnung u. Gute Hoffnung bei Bleialf (Kreis Prüm) ist der Kostenersparnis halber eingestellt. Ausser den vorhin genannten Konz. besitzt die Ges. noch mehrere nicht in Betrieb befindliche, auf Blei, Kupfer, Mangan u. Eisenerz sowie Braunkohle verliehene Konz. in einer Gesamtgrösse von ca. 12 072 ha. Weiterhin ist sie an mehreren auf Eisenerz verliehenen Konz. mit einer Gesamtgrösse von ca. 1382 ha beteiligt, die ebenfalls nicht in Bau genommen sind. Verarbeitung der Erze auf dem Poch- u. Waschwerk zu Bachrevier u. Verhüttung der Erze auf der Blei- u. Silberhütte zu Mechernich, welche auf eine jährl. Erzeugung von ca. 25 000 t Blei eingerichtet ist. Die Hütte umfasst das Röstofengebäude, das Hochofengebäude, sowie die Entsilberungs- u. Raffinationsanlage. Vorhanden sind noch verschiedene Hilfswerkstätten u. eine eigene Gasfabrik. – Ausser den im eigenen Betriebe gewonnenen Erzen werden auch mehr oder weniger fremde Erze verarbeitet. In dem eigenen Kalksteinbruche bei Eiserfey wird für eigenen Bedarf Kalkstein gewonnen, 80 1902–1909: 20 962, 20 639, 15 739, 15 783, 18 071, 15 195, 14 086, 11 036 t. Der Grundbesitz der Ges. betrug Ende 1906 insgesamt 1279 ha 84 a 37 qm mit eigener Eisenbahn (6 km), 52 Beamten- u. 246 Arb.-Wohn., Speiseanstalt etc. 1907 wurde ein grösserer Teil des Waldbesitzes (ca. 270 ha) für M. 330 000 verkauft. 1909 kamen das Krankenhaus sowie einige Arbeiterwohnungen und kleinere Grundstücke zum Verkauf. Die Zahl der Beamten u. Arb. stellte sich durchschnittl. 1903–1909 auf 2062, 1909, 1822, 1774, 1678, 1461, 1383 Mann. Die G.-V. v. 30./5. 1908 beschloss die Auflösung der Ges., da bei der heutigen Markt- lage der Haupterzeugnisse der Ges. sich für das Unternehmen keine günstigen Aussichten eröffneten. Eine Rentabilität der Werke ist bei dem heutigen Stande der Metallpreise, weiterem Zurückgehen der Belegschaft, den hohen Lohnsätzen, dem Fortbestehen der hohen Rohstoffpreise u. dem geringen Entgegenkommen der Staatseisenbahnverwaltung hinsichtlich Frachtermässigung jedenfalls ausgeschlossen. Da nach den Ergebnissen des in 1908 einge- schränkten Betriebes die Möglichkeit vorhanden war, die in der Grube noch anstehenden Erze zum Teil wenigstens mit Vorteil zu gewinnen, 80 soll der Betrieb vorläufig bis zur G.-V. v. 1911 fortgesetzt werden. Die Bleialfer Gruben wurden 1908 in eine Gewerkschaft umgewandelt, um in dieser Form den Besitz leichter abstossen zu können. 1909 wurde der Bau von Güterwagen für die Staatsbahnen in beschränktem Umfange aufgenommen. Um eine weitere Vereinfachung des Betriebes herbeizuführen, sind 1909 die Einrichtungen und Bestände der elektro-technischen Werkstätte an eine andere Ges. übergegangen. Diese übernahm zugleich auch die Uberwachung u. Instandhaltung der elektr. Betriebseinricht. gegen angemessene Vergüt. Die Unterbilanz erhöhte sich per 30./9. 1910 von M. 368 601 auf M. 458 086. (v. 1./1.-30.)9.) Produktion: 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 Sehnekeeo[m P 099 10 651 Glasurerze . . „ 511 362 408 412 700 609 506 411 341 Handelsblei . . . 19 655 14 654 10 459 11 250 11 905 11 883 13 188 14 047 7 275 Gilbert ... 682 7 341 7 487 2 588 Die Ges. hat ihre Patentrechte betr. ein neues elektromagnetisches Aufbereitungsverfahren 1901 an die Ges. zur Einführung u. Verwertung des Mechernicher magnetischen Aufbereitungs- verfahrens m. b. H., jetzt Elektro-Magnetische Ges. m. b. H. in Frankf. a. M. abgetreten. Beteiligung an dieser Ges. zu (Div. 1905–1909: 15, 20, 20, 15, 5 % Kapital: M. 1 600 000 in 1600 doppelt abgest. Inh.-Aktien (Nr. 1=–1600) à M. 1000. Urspr. M. 9 600 000 in Aktien à Thlr. 1000 (= M. 3000), abgest. auf M. 2000 lt. G.-V. v. 21./2. 1895. Zwecks Reorganisation des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 15./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. von M. 6 400 000 auf M. 1 600 000 in Stücken à M. 1000, indem je 2 der bisherigen abgest. Aktien à M. 2000 zu einer zus. gelegt, letztere auf à M. 1000 herabgesetzt wurde. Frist 14./6.–20./9. 1902. 3089 Aktien wurden eingereicht, 111 bezw. 112 Stück wurden für kraftlos erklärt; an deren Stelle sind 56 Aktien à M. 1000 getreten. Der Buchgewinn von M. 4 800 000 wurde mit M. 795 575 zur Tilg. des Fehlbetrags, mit M. 2 281 597 zu Abschreib. auf die Anlagen, mit M. 648 827 zu Abschreib. auf die Material- u. Erzbestände und der vest von M. 1 074 000 zu Reservestellungen verwandt. Anleihe: M. 800 000 in 5 % (bis 1902 4 %) Oblig. lt. G.-V. v. 6./4. 1899, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 105 %. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf den Grundstücken in der Gesamtgrösse von ca. 760 ha, sowie auf die Bergwerks-Konc. in einer Gesamtfläche von ca. 10 784 ha. Urspr. Em. von M. 1 000 000 geplant, jedoch bis 1902 nur M. 800 000 begeben. Die G.-V. v. 15./5.