Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 383 des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München. Letzte Statutänd. 14./8. 1899 und 20./8. 1908. Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und allem demjenigen, was sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikation bezieht. – Fabrikate: Puddel-, Spiegel- u. Thomas-Roheisen, Eisenbahn- Oberbaumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- phosphatmehl. Besitztum: 4 Hochöfen (1 neuer im Bau), sowie 1 Thomasstahlwerk u. Walzwerk zu Rosenberg; Eisenwerk (Giesserei) mit Achsenfabrik u. mechan. Werkstätte in Fronberg bei Schwandorf; Stabeisen- u. Feinblechwalzwerke nebst Giesserei in Maxhütte-Haidhof mit Bahn- anschluss, 3 Hochöfen in Unterwellenborn. In Maxhütte-Haidhof ist auch ein Schnell- walzwerk in Betrieb. Auf dem seit Ende 1898 in Betrieb befindlichen König Albert-Werk (Thomasstahlwerk nebst Schlackenmühle, Walzwerk und Feinblechwalzwerk, dieses 1901/1902 errichtet und seit April 1902 im Betrieb) in Lichtentanne bei Zwickau werden schwere Walzwerkfabrikate und Konstruktionseisen hergestellt. Die Ges. besitzt ferner Erzgruben in der Oberpfalz, Sulzbacher u. Auerbacher Gruben: Karolina, Etzmannsberg, Fromm b. Sulz- bach, Leonizeche b. Auerbach in der Oberpfalz, dann Gruben in Oberfranken; ferner Gruben in Thüringen: Kamsdorf, Schmiedefeld, ferner in Könitz, Eisenberg, Lobenstein, Ilmenau; Maffeischacht: 1906 wurden die neuen Maffeischächte in den aufgeschlossenen Grubenfeldern Nitzelbuch I, II u. III bei Auerbach i. Oberpfalz ins Erz niedergebracht u. mit dem eigent- lichen Grubenbetrieb am 1./1. 1907 begonnen. Im Okt. 1906 wurden der Ges. 5 Eisenerz- grubenfelder zu je 200 ha. gelegen in den Bezirksämtern Amberg und Pegnitz, verliehen, ebenso im Juli 1907 die Eisenerzgruben Ernst bei Kirchgattendorf zu 199 ha u. Hubert bei Dithersbrunn zu 193 ha in Bezirksämtern Hof bezw. Staffelstein, dann noch im Okt. 1907 9 Eisenerzgrubenfelder zu je 200 ha in den Gemeinden Isling, Frauendorf, Schwabthal, Oberküps, Uetzing (Bezirksamt Lichtenfels) und Staffelstein unter den Namen: Isling. Isling II, Isling III, Isling IV. Isling V, Isling VI und Frauendorf IV, Frauendorf VI und Frauendorf VII. Im Mai 1910 wurde der Ges. unter dem Namen Pottenstetten I das Berg- werkseigentum in dem in den Gemeinden Höchensee, Büchheim, Pottenstetten u. Forst- bezirk Hackelberg (Bezirksamt Burglengenfeld) im Regierungsbezirke der Oberpfalz ge- legenen Felde von 200 ha zur Gewinnung der in diesem Felde vorkommenden Eisenerze verliehen. Auch Betrieb von Schlackenziegelei. Cementfabrik und Ziegeleien. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern zu erwerben, deren Kohlenflöze in einer Mächtigkeit von 0,4–4,6 m schwanken. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder geschieht durch Erricht. einer Doppelschacht- anlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, und daran anschliessend wird eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen. Schacht I hat 785 m, Schacht II 420 m Teufe; das Abteufen sowie der Ausbau des letzteren wurde 1909 wieder aufgenommen. Schacht I litt 1904 unter einem grossen, erst im Januar 1906 abgeschlossenen Wasserdurchbruch, sodass das weitere Abteufen erst im Febr. 1906 wieder aufgenommen werden konnte. Die Kosten für die Schächte sind auf ca. M. 10 000 000 veranschlagt u. wurden durch die unten verzeichnete Anleihe sowie durch die Emiss. neuer Aktien aufgebracht. Die Kohlenzeche führt den Namen Maximilian. Die Ges. hat Anfang 1907 bei 632 m Teufe im Schacht I das erste Kohlenflöz erreicht. Im Herbst 1907 wurden neue mächtige Kohlenflöze aufgeschlossen. Im Schacht I wurde die Bausohle im Dez. 1907 bei ca. 765 m Teufe angesetzt. Die eigent- liche Förderung soll nach Fertigstellung des zweiten Schachtes beginnen, der bei ca. 650 m Teufe das Kohlengebirge erreichen dürfte. Inzwischen wird der Ausbau auf Schacht I fortgesetzt. Schacht II hatte in 1910 mit Wasserzuflüssen zu kämpfen. Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1909/10 verausgabt: a) in Preussen für die Eisensteinbergwerke in Kamsdorf und die Kohlenzeche „Maximilian“ bei Hamm M. 2 562 504, b) in Thüringen für die Eisensteinbergwerke, Hochofenanlage in Unterwellenborn mit Kalk- werk in Pössneck M. 18 961, c) in Sachsen für das „König Albert-Werk“ bei Zwickau M. 5327, d) in Bayern für die Oberpfälzer Gruben, Hochöfen-, Stahl- und Walzwerke in Rosenberg, das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg, Martin- u. Walzwerke in Maxhütte- Haidhof M. 1 099 063. Sa. M. 3 685 857. Für die nächsten 2 Jahre sind folgende Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten auf den Oberpfälzer u. Schmiedefelder Gruben, Beschaffung einer dritten Hochofengebläsemaschine nebst Gasreinigung in Rosenberg, Neu- bau der 850er Walzenstrasse in Rosenberg, Neubau des Blechwalzwerks in Maxhütte-Haid- hof, neue Kondensationsanlage auf dem König-Albert-Werk in Zwickau i. S., Erhöhung der Cowperapparate bei den Hochöfen in Unterwellenborn sowie Einführung des pneumatischen Bohrbetriebes auf dem Kalkwerk in Öpitz sowie in den Eisensteingruben in Schmiedefeld, u. Ausbau der Kohlenzeche Maximilian bei Hamm i. W., welche Anlagen die Summe von ungefähr M. 5 000 000 erfordern werden. Seit 1909 Bete lig. bei der Bergbaugesellschaft Hadwiga G. m. b. H. (St.-Kapital M. 500 000) mit M. 240 000. Produktion 1900/01–1909/10: Es wurden gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 1 325 970, 1 452 315, 1 983 040, 2 087 886, 2 432 810 hl, 373 268, 473 589, 434 672, 418 538 t; erblasen wurden in den Hochöfen an Bessemer-, Spiegel-, Thomas- u. Puddel- Roheisen: 97 901, 113 048,