386 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 1907/08 unter den um 50 % gefallenen Kupferpreisen zu leiden gehabt, denen keine billigeren Preise für Säure, Eisenabfälle usw. gegenüberstanden, wodurch das Ergebnis ungünstig be- einflusst wurde. 1908/09 ist der Durchschnittspreis für Kupfer noch weiter gefallen. Auch 1909/10 war die Lage des Kupfermarktes ebenso unbefriedigend; nur durch Ersparnisse bei den Selbstkosten konnte ein etwas günstiger Abschluss erzielt werden. Arb.-Zahl 1909/10 durchschnittl. 389 Mann. Produktion: Kupfererz Kosten pro Ctr. Kupfer Selbstkosten pro Ctr. Absatz Preis pro Ctr. Etr. Pf. Ctr. M. Pfd. M. 1899/1900 853 210 28.73 15 472 42.62 1531 271 77.06 1900/1901. 815 205 29.50 15 448 45.58 1 540 701 74.80 1901/1902 990 060 28.17 14 908 49.10 1 549 978 63.50 1902/1903 960 160 28.42 12936 53.34 1 182 428 5793 1903/1904 936 700 29.62 13 436 52.85 324 16. 59.82 1904/1905 875 740 31.19 13 732 51.50 2 65.44 1905/1906 862 580 33.55 12 576 56.88 457 388 78.77 1906/1907 832 880 31.34 12 609 5 103.22 1907/1908 858 780 31.77½ 12 072 3 5336 73.22 1908/1909 780 160 29.28½ 12 598 0 65 61.36 1909/1010 801 160 30.42½ 13 889 2 1.261 002 690.84 Kapital: M. 2 250 000 in 3750 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. M. 3 000 000, lt. G.-Vv. v. 3./12. 1877 Rückkauf von M. 750 000, indem von 4 Aktien je eine zu 50 % erworben wurde. Anleihe: M. 1 000 000 zu 4½ %, aufgenommen 1905 zur Bestreitung der Bau- und ersten Betriebskosten der Kupfervitriolfabrik. Ult. Juni 1910 M. 100 000 noch im Umlauf. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 6000 fester Vergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Gruben 460 000, Immobil. 1 384 705, Mobil. 53 329, Kupfervorräte 227 765, Material. 58 534, Kassa 1635, Wechsel 45, Effekten 8334, Postscheck- Kto 160, Debit. 42 596, Bankguth. 325 609, Lohn-Vorschuss 18 394, Versich. 2674. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Anleihe 100 000, R.-F. 140 546 (Rückl. 126), Lohn-Kto 26 955, Kredit. 42 025, Div. 22 500. do. alte 228, Tant. an Vorst. 1169, Vortrag 358. Sa. M. 2 583 784. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 102 011, Gen.-Unk. 41 126, Reingewinn 25 154. – Kredit: Vortrag 2631, Kupferfabrikat. 153 905, Masch. d. Vitriolhütte 9972, Zs 1783. Sa. M. 168 292. Kurs Ende 1889–1910: 136.75, 115.50, 111.25, 109.75, 107, 108.60, 105.75, 117.50, 118.50, 124 179, 171, 126.50, 122.25, 115, 124.75, 117, 115, 89, 106, 96.50, 79.50 %. Eingef. Febr. 1873 zu 105 %. Notiert Berlin, Cöln. Dividenden 1886/87–1909/1910: 4, 12, 15, 7, 10, 7, 6, 3½, 3, 5, 6½, 6½, 11, 15, 12, 5, 0 900? 2 0, 1 %. Coup. Verj. 4 J. (K). Direktion: Erich Meurer. Prokurist: Otto Francke. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Otto Meurer, Cöln; Stellv. Anton Hamers, Crefeld; Bergassessor a, D. Carl Hupertz, Aachen; Dr. Gust. Bunge, Hoenningen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Disconto-Ges. Act.-Ges. Charlottenhütte in Niederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 28./1. 1864; eingetr. 24./10, 1864. Statutänd. 15./4. 1879, 7./5. 1898, 28./10. 1899 u. 14./3. bezw. 31./10. 1905, 10./2., 7./4. u. 13./10. 1906 u. 2./2. 1907. Zweck: Produktion von Eisen aus angekauften oder anderweit angeschafften Erzen, Ver- arbeitung des produzierten oder anderweit angeschafften Eisens und die Veräusserung der hergestellten Produkte und Fabrikate, speciell: Achsen, Radreifen aller Art, fertige Radsätze für Voll-, Klein- u. Nebenbahnen; Schmiedestücke aus Siemens-Martinstahl, roh, vorgearbeitet und fertig bearbeitet; Stahlfaconguss, Rohblöcke, Rohbrammen. Die Grundstücke der Ges. umfassen einen Flächenraum von 46 940 qm, wovon 21 200 am bebaut sind. Die Anlagen be- stehen aus der 4 km von der Charlottenhütte entfernt gelegenen Spateisensteingrube „Brüderbund“ (s. unten) mit Röstofenanlage, einem Hochofenwerk, einem Martinwerk, einem Grobblechwalzwerk, Hammerwerk, Bandagenwalzwerk und einer mechan. Werkstatt. Die Hochofenanlage hat 2 Hochöfen, eine Röstofenanlage, 2 Dampfgebläsemasch. und 1 Gas- gebläsemaschinc. Die überschüssigen Gase werden verwandt zur Erzeugung von elektr. 93 Energie für die Masch. beim Hochofenwerk, im Stahl- u. Walzwerk. in der Werkstatt u. Grube Bruderbund. Das Stahlwerk umfasst 3 Martinöfen u. einen Tiegelofen, sowie eine Stahlgiesserei. Das Grobblechwalzwerk beseht aus 2 Trios und den für die Weiterverarbeitung erforder- lichen Scheren, Kümpelpressen, Richt- und sonstigen Maschinen. An das Hammerwerk mit 4 Dampfhämmern und den nötigen Öfen schliesst sich das Bandagenwalzwerk und die mech. Werkstatt zur Herstellung fertiger Radsätze für Wagen und Lokomotiven, sowie zur Fertigstellung von Stahlfaconguss und Schmiedestücken an. 20 Dampfkessel liefern den erforderlichen Dampf für die elektr. Zentrale sowohl als auch für das Stahl-, Walz- und Hammerwerk. Die derzeit. jährl. Produktionsfähigkeit der Werke beträgt: Hochofenwerk 65 bis