Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 405 Vorstand: Dir. Ed. Reichwald, Pius Sinn. Aufsichtsrat: (3––9) Vors. Bankdir. M. Lipp, Elberfeld; Stellv. Carl Hesse, Godesberg; Antoine Herman, Aachen. Prokurist: Wilh. Papenkort. Friedrich Thomée, Aktiengesellschaft zu Werdohl. Gegründet: 24./3. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 25./4. 1900. Erwerb der von der Firma Friedrich Thomée in Werdohl betrieb. Werke. Übernahmepreis abzügl. mit auf dic A.-G. übergegangener M. 351 025 Passiven M. 1 196 000, wofür den Vorbesitzern 1196 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zweck: Eisen- u. Stahl-Puddlings- u. Walzwerk-Betrieb, Drahtzieherei u. Drahtstiftefabrik, Betrieb aller Zweige der Metallindustrie. Erzeugt werden Walzdraht in Schweisseisen, Flusseisen u. Stahl; Qualitäts-Stabeisen u. Stabstahl; gezogener Draht aller Qualit. u. Facons, verzinkte Drähte; Drahtstifte, verkupferte Springfedern, Fahrradspeichen etc. Der gesamte Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 18 ha gleich 70 Morgen. Unter- u. Umlage der Fabrikgebäude beträgt 2 ha 63 a. Die der Ges. gehörenden Werke zerfallen in: Puddel- u. Walzwerk am Bahnhof Werdohl mit eigenem Eisenbahnanschluss, enthaltend Puddel- u. Schweisswerk, 3 Walzstrassen, 4 Dampfmasch. mit 11 Walzen- u. 2 Röhrenkesseln; hiermit durch Drahtseilbahn verbunden Drahtzieherei, Stiftfabrik u. Ver- zinkerei, die Wasserkraft von ca. 180 PS. ist als ziemlich konstant zu betrachten, dazu gehören die aus Zementboden hergestellten Wehranlagen von 65 m Länge, die Deichanlagen, sowie die Wassermotoren selbst. 1907/08 Erricht. einer modernen Glühereianlage mit ca. M. 65 000 Kostenaufwand. 1908/09–1909/10 erforderten Zugänge besonders auf Masch.- u. Kessel-Kto etc. M. 125 103, 136 000. Ausserdem sind vorhanden 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Beamtenwohnhaus u. 11 massive, für 55 Familien bestimmte Arbeiterhäuser. – Produktion 1901/02–1909/10: Schweisseisen-Luppen 5049, 5122, 4798, 4593, 4973, 4210, 3985, 3087, 3021 t, Schweisseisen- u. Spezial-Walzdraht 8285, 8730, 8623, 8163, 8755, 9142, 9236, 9329, 9060 t. Schweisseisen-, Stabeisen u. Stabstahl 4771, 4690, 5352, 5888. 6436, 5875, 3969, 2975, 3023 t, gezogenen Draht, Drahtstifte 5503, 5810, 6094, 6230, 6656, 6731, 6811, 6807, 7265 t; Gesamtumschlag M. 2 292 865, 2 307 893, 2 275 834, 2 419 353 2 67 648, 3 225 009, 2 875 253, 2 259 623, 2 491 317; Arb.-Zahl ca. 300 Mann. Die Ges. gehört dem Verbande Deutsche Drahtwalzwerke A.-G. an. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., von dem nach Abschreib. u. Rückilagen verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Grundstücke 257 052, Fabrikgebäude 255 000, Wohn- häuser 102 000, Masch. u. Kessel 259 400, Wasserkraft 96 000, Eisenbahnanschluss 1, elektr. Beleucht.- Anlage u. Wasserleit. 1, Seilbahn 1, Mobil. 1, Fuhrwerk 10 Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate 229 889, Kassa 26 989, Wechsel 49 081, Debit. 215 053, Bankguth. 37 241, Avale 16 500, vorausbez. Feuerversich. 1030, Beteil. Deutsche Drahtwalzwerke 2500, eigene Wechsel bei der Drahtkonvention 10 000. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kaut. 10 000, Delkr.- Kto 22 929, Wohlf.-Einricht. 12 112, Arb.-Unterst.-F. 15 697, Reparat.- u. Ern.-F. 3812, R.-F. 69 877, Spez. R.-F. 35 000, Kredit. 27 042, Rückstände auf Neuanlagen 15 974, Lohnverrechnung 35 885, Avale 16 500, Tant. u. Grat. 3583, Div. 60 000, Vortrag 29 332. Sa. M. 1 557 745. Gewi inn- u. Verlust- Konto: Debet: Handl.-Unk. 74 008, Skonto u. Zs.-Differenzen 23 499, Abschreib. 45 757, R.-F. 4890, Gewinn 92 916. – Kredit: Vortrag 28 622, Bruttogewinn 212 448. Sa. M. 241 071. Kurs Ende 1906–1910: 146, 119, 106.30, 131, 116.75 6. Zugelassen in Berlin Okt. 1906 durch Abr. Schlesinger zu 145. 50 0%. Dividenden 1899/1900–1909/10: 16, 0, 2, 0, 2, 5, 10, 12½, 6, 3, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Heinr. Thomée, Herm. Alberts. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rob. Kugel, Lüdenscheid; Stellv. Fabrikant Carl Schniewindt. Neuenrade; Arnold Thomée, Bielefeld; Bank-Dir. Wilh. Steinmeyer, Hagen i. W. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren Zweigniederlassungen; Berlin: Abraham Schlesinger. „ Gussstahl-Werk witten in Witten a. d. Ruhr. Gegründet: 12./11. 1881; eingetr. 14./11. 1881. Statutänd. 5./11. 1904, 20./10. 1906, 11./5. 1910. Zweck: Fortbetrieb der Werke der aufgelösten A.-G. Ga u. Waffenfabrik Witten, erworben für M. 2 930 000. Das Werk umfasst: 1 Tiegel-Stahlwerk, 2 Martin-Stahlwerke, 1 Stahlformgiesserei, 3 Hammerwerke, 3 mechan. Werkstätten, 2 Presswerke, 1 Blockwalzwerk, 1 Grobblechwalzwerk, 2 Stabeisenwalzwerke, 1 Fraiserei (ehemal. Gewehrfabrik) für Eisen- bahn-Bedarf, 1 Bohr werk 1 Fabrik feuerfester Steine, 1 elektr. Zentrale für Licht u. Kraft mit ca. 3000 PS. nebst Umformerstation, 1 Wasserwerk, 1 Hochofenwerk in Germaniahütte bei Grevenbrück. Grundbesitz insges. 29 ha 62 a 83 qm, davon 6 ha 45 a 17 qm bebaut. Ausgaben für Erweiterungen 1901/1902–1909/1910 M. 170736, 144 901, 475 284, 223 349, 206 382, 612 426, 731 446, 1 660 278, 1 494 915, davon 1909/10 M. 337 285 für Gebäude u. M. 1 098 718 für Masch. (s. unten), Grösse der Werksfläche 29. 15 ha, wovon 4.8 bebaut. 1906 wurde mit dem Bau eines zweiten Martinstahlwerkes und eines Blockwalzwerkes begonnen, zu welchem Zweck von der Stadt Witten ein Gelände erworben wurde. Die Vollendung dieser Neu-