41 Kohlenbergbau. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. = Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Grubenfelder 1, Königl. Preuss. Bergfiskus 170 670. – Passiva: Stammaktien Lit. A. 9000, R.-F. 70 900, Gewinn (Restguth. aus alten R.-F.) 90 771. Sa. M. 170 671. Dividenden 1892/93–1906/1907: Vorz.-Aktien: 4, 5, 7, 8, 9, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %; St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 3, 4, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 ... Direktion: Bergrat Ad. Schlösser. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Bergrat E. Pöppinghaus; Geh. Bergrat Friedr. Kast, Clausthal; Reg.-Rat Rich. Boehr, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Bemerkung: Seit 1907/08 werden Div. u. statist. Abgaben nicht mehr veröffentlicht. Braunkohlen- und Briket-Industrie A.-G. in Berlin, Mauerstrasse 37. Gegründet: 29./6. 1900; eingetr. 20./9. 1900 u. 14./10. 1904. Statut geändert 2./11. 1908. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung u. Veräusserung von Bergwerken u. Bergwerksgerechtsamen, sowie industriellen Anlagen aller Art, vornehmlich der Braunkohlen- u. Brikettindustrie. Die Ges. besitzt u. betreibt 3 Braunkohlenbergwerke mit Brikettfabriken, und zwar Bismarck I bei Poley N.-L., Milly bei Bockwitz N.-L. und Emanuel bei Dolsthaida N.-L. Zu diesen Bergwerken gehört ein im Besitze der Ges. befindz- liches, etwa 3200 ha grosses, in den Gemeinden Särchen, Clettwitz, Bockwitz, Mückenberg, Naundorf, Dolsthaida, Zschornegosda, Costebrau, Grünewalde, Kleinleipisch, sowie in den Gutsbezirken Mückenberg und Poley belegenes Grundstücksareal. Mit jedem der drei Braunkohlenbergwerke ist eine mit den modernsten technischen Einrichtungen und mit Hauptbahnanschlüssen versehene Brikettfabrik verbunden. Die zum Braunkohlenbergwerk Bismarck I gehörige, in der Gemeinde Särchen belegene Brikettfabrik besitzt eine Leistungs- fähigkeit von 120 000 t jährlich. Auf der mit dem Braunkohlenbergwerk Milly verbundenen Brikettfabrik kann bei vollem Betriebe jährl. eine Leistung von 240 000 t erzielt werden. Zzum Braunkohlenbergwerk. Emanuel gehört eine Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 330 000 t jährlich. Auf sämtl. 3 Werken werden ca. 1700 Arbeiter beschäftigt. Ausgaben für Neuerwerb. u. Neuanlagen 1900/01–1909/10; M. 2 357 000, 2 125 000, 2 763 000, 166 000, 969 000, 1 707 000, 2 266 000, 1 009 000, 1 714 000, 2 992 314 davon entfallen M. 7 664 547 auf Ankäufe von Grundstucken u. Kohlenfeldern. Produktion 1901/02–1909/10: 10 703 443, 14 637 421, 18 801 000, 20 718 822, 22 449 655, 22 655 623, 27 308 905, 28 122 849, 26 642 179 hl Rohkohle; 24 039½, 32 123½, 43 219, 48 580, 51 531½, 49 828, 59 958, 62 393, 63 652 Waggons à 10 t Briketts. Der Vertrieb der durch die Anlagen ge- wonnenen Produkte erfolgt durch die Ges. selbst. Mit den der Poleyer Fabrik benachbarten Clettwitzer Werken ist ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem die Ges. auf mehrere Jahre die gesamte Erzeugung (ca. 260 000 t) übernommen hat. Die Ges. hat 1909/10 ihren Felder- besitz abermals vergrössert. Sie hat das Rittergut Mückenberg gekauft u. zur besseren Abrundung ihres Gesamtbesitzes die innerhalb ihrer Interessensphäre von Schöppen- thau bewirkten Grundstücksankäufe für ihre Rechnung übernommen. Durch diese beiden Käufe ist ihr kohlenführender Besitz um 1100 Morgen vergrössert worden. Die Verwaltung hofft, die Verbindlichkeiten aus diesem Geschäfte ohne Erhöhung des A.-K. aus den liquiden Mitteln erfüllen zu können. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht zZwecks Tilg. von Bankschulden und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./11. 1908 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./7. 1908 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 10.–26./11. 1908 zu 160 % nebst 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1908. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Hypothek.-Anleihe: I. M. 3 000 000 in 4½ % (bis Ende 1906 5 %) Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 28./6. 1901, Stücke (Nr. 1=–3000) à M. 1000, lautend auf Namen der Berl. Handels-Ges. und an deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1906 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. spät. 15./4. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbe- halten; die Tilg. kann auch durch Ankauf erfolgen. Die Anleihe ist auf dem damals 1003,09,56 ha grossen Grundstücken der Ges. hypothek. sichergestellt, wobei ihr eine bis 1920 rückzahlbare Kaufgelder-Hypoth. von M. 413 000 auf 172,32 ha Kohlenfelder vorangeht. In Umlauf Mitte 1910: M. 2 653 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Be- stimmung. Zahlstellen wie bei Div. u. Berlin: S. Bleichröder. Kurs der 5 % Stücke in Berlin Ende 1902–1905: 102, 103.80, 103.50, – %. Zugel. M. 3 000 000, hiervon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt am 25./4. 1902 M. 2 200 000 zu 100.50 % unter Ausgleich der Stück-Zs. Die G.-V. v. 14./11. 1905 beschloss die Herabsetzung des Zinsfusses dieser Anleihe von 5 % auf 4½ % mit Wirkung ab 1./1. 1907 (Frist 30./6. 1906). Die nicht konvertierten Stücke wurden am 11./6. 1906 zum 2./1. 1907 gekündigt. – Die auf 4½ % konvert. Stücke wurden im Jan. 1907 in Berlin zugelassen; erster Kurs 26. 1. 1907: 100.75 %. Kurs Ende 1907–1910: 97.75, 100, 100.25, 100.10 %.