Kohlenbergbau. Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 St.-Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 400 und 2000 Prior.-Aktien (Nr. 10 001–12 000) à M. 1000. Letztere berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungs- verpflichtung und sind im Falle der Liquidation mit Vorrechten dergestalt ausgestattet, dass die Inhaber der Prior.-Aktien bis zur Höhe von M. 2 000 000 vor den Inhabern der St.-Aktien Befriedigung erhalten und, nachdem auf die letzteren M. 2 000 000 (50 %) entfallen. an dem Vermögensüberschuss zur Hälfte partizipieren. Die Prior.-Aktien wurden vom 15. bis 20. TJuni 1885, da dies aber erfolglos war, mit erweiterten Vorrechten vom 7. bis 9. Jan. 1886 zur Zeichnung gestellt und wurde den Aktionären Bezugsrecht 5: 1 eingeräumt. Der nicht bezogene Rest wurde von dem Wiener Bank-Verein, Schoeller & Co. und Mayr v. Melnhof in Wien übernommen. Von den Prior.-Aktien besitzen jetzt die Prager Eisen-Ind.-Ges. und die Böhm. Montan-Ges. zus. ca. M. 1 700 000, Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Gottesberg. Breslau oder Wien. Stimmrecht: Je 5 St.-Aktien = 1 St., jede Prior.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., etwaige weitere Rücklagen, sodann 4 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom ÜUbrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Gesamt-Div. wird in der Weise verteilt, dass die Prior.-Aktien bis 6 % erhalten, vom verbleib. Betrage die St.-Aktien bis 2 %, vom Rest die eine Hälfte den Prior.-Aktien, die andere Hälfte den St.-Aktien. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Montanbesitz 3 596 895, Grundbesitz 274 081, Hochbauten 273 979, Inventar 689 502, Anlagen 4 683 373, Kassa 7437, österr. Banknoten 725, Effekten 24 689, Bankguth. 31 338, Anzahlungen für Neuanlagen 5845, Kaut.-Wechsel 181 500, Debit. 799 977, Kohlen u. Koks 212 087, Material. 60 602, Holz 98 694, Kondensat.-Anlage 6043, Verlust 2 624 198. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Bankschuld 6 866 504, Kaut.-Wechsel 181 500, Kredit. 522 966. Sa. M. 13 570 971. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 827 389, allg. Unk. 79 210, Steuern u. Abgaben 16 507, Zs. u. Bankprovis. 395 710, Effekten (Kursverlust) 526, Versich.-Zuschüsse für Beamte 8339, Abschreib. 353 611. – Kredit: Kohlen- u. Koks-Kto 876 730, Kondensat.- Anlage 158 043, Ausbeute Jenny-Grube 4340, Nebenbetriebe 14 540, Kursgewinn 2961, in Liquid. uneingelöste u. verfallene Aktien der Schles. Kohlenwerks-Akt.-Ges. 480, Verlust 2 624 198. Sa. M. 3 681 294. Kurs Ende 1886–1910: St.-Aktien: 19, 17, 35.75, 85, 64, 26.10, 23, 24, 52.90, 44.10, 47.60, 41.50, 34.50, 49, 32, 26.50, 23.10, 22, 17.25, 30.90, 24.70, 15.90, 17.10, 17.50, 30.50 %. Notiert in Berlin Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1909/1910: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1909/1910 %% 90%¼,. Goeup. -Verj 4 J. (K.) Direktion: Jaroslav Karlik, Carl Riedel. Prokurist: Louis Werner. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Central-Dir. W. Kestranek, Stellv. Max Feilchenfeld Komm.-Rat J. Weinberger, Bankier Rich. Lieben, Hofadvokat Dr. Carl Kupelwieser, Komm.-Rat Verwalt.-Rat Rob. Lenk, Wien; Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Bergwerks-Dir. Oberbergrat Carl Reutter, Kladno. Zahlstellen: Eigene Kasse; Prag: Böhmische Eskompte-Bank; Berlin: Berl. Handels-Ges. Harbker Kohlenwerke in Harbke, Prov. Sachsen. Gegründet: 1./4. 1887; war früher Gew. Statutänd. 8./8. 1898, 27./7. 1899, 6./7. 1907 u. 23./6.1909 Zweck: Betrieb des Bergbaues behufs Gewinnung von Kohlen u. anderen Mineralien Herstell. von Briketts; Erzeug. von Elektrizität u. Abgabe elektr. Stromes. Besitz: Die Zechen August Ferdinand II bei Harbke, Südanlage bei Hohnsleben, sowie Westanlage bei Harbke, Tagebau bei Wulfersdorf, eine Normalanschlussbahn u. zwei Brikettfabriken, beide in Betrieb Drei 7270 m lange Drahtseilbahnen verbinden die Zechen mit den Brikettfabriken. Auf Zeche Südanlage ist 1907/08 ein neuer Wasserhaltungsschacht abgeteuft; auf der Zeche Westanlage sind zwei Schächte erbaut u. ist dieselbe Ende 1899 voll in Förderung getreten. Auf Zeche August Ferdinand II. ist 1902/1903 je 1 neuer Förder- u. Wasser?- haltungsschacht abgeteuft. 1908/09 Erweiterung der Brikettfabrik II. 1909/10 Bau einer elektr. Zentrale, die nicht nur die eigenen Anlagen, sondern auch eine benachbarte Überlandzentrale mit elektr. Strom versorgen wird. 1900/01 – 1909/10 Zugang für die gesamten Anlagekonten M. 118 813, 102 634, 146 356, 48 708, 81 517, 68 154, 134 917 90 141, 363 396, 1 207 197, davon entfielen 1909/10 M. 387 811 auf Neubau-Zentrale. Auf Acker u. Ackerminderwertskto sind 1909/10 M. 179 709 für bezahlte Entschädig. hinzugekommen, während M. 58 950 auf diesem Kto zur Abschreib. gelangten. Die Ges. gehört dem Braun- kohlen-Syndikat in Magdeburg u. dem Braunkohlen-Brikett-Syndikat in Helmstedt an. Aan die Braunschweig. Kohlenbergwerke in Helmstedt zahlt die Ges. einen jährl. Tonnenzins (1901/02–1909/10 M. 52504, 45 502, 39 749, 64 266, 42 054, 44 348, 56 936, 59 134, 54 762), der unter Grubenbetriebskto als Verlust gebucht wird. Gesamtförderung 1899/1900–1909/10: 3 179 315, 3 798 280, 4 194 185, 3 773 340, 3 988 100, 4 419 970, 4 366 120, 4 346 995, 4 616 475 4 605 720, 4 620 117 hl; Brikettfabrikation: 1 223 800, 1 386 050, 1 627 450, 1 324 800, 1 493 197, 1 708 254, 1 769 105, 1 718 602, 1 747 338, 1 845 655, 1 908 779, 1 958 561 Ctr. (Absatz 1902/03 bis 1909/10: 1 460 629, 1 650 551, 1 902 670, 1 728 194, 1 789 929, 1 790 057, 1 836 788, 1 856 306 Ctr.7). Um neue Konkurrenz im Rohkohlengeschäft zu vermeiden, erwarben die im Rohkohlensyndikat vereinigten Braunkohlenwerke mehrere zus. liegende Braunkohlenfelder bei Ottleben (Kreis Oschersleben) u. bildeten eine Gew., von deren Kuxe die Harbker Kohlenwerke 3 erhalten haben.