Kohlenbergbau. 435 II. M. 5 000 000 in 4 % Oblig. von 1907. Stücke à M. 1000, 500, rückzahlbar zu pari ab 1916 in 30 Jahren. Zs. 1./I. u. 1./7. Sichergestellt durch eine zweite Sicherungs- hypoth. auf das Steinkohlenbergwerk Preussen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf Div. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Grubenwerte 22 600 000, Immobil. 7 195 045, Mobil. 3 633 455, Material. 143 014, Produkte 300 937, Effekten 25 463, Bankguth. 504 866, Depots 10326, Hypoth. 18 000, vorausbez. Prämien 3763, Kaut. 8714, Debit. 74 519, Verlust 353 275. –— Passiva: A.-K. 21 000 000, Oblig. I 4 404 360, do. II 5 000 000, do. Zs.-Kto 98 577, Kredit. 3 639 425, Kaut. 8714, Anleihe-Zs. 98 577, Gewinn 720 303. Sa. M. 34 871 381. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zinkerzgruben 15 325, Anleihe-Zs. u. Provis. 512 105, Gen.-Verwalt.-Kosten 39 010, Gewinn 720 303. – Kredit: Grubenbetrieb 1 169 082, Neben- werke 93 666, Grundbesitz inkl. Landwirtschaft 23 997. Sa. M. 1 286 746. Dividenden 1906/07–1909/10: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Bergrat Gust. Williger. Aufsichtsrat: Vors. Graf Franz Hubert von Tiele-Winckler auf Moschen; Stellv. Ober- bergrat Dr. Paul Wachler, Berlin; Wirkl. Geh. Rat Graf August Dönhoff auf Friedrichsstein; Fideikommissbes. Freih. Günther von Tiele-Winckler auf Vollrathsruhe; Referendar Eberhard von Garnier, Kattowitz; Justizrat Dr. jur. Eckardt, Breslau. Prokuristen: Bergwerks-Dir. Herm. Kooks, Heinr. Jurascheck, Herm. Sauber, Aug. Gebhardt, Theod. Kuger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Naumburger Braunkohlen-Akt.-Ges. in Naumburg a. S. Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1911 beschliesst über Fusion mit den A. Riebeck'schen Montan- werken A.-G. in Halle a. S.; für je M. 2400 Naumburger Aktien mit Div.-Scheinen ab 1./4. 1911 sollen M. 3000 Riebeck'sche Aktien mit Div. ab 1./4. 1911 gewährt werden. Gegründet: 27./2. 1872; eingetr. 7./3. 1872. Statutänd. 30./1. 1901, 10./9. 1904 u. 30./5. 1910. Zweck: Braunkohlenabbau mit Aufbereit. - Anstalten, Brikett- u. Nasspresssteinfabr.:; Schwelerei zur Herstell. von Grudekoks u. Braunkohlenteer. Im Besitz der Ges. befindet sich die Grube Naumburg in Deuben mit Schachtabteilung, Kamerad in Naundorf, Bergrevier Zeitz, sowie Reservefelder in Flur Mutschau, Köttichau u. Jaucha: zus. ungefähr 525 ha Kohlenabbaugerechtigkeiten sowie 88 ha Oberflächeneigentum. Vorhanden sind 8 Schächte, die der Förderung (4), Wasserhaltung, Wetterführung u. Fahrung dienen. Die Belegschaft beträgt ca. 600 Mann. Die Grube, deren Anlagen zu einer langen Benutzung sorgfältig u. solid ausgeführt sind, besitzt 20 Dampfkessel mit 10, 8 u. 6 Atmosphären Überdruck u. 7 Dampfmasch. mit 1200 PS. Die Förderkohle wird von 9 Brikettpressen (Leistg. 130 000 t) u. 3 Nasspressen (Leistung 25 000 000 Stück) verarbeitet. Die Bahn- und Geleisanlagen wurden 1900/1901 vollständig um- bezw. neugebaut und haben nunmehr zusammen 3250 m Länge. Zur Verbindung der Förderstellen mit der Entladestation dienen eine 2035 m lange Drahtseilbahn u. eine 430 m lange Kettenhochbahn. Das bereits 1889 an- gelegte Elektrizitätswerk, welches anfänglich nur Beleuchtungszwecken diente, wurde in schneller Folge immer mehr zu Kraftzwecken vergrössert und erreichte 1905/06 seine Voll- endung. Zur Stromerzeugung sind auf Grube Naumburg 3 Primärstationen mit 5 Dynamos von zus. 1001 Kw., ferner 8 Transformatoren mit zus. 734 Kw. vorhanden. Länge der Freileit. etwa 36 000, der unterird. Kabel 4400 m. Angeschl. an das Leitungsnetz sind die Orte Teuchern, Trebnitz, Gaumnitz und 4 Bahnhöfe; bedient werden zus. 100 Bogen- und 4260 Glühlampen, ferner 88 Motore mit 1305 PS., hiervon allein für Rechnung der Ges. 70 Motore mit 1249 PS. An dem Elektrizitätswerk Teuchern hat die Ges. lt. Vertrag mit der Firma Schuckert & Co. in Nürnberg einen Gewinnanspruch u. das Erwerbsrecht. Die Substanz- konten vermehrten sich 1901/02 bis 1909/10 um M. 403 297, 71 261, 103 143, 302 989, 598 829, 349 439, 1 278 288, 756 571, 248 689 u. betrug deren Buchwert Ende März 1910 M. 4 825 000. – Die Ges. gehört dem Mitteld. Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. in Leipzig an. Die G.-V. v. 15./6. 1907 beschloss a) zum Ankauf von neuen Kohlenfeldern die Summe von M. 545 000 zu bewilligen; b) den A.-R. zu bevollmächtigen, weitere zum Abbau geeignete Kohlenfelder bis zum Höchstbetrage von 200 ha anzukaufen. Durch den Ankauf zu a wird die Möglich- keit einer gewinnbringenden Ausnutzung der vorhandenen Anlagen bei der jetzigen Jahres- förderung um 10 Jahre verlängert. Zur Ausnutzung der neuen Kohlenfelder würden einige Neuanlagen in Zukunft nötig werden (Schächte, Förderturm, Drahtseilbahn). Nach den markscheiderischen Berechnungen stehen der Ges. zum Abbau zur Verfüg. ca. 574 000 000 hl Kohlen, welche 0.36 Pfg. für das Hektoliter in der Erde kosten. Die bis 1917, meist in 8- u. 10jähr. Raten zu zahlenden Kaufgelder, die nicht verzinsl. sind, wurden dem Konto für rückständ. Kohlenkaufgelder zugeschrieben, das die Höhe von M. 1 040 286 erreicht hat. Der Grundbesitz umfasste ult. März 1910 87 ha 98 a 94 qm. Der Morgen kostet zum Buchwerte ca. M. 480. Kohlenförderung 1900/01 – 1909/10: 5 120 978, 5 137 825, 4 685 425, 5 105 110, 5 450 970, 6 454 672, 7 700 860, 8 125 575, 7 378 670, 7 289/400 hl. Versand: 1 587 458, 1 489 125, 1 273 170, 1398 510, 1 511 235, 1 883 312, 2 084 260, 2 085 575, 1 786 550, 2 113 995 hl. Hergestellt wurden: 28*