Salz-, Kali- und Salpeter-Bergw erke. 455 gonnen. Die Konz. eines Chlorkalium-Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Dem Kalisyndikat gehört die Ges. für 1911 mit einer Be- teilig. von 14.63 Tausendsteln an. Im Reichskaligesetz wurde das Kontingent auf 14.08 Tausendstel festgesetzt; inzwischen auf 13.87 Tausendstel reduziert. Belegschaft zus. ca. 335 Mann. Im Geschäftsjahre 1907/08 gelangten durch die Ges. unter Berücksichtigung der Aus- tausche zur Fakturierung: 31 942 dz K. 0 der Gruppe I, 18 803 dz K, 0 der Gruppe III, 72 586 dz K, 0 der Gruppe IV. Zur Förderung kamen 1 258 263 dz Rohsalze 1906/07 1 222 647 dz). Angesichts der unsicheren Lage der Kali-Ind. wurde zur Stärkung der Position der Ges. von der Ausschüttung einer Div. für 1907/08 abgesehen, indem der Reingewinn von M. 380 625 dem neu gebildeten Allg. R.-F. überwiesen wurde. Im Geschäftsjahre 1908/09 gelangten unter Berücksichtigung der Austausche zur Verrechnung: 36 571 (31 942) dz K. 0 der Gruppe I, 44 694 (18 803) dz K20 der Gruppe III, 36 269 (72 586) dz K20 der Gruppe IV. 1909/10 gelangten unter Berücksichtigung der Austausche zur 27 272 dz K20 alte Gruppe I, 26 322 dz K:0 alte Gruppe III, 51 871 dz K:0 alte Gruppe IV. Die Ges. Sigmundshall hat 1908 die mit ihr markscheidende Gerechtsame der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf (Gew. Morgensegen) erworben behufs Arrondierung der Felder von Sigmundshall. Mit Genehmigung des A.-R. u. Zustimmung der Gen.- Vers. v. 15./12. 1906 hat die Ges. nachfolgendes Geschäft abgeschlossen. Sigmundshall erwirbt 4000 Kuxe der 5000teil. Gewerkschaft Weser und gibt als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien von 1906 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall- Aktien von 1906 werden der Gew. Weser ausgehändigt und dienen als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 4½ % hypothek. Anl. von M. 2 500 000 an- genommen. Die G.-V. v. 15./12. 1906 beschloss zu diesem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Fürstlich Schaumburg-Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaum- burg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha, d. i. eine Gerechtsame von über 100 preuss. Gruben- feldern. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Durch die vorhandenen Bohrungen und die jüngsten Auf- schlussarbeiten von Sigmundshall ist nachgewiesen, dass die Kaliläger von Weser u. Sig- mundshall im 2 usammenhang stehen. Im Felde der Gew. Weser wurde auf der 500 m-Sohle die streichende Strecke im Sylvinitlager ca. 300 m aufgefahren. Auf der 550 m-Sohle haben die Strecken in diesem Felde eine Länge von ca. 650 m erreicht. Zwecks Bestimmung des Ansatzpunktes für den im Weserfelde abzuteufenden Schacht wurden 4 Flachbohrungen u. eine Tiefbohrung niedergebracht. Sämtl. Flachbohrungen erreichten zwischen 140-170m das Steinsalz, Tiefbohrung IV mehrere abbauwürdige Kalilager. Die Lage der beiden Abbaugerechtsame von Sigmundshall u. Weser ist eine solche, dass bei gemeinsamem Vorgehen nur die notwendigsten Anlagen über Tage erforderlich sind u. deshalb die Kosten der neuen Schachtanlage gegenüber anderen Werken sehr niedrig sein werden. Ausserdem würde der event. seitens der Berg- behörde von Sigmundshall verlangte zweite Schacht nicht notwendig werden, da der jetzige Sigmundshaller Schacht u. der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Aug. 1910 begonnen wurde, durcehschlägig gemacht werden könnten (s. oben). Der Schacht wird unter Garantie von der Firma Gebhardt & König 30 m ins Steinsalz gebracht, welches bei 132 m ansteht. Der Schacht hat inzwischen bis Ende Jan. 1911 eine Teufe von 100 merreicht, von denen 60 m in Tübbings ausgebaut sind. Die chemische Fabrik der Alkaliwerke Sigmundshall ist in der Lage, die Fabrikation für beide Werke zu übernehmen. Die 5 % Weser-Anleihe im Betrage von M. 2 500 000 (an Stelle der vorerwähnten M. 3 000 000 Anleihe) ist inzwischen begeben worden. Die Alkaliwerke Sigmundshall haben für diese Anleihe die selbstschuldnerische Bürg- schaft übernommen u. hierfür eine Sicherungs-Hypoth. zur zweiten Stelle eintragen lassen. Die G.-V. von Sigmundshall am 6./9. 1909 genehmigte die Beteilig. an der Phosphatfabrik Hoyermann G. m. b. H. in Hannover u. Nienburg a. Weser mit M. 510 000 mit 50 % einge- zahlten Anteilen. Die Phosphatfabrik hat ein Ges.-Kapital von M. 1 000 000, von denen M. 490 000 voll- u. M. 510 000 mit 50 % eingezahlt sind. Ausserdem ist eine 4½ % Anleihe von M. 500 000 aufgenommen u. begeben. Die Thosphatfabrik betreibt ein umfangreiches Handelsgeschäft in Kali- u. sämtl. Düngesalzen u. eine Fabrik in Nienburg in Superphosphaten. Die Ges. schloss im ersten Gesc häftsjahr 1909/10 mit Verlust ab. Die Ges. Hoyermann ist bei dem Deutsehen Kali-Kontor G. m. b. H. in Berlin beteiligt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 (Nr. 1–1000), erhöht zur Deckung der Ausgaben zum weiteren Schachtbau, der Tagesanlagen u. für den Bau der Eisenbahn vom Bahnhof Wunstorf nach dem Schacht lt. „ 10. 1904 um M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab 1./10. 1904 pro rata der Einzahl. mit 2 : div.-ber. Aktien (Nr. 1001–2000), angeboten den Aktionären 1: 1 v. 27./10.–10./11. 1904 zu 146% zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./10. 1904; einzuzahlen waren zunächst 2399 u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld auf junge Aktien flossen in den R.-F. Die G.-V. v. 7 6. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 ab 1./10. 1906 -ber. Aktien (Nr. 2001–2500),