458 SGSalz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Bergwerksbes. Heinr. Vaerst, Essen; Bankier Jul. Ullrich, Gladbeck; Gen.-Dir. Dr. Arnold Strehle, Leopoldshall-Stassfurt; Rechtsanw. Dr. Cleffmann, Bochum. Zahlstellen: Wustrow: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschl.; Gladbeck: H. Küster, Ullrich & Co. Kaliwerke Benthe, Akt.-Ges. in Hannover-Linden, Marktplatz 2, I. Gegründet: Am 19./1. 1901; eingetr. 8./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Letzte Statutänd. 15./3. 1905. Die Gew. Wallmont brachte ihr in der Gemarkung Benthe (Prov. Hannover) belegenes Kaliwerk als Einlage in die A.-G. ein, indem sie dieselbe der letzteren nur berechnet mit M. 768 357.15. Die A.-G. übernahm und verpflichtete sich, zu tilgen die nach der Bilanz vorhandenen Passiva des Bergunternehmens Benthe im Betrage von M. 123 357.15, sodass sich der Saldowert der Einlage auf M. 645 000 belief. Zweck: Erwerb, Pachtung, Errichtung und Betrieb von Bergwerken u. sonst. industriellen Anlagen, Gewinnung, Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten und daraus her- gestellten Fabrikaten. Nach Einstellung des Kalibergbaues 1901 (s. darüber Jahrg. 1902/1903) Rat die Ges. eine Saline erbaut, deren Baukosten einschl. Sieb- u. Transportvorricht. sich auf etwa M. 500 000 beliefen u. die seit 10./5. 1902 im Betriebe ist; sie hat Bahnanschluss nach Ronnenberg. Die Ges. hat unter Aufrechterhaltung ihrer ca. 300 ha grossen Gerechtsame nach einem vertragl. Abkommen mit den Beteiligten die Erlaubnis erhalten, aus benachbarten Feldern Soole zu entnehmen. Ferner ist ein Abkommen dahin getroffen worden, gegen Zahl. eines Wartegeldes den Vertrag betreffs der Kaligerechtsame weiter aufrecht zu erhalten. Die Ges. gehört seit 1904 dem Norddeutschen Salinen-Verbande an, und zwar mit allmählich steigender Beteilig. (für 1906 an 130 000 dz., für 1907 auf 140 000, für 1908 auf 150 000 dz:. Die 1901 beschlossene Beschränkung des Betriebes wurde lt. G.-V. v. 15./3. 1905 aufgehoben u. deshalb beschlossen, die Kalisalzgewinnung wieder aufzunehmen und zwar mittelst des Aussolungsverfahrens. Nachdem mit dem Bohrloch das auszusolende Kalilager bei 908m erreicht war, wurde eine Mammutpumpe zur Hebung der Laugen eingebaut. Am 30./8. 1905 rissen aber die Pumpenrohre, u. es war bisher nicht möglich, diesen Schaden vollständig zu beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Kgl. Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist. wegen Schaden ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde; die Frist wurde 1908 auf 3 Jahre verlängert auch die im Jahre 1909 nachgesuchte Erlaubnis zur Errichtung einer chemischen Fabrik bezw. zum Ausbau derselben wurde vom Bezirksausschuss der Stadt Hannover versagt. Zußf Zeit ist nur Salinenbetrieb im Gange. Die Ges. beabsichtigt die Salzquote an Schöningen zu übertragen. Zugänge auf Anlage-Konti 1909 M. 166 615. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingeß-. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Frist 10./10. 1905. 6 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundst. 94 400, Wege 1000, Brunnen 3000, Kaut- Wertpapiere 56 988, Gerechtsame 348 000, Eisenbahn-Grundstück 55 400, Konz. einer Chlor- kaliumfabrik 1, elektr. Anlage 4810, Sieb- u. Transportvorrichtung 16 035, Schacht-, Tief.- u. Tagesbau 447 760, Kaut., Hypothek. u. Avale 150 000, Wechsel 9201, Kassa 2047, Sacklager 88 92, Wohnhäuser 33 000, Eisenbahnbau 106 570, Pferde 2000, Salzlager 27 146, Kanalisation 3375, Masch. 68 805, Utensilien 14 449, vorausgez. Betriebskosten 635, Nebenproduktelager 34 463, Debit. 107 668, Kohlen u. Materiallager 39 189, Fabrikanl. 689 910. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 30 349, Delkr.-Kto 14 500, Avale 150 000, Frachten 2342, R.-F. 12 930 (Rückl. 5842), Sonderrücklage-K. 3796 (Rückl. 1117), Div. 90 000, do. alte 940, Tant. 13 000, Vortrag 6889. Sa. M. 2 324 748. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 2990, Steuern 1289, Gen.-Unk. 31 311, Abschreib. 62 078, Reingewinn 116 848. Sa. M. 214 518. – Kredit: Verkaufs-Kto M. 214 518. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 4/2. 1911: 45 %. §§, ‚ ‚Ä