Petroleum-Industrie. 469 Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, davon sind über- nommen von Dr. Freund M. 445 000, von Bruno Schrödter M. 365 000, von André Souchay M. 160 000, von Georg Vorberg M. 24 000 u. von Reinhold Pölitz M. 6000. Die Hälfte des 1000 Aktien umfassenden A.-K. gilt durch das Einbringen von M. 240 000 Geschäftsanteilen der Deutschen Nafta-Ges. m. b. H. seitens deren Geschäftsführern Dr. Freund (M. 138 000 Anteile) u. Bruno Schrödter (M. 102 000 Anteile) als voll eingezahlt. Die übrigen 500 Aktien wurden zunächst mit 25 %, bald darauf voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 28./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 2 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. zu 135 %, welches die Kosten der Neu-Emiss. zu tragen hat; bisher eingez. das Aufgeld von 35 % u. 25 % des A.-K. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Fehl. Einzahl. auf A.-K. 750 000, Firmen-Kto Deutsche Nafta-G. m. b. H. 260 000, Effekten- u. Konsortial-Kto (Bruttoprozente etc. 889 830, Wechsel 147 152, Raffinerie 186 968, Gruben-Anteile 147 787, Inventar 19 730, Kuxen 71, Hypoth. 156 000, Rapidin-Vertriebs-Kto 98 939, Patente 15 165, Kassa 2391, div. Debit. 1 269 694. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 350 000, Akzepte 27 861, Stempelsteuer-Kto 20 000, Coup.-Kto 8555, Kredit. 1 383 858, Div. 100 000, Extra-Abschreib. auf Inventar 5730, do. auf Firmen-Kto 45 000, Vortrag 2724. Sa. M. 3 943 730. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust auf Waren bezw. Rohölgeschäften 133 964, Unk. 137 294, Stempelsteuer 3987, Rapidin-Bau-Kto 12 504, Reklame 41 510, Gewinn 153 454. —– Kredit: Vortrag 5790, Effekten- u. Konsortial-Kto 462 412, Wechsel, Zs. u. Prov. 14 512. Sa. M. 482 715. Dividende 1908/09: Vorgeschlagen 10 %. Bilanz für 1909/10 noch nicht veröffentlicht. Seitens des Vorstandes, d. h. Dr. Freund u. Bruno Schrödter ist eine dreijährige Garantie für eine 10 % Dividende der Deutschen Nafta-Akt.-Ges. übernommen; diese wurde dadurch als gesichert erklärt, dass Dr. Freund u. Bruno Schrödter zus. M. 300 000 in Aktien der Ges. zur Sicherung dieser Garantie zur Verfügung des A.-R. hinterlegt haben; da jedoch die D. N.-A.-G. bisher eine Div. nicht verteilen konnte, weil sie sich in Zahlungsschwierigkeiten befindet, so haben die genannten Aktien nur einen sehr minimalen Wert, die Div.-Garantie ist also wertlos. Es wird übrigens eine Erlassung dieser Div.-Garantie angestrebt. Direktion: Dr. Adolf Freund. Aufsichtsrat: Vors. André Souchay, Henry Souchay, Berlin; Paul Sickel, Halensce; Rentier Reinhold Pölitz, Zeitz. Bemerkung: Zur endgültigen Genehmigung der Bilanz für 1908/09 wurden wiederholt Gen.-Vers. einberufen, doch stets vertagt. Neuerdings fand eine solche am 31./1. 1911 mit folg. Tagesordnung statt: 1) Berichte über den Vermögensstand und die Verhältnisse der Ges. sowie die Bilanz u. die Gewinn- u. Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1908/09; 2) Genehmigung der Jahresbilanz u. der Gewinnverteilung; 3) Entlastung des Vorstands u. A.-R.; 4) Wahl bezw. Neubesetzung des A.-R.; 5) Beschlussfassung über die Aufschiebung des Berichtes über die Bilanz u. Gewinn- u. Verlustrechnung für das verflossene Geschäfls- jahr bis spät. 31./3. 1911. Auch die G.-V. v. 31./1. 1911 kam zu keinem Resultate, vielmehr beschloss dieselbe eine Kommission zur Prüfung der Bilanzen für 1908/09 u. 1909/10, sowie der damit zus.hängenden Geschäfte zu wählen. Deutsche Benzin- u. Oelwerke Akt.-Ges. in Liquidation, Charlottenburg. Fritschestrasse 27/28. (Sitz der Ges. bis 9./11. 1908 in Regensburg.) Gegründet: 28./12. 1906 mit Wirkung ab 29./12. 1906; eingetr. 29./12. 1906. Statutänd. 16./11. 1907. 9./11. 1908 u. 25./6. 1909. Gründer: Bankkommandite Gebr. Klopfer, Alexander Graf Boos-Waldeck, Otto Freih. von Feilitzsch, Dir. Jul. Kaufmann, Clemens Graf von Schönborn-Wiesentheid, München; Konsul Josef Leis, Regensburg; Maxim Neumann. Budapest. Zweck: Handel mit Benzin u. Mneralölen und allen daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnissen sowie Waren ähnlicher Art. Die Ges. ist berechtigt, die Produkte zu gewinnen oder zu verarbeiten. Die Ges. errichtete Fabriken in Brunsbüttelkoog am Kaiser-Wilhelm-Kanal und Zabrze, die den Betrieb Mitte bezw. Ende 1907 aufnahmen. Das ungünst. Resultat für 1908 ist zum grossten Teil auf den Zusammenbruch der Bank- sommandite Gebr. Klopfer in München zurückzuführen, bei dem die Ges. mit M. 810 377 beteiligt war. Auf diese Beteilig. hat die Ges. nunmehr 70 % = M. 567 261 abgeschrieben; auf den noch zu Buch stehenden Betrag von M. 243 006 gingen 1910 5 % ein. Ausserdem ergab sich nach Abzug des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre in Höhe von M. 28 491 ein Betriebs- verlust von M. 193 088. Zu Abschreib. werden (einschl. M. 23 452 für Debit.) M. 164 078 ver- wandt. Ferner wird für event. weitere Verluste auf Kontokorrent eine Rückstellung auf Delkr.-Kto in Höhe von M. 42 963 vorgenommen. Infolge einer Beanstandung der Waren- abrechnungen pro 1908 seitens der Rohbenzinlieferanten mit M. 260 000, die im Schieds- gerichtsverfahren 1910 zu Gunsten der Ges. erledigt wurde, war eine weitere Rückstellung von M. 160 000 notwendig. Insgesamt ergab sich somit für 1908 ein Gesamtverlust von M. 1 127 391. Im ersten Halbjahr des Jahres 1909 hat sich der Verlust um ungefähr M. 150 000 erhöht, so dass der Vorstand gemäss § 240 H.-G.-B. von dem Verlust der Hälfte des A.-K. der G.-V. v. 25./6. 1909 Kenntnis gab. Die gleiche G.-V. sollte über Sanierung des Unternehmens beschliessen, doch konnten keine definitiven Beschlüsse gefasst werden.