470 Petroleum-Industrie. Nachdem der Verlust ult. 1909 um M. 338 362, also auf M. 1 465 754 gestiegen war, beschloss die G.-V. v. 3./5. 1910 die Liquidation der Ges., besonders auch mit Rücksicht auf den Preis- kampf in der Petroleum-Industrie. Die Mitgl. des Vorstandes wurden zu Liquidatoren er- nannt; diesen wird ein Liquidationsausschuss beigeordnet. Die Liquidations-Eröffnungs- bilanz per 3./5. 1910 ergibt einen Verlust-Saldo von M. 1 339 126; derselbe setzt sich zu- sammen aus der teilweisen Abschreib. der Forderung an die Bankkommandite Gebr. Klopfer mit M. 567 261, Abschreib. an Investitionen pro 1908 u. 1909 mit M. 231 790, Verlusten an Aussenständen, Rückstell. auf Delkr.-Kto u. Prozesse M. 142 416, bezahlten Zs. M. 270 879, sonst. Betriebsverlusten M. 126 780. In Ausführung des G.-V.-B. v. 3./5. 1910, „die folgende Aktiva, nämlich: Eabrikanlagen, Lageranlagen, Transportmittel, Mobil. u. Utensil. im ganzen gegen einen bar zu zahlenden Kaufpreis von mind. 70 % des Buchwertes zu veräussern', ist es gelungen, erheblich über die von der G.-V. festgesetzte Minimalgrenze hinaus, den vollen Buchwert der Bilanz per 31./12. 1909 (M. 1 281 055 plus Zugänge pro 1910) zu erzielen. Hiervon fliesst vereinbarungsgemäss dem Vermittler der Betrag von M. 31 056 zu, während sämtl. Kosten des Vertrages u. der Übereignung der Grundstücke von dem Käufer getragen werden. Die Übernahme der Anlagen seitens des Käufers erfolgte am 31./7. 1910. Die Benzin- warenbestände gingen am gleichen Tage ebenfalls in den Besitz des Käufers über. In Ab. wickelung begriffen bleiben noch die Aussenstände, schwebende Prozesse u. einige An- stellungsverträge. Die Schuld an Peétroles de Grosnyi (Russie) ist im wesentlichen aus dem Aktivaerlöse, sowie durch Verrechnung der Waren-Vorräte u. Warenabrechnungs-Differenz, vorbehaltlich der Schlussabrechnung, beglichen. Auch die restlichen Lieferungsabschluss- verträge pro 1910 u. 1911 wurden vom Käufer zur Ausführung übernommen u. der bis Ende 1911 laufende Rohbenzinlieferungsvertrag für den Rest der Laufzeit aufgehoben. Das Liquidationsergebnis für die Aktionäre dürfte, bei weiterem glatten Verlauf der Liquidation, mit ca. 30–40 % einzuschätzen sein; davon sollen 20 % im Mai 1911 zur Auszahl. kommen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./11. 1907 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908. Von dem neuen A.-K. übernahm M. 500 000 die Internationale Bohr-Ges. in Erkelenz zu pari zuzügl. Kosten. Die restlichen M. 500 000 wurden zu den gleichen Beding. einem Konsort. überlassen. Das- selbe hat die Aktien den bisherigen Aktionären 3: 1 v. 7.–21./12. 1907 zu 110 % angeboten. Der Zweck der Kapitalserhöhung war die Aufnahme des Schmierölgeschäfts. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 3. Mai 1910: Aktiva: Fabrikanlagen 1 001 975, Lager- Anlagen 81 693, Warenvorräte 814 302, Fabrikmaterial. 22 350, Transportmittel 191 912, Mobil. u. Utensil. 24 130, Kassa u. Bankguth. 97 790, Schecks u. Wechsel 8880, Kaut. 35 941, Debit. 478 329, Bankkomm. Gebr. Klopfer i. Liq. (Rest) 203 308, voraus verrechn. Spesen u. Unk. 30 673, Avale 186 500, Pétroles de Grosnyi (Russie) Saldo Warenabrechnung 463 712, 0 Differenz auf Vorräte für spätere Abrechn. 89 475. – Passiva: Kredit. 90 590, Pétroles de Grosnyi (Russie) für Rest der Bankschuld 494 526, do. für Waren 1 585 229, Hypoth. 69 800, Avale 186 500, Delkr.-Rückstell. für event. Verluste auf Forderungen u. schwebende Prozesse 119 424, Res. für unverrechnete Spesen 16 233, noch nicht abgerechnete Lager-Neubauten 66300, Liquidations-Kto gebildet aus A.-K. 2 500 000, R.-F. 1499, zus. 2 501 499, abz. 1 339 126 Verlust bleibt 1 162 373. Sa. M. 3 730 977. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 465 754, Fabrikat.- u. Gen.-Unk. 108 952, Zs.-Saldo 18 795. – Kredit: Erträgnis 94 242, Eingang auf frühere Verluste 132, erledigte Reservestellung von 1908 für Differenz in Waren-Abrechn. mit Pétroles de Grosnyi (Russie) 160 000, Verlust 1 339 126. Sa. M. 1 593 501. Dividenden: 1907: 0 % (Baujahr); 1908–1909: 0, 0 %. Liquidatoren: Maxim Neumann, Arthur Moes. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Josef Waterkeyn, Bankier John Aulit, Industrieller Jean Waterkeyn, Jos. Joris, Florent Voets, Antwerpen. JZahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Koenigsberger Handels-Compagnie in Königsberg i. Pr. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. 29./12. 1899, 26./6. 1903 u. 25./6.1909. Zweck: Handel mit Petroleum u. Waren ähnl. Art; die Ges. besitzt Lagerhöfe in Königs- berg, Danzig, Bromberg, Stolp, Tiksit. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Aktien à M. 1000, Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./7. 1904 um M. 300 000 in 300 zu 103 % begebenen Aktien mit Div.-Recht ab 1./4. 1904. Geschäftsjahr: Seit 1907 Kalenderj. (früher bis 1899 1./5.–30./4., dann vom 1./4.–31./3). Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Wenigstens 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kassa inkl. Bankguth., Wechsel u. Effekten 1 569 202, Debit. 115 295, Mobil. u. Immobil. 1 071 050, Waren 1 775 295. – Passiva: A.-K. 2 300 000, R.-F. 252 000, Div.-Aufbess.-F. 60 000, Kredit. u. Vorträge 1 600 765, Gewinn 318 078. Sa. M. 4 530843. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 183 655, Nettogewinn 318 078. – Kredit: Gewinnvortrag 1007, Geschäftsgewinn nach Abzug der Gehälter, Unk., Reparat., Steuern u. Zs. 500 726. Sa. M. 501 734.