Metall-Industrie. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./3. 1911 gezogen. Direktion: Herm. Max Haidan, Carl Friedr. Mann, Paul Wilh. Loesch. Aufsichtsrat: Vors. Joh. Georg Willkomm, Dippoldiswalde; Stellv. Georg Fritz Sturtevant, Leipzig; Zimmermeister G. H. Möhring, Obercarsdorf. Prokurist: Kurt Alex Willkomm. Deutsche Wachwitzmetall-A.-G. in Liqu. in Hersbruck. Gegründet: Am 5. bezw. 9. Juli 1900 in Nürnberg; Sitz lt. G.-V. v. 28./11. 1905 nach Hersbruck verlegt. Gründung s. Jabrgang 1907/08. Die Ges. bezweckte Herstellung von Material. nach den Wachwitzschen Deutschen Reichspatenten Nr. 91 535 v. 25./12. 1895, Nr. 110 786 v. 8./3. 1898 u. andern; ebenso Herstellung u. Handel der für diese Fabrikation geeigneten Masch., Erteilung von Licenzen nach den Wachwitz'schen Patenten, Herstellung von Metallen u. Metallgegenständen. Der Abschluss per 30./6. 1905 ergab bei M. 284 266 Abschreib. (davon M. 700 000 auf Patent- kto, M. 183 599 auf Beteilig.-Kto, M. 38 316 auf Forderung an den flüchtigen Bankier Dinkels- bühler und M. 97 853 Betriebsverlust) einen Gesamtverlust von M. 1 082 120, wovon M. 32 120 durch Heranziehung des R.-F. und des Gewinnvortrags gedeckt wurden. 1905/06 stieg dann der Gesamtverlust von M. 1 050 000 durch Geschäfts-Unk., Abschreib. u. Betriebsverlust auf M. 1 199 447, wovon M. 1 050 001 durch Zus. legung der Aktien (s. unten) Deckung fand. Der verbliebene Verlust von M. 149 446 erhöhte sich 1906/07 wieder auf M. 222 116, 1907/08 um M. 273 338 auf M. 495 454, 1908/09 auf M. 931 997. Die Verhältnisse der Ges. haben sich in den letzten Jahren ungünstig entwickelt. Infolge der Verbilligung des Aluminiums sind die Preise für Reinaluminium-Kochgeschirre billiger geworden, als diejenigen der in Hersbruck hergestellten Stahlaluminium-Kochgeschirre, und es hat sich infolgedessen die Wachwitz-Ges. veranlasst gesehen, den Betrieb der Kochgeschirr-Fabrik einzustellen u. nur das Walzwerk weiter zu betreiben. Nachdem 1909 der Verlust auf M. 931 997 (s. oben) gestiegen war, bheschloss die G.-V. v. 15./11. 1909 die Auflösung der Ges.; der Betrieb wurde im März 1910 Stillgelegt. Nach der Liquidationsbilanz vom 28./11 1909 stieg der Verlust auf M. 954 000, obwohl das Alexanderwerk A. von der Nahmer in Remscheid abermals einen Nachlass von M. 200 000 an ihrer Forderung bewilligte. Bei der am 18./4. 1910 erfolgten Versteigerung der Patente der Ges., die bei der Gründung mit M. 1 000 000 u. in der Liquidationsbilanz per 28./11. 1909 mit M. 100 000 bewertet wurden, gaben das einzige Gebot die Alexanderwerke A. von der Nahmer mit M. 100 000 ab. Die Patente werden als wertlos erachtet u. wurden seitens der Alexanderwerke nur eingelöst, um eine Konkurseröffnung über die Wachwitz- Ges. zu verhindern. Kapital: M. 1 000 000 in 250 abgestemp. Aktien u. 750 Aktien von 1908, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Nr. 1–1000 waren voll, Nr. 1001 bis 2000 seit 31./3. 1901 mit 30 % einbezahlt. Infolge Verschwindens des früh. Vors. des A.-R., des Bankiers M. Dünkelsbühler, der noch 70 % = M. 700 000 auf die Aktien Nr. 1001–2000 einzu- zahlen hatte, machte sich im Juni 1905 eine Hilfsaktion zugunsten der Ges. notwendig. Die G.-V. v. 18./11. 1905 bezw. 21./5. 1906 beschloss der Zus. legung der vollgezahlten Aktien Nr. 1–1000 im Verhältnis von 4:1 zuzustimmen, nachdem die nicht vollgezahlten Aktien Nr. 1001 bis 2000 bei ausgebliebener Vollzahlung kaduziert sind. Da der Registerrichter die Eintragung der Beschlüsse v. 18./11. 1905 u. 21./5. 1906 erst nach Betretung des Beschwerdeweges vor- nahm, war die G.-V. v. 29./12. 1906 gezwungen, erwähnte Beschlüsse nochmals zu bestätigen und neue Fristen zur Einreichung der zus. zulegenden Aktien festzusetzen (Frist 20./5. 1907). Zus. legung inzwischen erfolgt u. handelsgerichtlich eingetragen. Erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1908 um M. 750 000 (auf M. 1 000 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von dem Alexanderwerk A. von der Nahmer in Remscheid zu 103 %, wodurch ein Teilbetrag von M. 772 500 auf die Forderung genannter Ges. an die Wachwitz-Ges. zur Aufrechn. gelangte. Das Alexanderwerk A. von der Nahmer A.-G. besitzt beinahe sämtl. Aktien (975 Stück). Hypotheken: M. 143 500 (Stand 30./6, 1910). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 28. Nov. 1909: Aktiva: Gesamte Fabrikanlage inkl. Masch. u. Einricht. 440 003, Patente 100 000, Effekten 2754, Debit. 79 811, Kassa 1038, Wechsel 420, Bestände 48 000, Verlust 954 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 199 000, Wohl- fahrtskto 1, Lohnkto 3190, Kredit. (Alexanderwerk) 384 304, Diverse 39 532. Sa. M. 1 626 029. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Gesamtfabrikanlage einschl. Masch., Werkzeuge, Geräte, Mobil., Modelle 439 769, Kassa 931, Debit. 19 593, Verlust 971 559. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 143 500, Kredit. 288 353. Sa. M. 1 431 853. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 954 000, Unk. 40 750. – Kredit: Eingang abgebuchter Forder. 901, Betriebsgewinn 22 290, Verlust 971 559. Sa. M. 994 750. Dividenden: 1900/1901: 0 % (Baujahr, 10 Mon.); 1901/02–1908/09: 0, 0, 2, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Walter Lehringer. Aufsichtsrat: Vors. Adolf von der Nahmer, Heh. Böker, Alfr. Honsberg, Just. Scharff, Remscheid.