544 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000, urspr. M. 812 000, begeben zu pari. Er- höht lt. G.-V. v. 25./6. 1910 um M. 588 000 in 588 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1911, begeben an die alten Aktionäre zu 120 %, anderweitig zu 130 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Waren 449 847, Kassa 2700, Wechsel 14 535, Debit. 191351, Masch. 132 963, Werkzeuge 30 718, Utensil. 6760, Modelle 1, Patente 1, Grundstücke u. Gebäude 338 481. – Passiva: A.-K. 812 000, Bankkto 161 715, Kredit. 71 498, Delkr.-Kto 7598, Abschreib. 25 168, Gewinn 89 379. Sa. M. 1 167 359. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunk. 103 636, Dubiose 2614, Abschreib. 25 168, Gewinn 89 379. Sa. M. 220 799. – Kredit: Gesamtgewinn aus den verschied. Abt. 220 799. Dividende 1909/10: 7 %. Direktion: Elektro-Ing. Alfred Ley. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. Justizrat Alfred Jänicke, Hugo Ley, Bank-Dir. Oskar von Külmer; Geh. Komm.-Rat Aug Knippenberg. Prokuristen: Rich. Ehrenfeld, Hugo Rochser. Zahlstelle: Arnstadt: Fil. d. Privatbank zu Gotha. 0 8 ― 0 Ascherslebener Maschinenbau-Aktiengesellschaft (vormals W. schmidt & Co.) in Aschersleben. Gegründet: 14./5. 1898. Statutänd. 26./8. 1903 u. 8./3. 1910. Übernahmepreis M. 450 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Vertrieb von stehenden u. bewegl. Masch. Apparaten und Werkzeugen aller Art, insbes. Bau von Präzisions-Dampfmaschinen, Über- hitzern, Dampfkesseln und allen hierzu geeigneten Hilfsapparaten, Bau und Betrieb einer Giesserei, Handel mit einschlägigen Rohstoffen u. Halbfabrikaten. Spezialität: Heissdampf- maschinen, Überhitzer, Kondensations- u. Rückkühl-Anlagen, Grossgasmaschinen, Rohöl- motoren System Diesel, Zentrifugalpumpen. Die Ges. hat ein neues grosses Fabrik- etablissement (Areal 250 000 qm, von denen bis jetzt ca. 20 000 qm bebaut sind); errichtet. Auf dem neuen Grundstücke ist auch eine Arbeiter- und Beamten-Kolonie mit 19 Häusern resp. 101 Wohnungen erbaut worden. Die alte Fabrik steht zum Verkauf. Die Ges. hat ein eigenes Elektrizitätswerk erstellt, aus dem elektrische Kraft auch an Fremde abgegeben wird, u. ist mit M. 500 000 (einbez. M. 196 158) an der Ascherslebener Bau-Ges. beteil. (Div. 1900–1909: 4, 0, 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0 %). Produktion der Eisengiesserei 1900/1901 bis 1906/07: 3 659 524, 1 677 335, 1 657 125, 1 833 972, 3 080 044, 2 832 183, 3 455 888 kg Grau- guss; Umsatz M. 2 510 442, 2 285 055, 2 093 386, 2 284 384, 3 463 188, 3 223 352, 3 985 458; später nicht veröffentlicht. Arbeiterzahl ca. 770. – Das Jahr 1903/1904 war im wesentlichen der Reorganisation der Ges, gewidmet. Das Jahr 1904/1905 ergab einen Betriebsüberschuss von M. 619 513; nach Bestreitung der Unk. u. Abschreib. verblieb ein Reingewinn von M. 49 634 (gegen M. 47 591 i. Vorjahre). Seit 1905/06 ist die Div.-Zahl. aufgenommen. Die a. o. G.-V. v. 8./3. 1910 genehmigte einen Lizenzvertrag. Es handelt sich um neue Erfind. auf dem Gebiete der Heissdampfmasch. seitens des Vorbesitzers der Ges. Dr. Ing. Wilh. Schmidt, die zum Teil bereits patentiert sind oder für die Patente angemeldet sind. Die Ges. soll mit 50 % an den Einnahmen aus Lizenzen für stationäre Anlagen im Inlande mit 20 % an solchen im Auslande u. mit 10 % an allen anderen als stationären Anlagen im Inlande u. Auslande beteiligt sein. Als Gegenleist. erhält Dr. Schmidt die Hälfte des Gewinns, der nach Verteil. von 10 % Div. an die Aktionäre übrig bleibt. Kapital: M. 4000 000 im 4000 teilweise abgest. Aktien à M. 1000. Zwecks Reorganisation der Ges., Tilg. der Unterbilanz per 31./3. 1903 von M. 3 101 266 und zur Vornahme von Ab- schreib., sowie zur Abstossung der Bankschulden beschloss die G.-V. v. 26./8. 1903 Ausschreib. einer Zuzahl. auf die Aktien von 90 % = M. 900 pro Aktie (Frist bis 31./1. 1904) und Zus. legung der Aktien, auf welche die Zuzahl. nicht geleistet ist, im Verhältnis 10: 1 (Frist gleichfalls bis 31./1. 1904), ferner Ausgabe bis zu M. 900 000 neue Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./4. 1903, welche unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre von einem Bank- konsortium übernommen sind. Letzteres, das die meisten alten Aktien besass, hatte Siehk auch bereit erklärt, auf mind. M. 3 000 000 alter Aktien die Zuzahl. zu leisten, beides unter Verrechnung der Einzahl.-Beträge gegen einen gleichen Betrag seiner bisherigen Forderung. Das Finanzkonsortium reduzierte ferner seine Forderung an die Ges. um M. 2 080 000 durch Verzicht; für den Rest erhält es 4½ % zu 103 % rückzahlb. Oblig. der Ges. zu pari. Der finanzielle Effekt der Reorganisation ist folgender: Durch die Zuzahl. von 90 % auf M. 3 420 000 Aktien u. die Zus. legung des Restes der 4. Million 10: 1 flossen der Ges. M. 3 600 000 Buchgewinn zu. Dazu kamen M. 2 080 000 Nachlass von der Bankschuld, gibt zus. M. 5 680 000. Hiervon ist zunächst genannte Unterbilanz getilgt, M. 2 530 734 sind zu Abschreib. verwandt; der Rest von M. 48 000 diente mit M. 47591 zur Deckung des Verlustes aus 1903/1904; M. 408 wurden dem R.-F. überwiesen. Die Höhe des A.-K. ist unverändert geblieben. Die Bankschuld von M. 6 500 000 hat sich durch die Transaktion auf M. 1 031 979 verringert u. wurde 1906 getilgt (s. Anleihe). Der Vorbes. Dr. Ing. Wilh. Schmidt erwarb Anfang 1910 die Mehrzahl der Aktien von dem Bankenkonsort. zu 100 %. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Tilg. ab 1./4. 1908 –1945 durch Auslos. im Okt. auf 1./4. Aufgenommen zur Rückzahl. der Bankschuld im Betrage von M. 1 031 978. Noch in Umlauf am 31./3. 1910: M. 985 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Disconto-Ges., Dresdner Bank, S. Bleichröder.