* 548 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. L. A. Riedinger Maschinen- u. Broncewaaren-Fabrik A.-G. in Augsburg, Zweigniederlassungen in Berlin, Dresden, Hannover, München, Wien u. Zürich Gegründet: 27./10. 1887; die Fabrik besteht seit 1854. Statutänd. 8./11. 1899, 5./12. 1903, 9./12. 1905 u. 29./12. 1906. Gesamtübernahmepreis der früh. Firma M. 2 685 462, gewährt wurden dafür M. 370 000 bar, M. 730 000 in Aktien, Rest durch die mitübernommenen Passiven gedeckt. Die Zweigniederlass. in Wien seit 1./7. 1899 durch Ankauf eines brau- technischen Bureaus. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Bronzewaren, insbes. Erwerb u. Betrieb der in Augsburg unter der Firma L. A. Riedinger betriebenen Masch.-Fabrik. Spec.: Bau von Eis- u. Kühlmasch., Dampfmasch., Dieselmotoren, Turbinen, Masch. f. Pulverfabriken, Brauerei- u. Mälzereimasch., Aufzügen, Transmissionsanlagen, Gasfabrikeinrichtungen, Kunstguss etc. Auch Beleuchtungs- körperfabrik. Zugünge auf Immobil. u. Eiurichtungs-Kti erforderten 1906/07 u. 1907/08: M. 169 519, 245 204; 1909/10 M. 182 041. Personalstand 1909/10 durchschnittl. 700 Beamte u. Arbeiter. Gesamtverkauf 1899/1900–1909/10: M. 4 805 000, 2 898 000, 2 728 000, 2 331 656,„, 2 171 664, 2799125, 3 247 360, 3 164 420, 2 706 862, 2 537 812, 3 353 098. Die Bilanz 1904/05 ergab einschl. Aufwend. für Zs., Amort. etc. M. 108 950 Gesamtverlust, der a. d. R.-F. mit M. 8033 u. durch Heranziehung der aufgelösten Beamt.-Pens.-Kasse mit M. 100 917 Deckung fand. 1905/06 erbrachte nach Abschreib. von M. 64 255 für Amort. einen neuen Verlust von M. 115 348. Die Ursache wurde hauptsächlich auf die noch zu schlechten Preisen abge- schlossenen, aus 1904/05 herübergenommenen Aufträgen, zum grossen Teil auch auf die un- zulängliche Beschaffenheit der Werkstätten-Einricht., u. nicht minder auf die zu knappen Betriebsmittel der Ges. zurückgeführt. Im Jahre 1906/07 liessen die Preise infolge andauernd scharfen Wettbewerbes noch zu wünschen übrig u. vermochten auch dem Steigen der Roh- Stoffe u. Arbeitslöhne nicht immer zu folgen. Das Unternehmen war im Verhältnis zu den Einricht. nicht vollauf beschäftigt. Mit der Reorganisation konnte erst nach erfolgter Aktien- aufzahlung begonnen werden, so dass zwar ein Teil der Unkosten der Reorganisation dem vergangenen Geschäftsjahre 1906/07 zur Last fiel, die Verbesserungen jedoch erst im Jahre 1907/08 zur Geltung kommen konnten, welches nach M. 62 454 Abschreib. mit einem Rein- gewinn von M. 46 156 abschloss, verwendet zu weiteren Abschreib. u. mit M. 26 156 zum Vortrag auf 1908/09; auch der Reingewinn für 1908/09 M. 38 537 wurde vorgetragen. Die Ges. hat Anfang 1910 von der in Liquid. getretenen Firma J. W. Engelhardt & Cie., Maschinen- fabrik u. Eisengiesserei, Fürth i. B., sämtl. Zeichnungen, Pläne, Modelle, Vorräte etc. für Kältemaschinen, sowie Brauerei- u. Mälzereianlagen käuflich erworben. Sie wird neben ihren bisherigen Ausführungen Neuanlagen nach den Zeichnungen u. Modellen der Firma J. W. Engelhardt & Cie. liefern u. sämtl. Ersatz- u. Nachlieferungen, sowie Instandsetzungen für die von dieser Firma erbauten Kühl- u. Brauerei-, sowie Mälzereianlagen ausführen. Kapital: Bis 1911: M. 2 086 000 u. zwar 1915 Vorz.-Aktien u. 171 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./10. 1890 um M. 1 100 000 in 1100 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1890, angeboten den Aktionären zu 103 %; A.-K. somit M. 2 200 000. Zur Sanierung der Ges., speziell zur Tilg. der Unterbilanz, behufs Abschreib. u. Reservestellungen, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 200 000 auf M. 1 320 000 durch Zus- legung der Aktien 5:3; ferner beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 behufs Stärk. der Betriebsmittel, sowie für Um- u. Neubauten, die Ausgabe bis zu M. 2 200 000 in 2200 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907; dieselben wurden den alten Aktionären unter folg. Beding. zur Verf. gestellt: Bei Einreich. von 5 Stück alter = 3 zus. gelegter St.-Aktien sowie Bezahl. von M. 2000 in bar erfolgt die Lieferung von 5 Vorz.-Aktien à M. 1000 zus. M. 5000. Um den Besitzern von weniger als 5 St.-Aktien das Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien zu ermöglichen, hatten sich Augsburger Banken u. Bankiers bereit erklärt, bei Einreich. von je einer St.-Aktie u. Bezahl. von je M. 400 in bar eine Vorz.-Aktie dagegen zu liefern. Für jede Bareinzahl. wurden bis 15./4. 1907 vom Tage der Einzahl. an 5 % Zinsen vergütet, die bei der Aufzahl. in Abzug gebracht wurden. Auf 1915 St.-Aktien wurden je M. 400, zus. also M. 766 000, aufgezahlt. A.-K. somit bis 1911 wie oben. Die Vorz.-Aktien erhalten im Falle der Liquid. Vorbefried. aus dem Ges.-Vermögen, ferner erhalten dieselben eine 6 % Vorz.-Div., aber ohne Naclwzahlungsanspruch. Der Buch- gewinn aus der Sanierung 1906/07 im Betrage von M. 880 000 wurde in folgender Weise ver- wendet: Extra-Abschreib. auf Einricht.-Kto M. 230 000, Abschreib. auf Inventar 83 676, do. auf Patente 1000, do. auf Debit. 60 000, Aktien-Emissionsspesen u. Gebührenäquivalent-Kto 60 000, Abschreib. Verlust 1905/06 115 348, do. 1906/07 71 376, Zuweis. auf Res.-Kti 208 600, do. auf Extra-Res. 50 000. Die G.-V. v. 27./11. 1907 beschloss dann, von dem Res.-Kto in Höhe von M. 208 600 die Hälfte einem Abwickelungskto gutzuschreiben, sowie die Extra-Res. von M. 50 000 in ein Delkr.-Kto umzuwandeln. Die a. o. G.-V. v. 4./3. 1911 beschliesst a) Verzicht der Vorzugsaktionäre auf ihre Vorzugsrechte; b) Erhöhung des A.-K. von M. 2 086 000 auf M. 3 500 000 durch Ausgabe von M. 1 414 000 gleichber. Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911. Hypotheken (30./6. 1910): M. 470 958, verzinsl. zu 4 %. Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig., Stücke (Lit. A u. B) à M. 1000 u. 500. Zs. 2. 1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 durch jährl. Ausl. von mind. M. 10 000 in der G.-V. auf 2./1. Am 30./6.1909 in Umlauf M. 310 000. Kurs in Augsburg Ende 1896–1910: 99, 100, 100, –, 97, 95, –, –, 97.50, 99, 99, 99, 94.50, 95, 97 %.