3.GQ . Maschinen- und Armaturen Fabriken, Eisengiessereien etc. 695 gebenen Aktien werden M. 341 000 vom Essener Bankverein, M. 251 000 von der B Bank für Handel u. Industrie und M. 5000 vom Bankhause A. E. Wassermann, Bamberg, an Zahlungsstatt auf die den genannten Banken in gleicher Höhe zustehenden Forderungen übernommen. Auch die Gläußiger haben sich zu Opfern verstanden, die zahlenmässig einen Verzicht auf M. 780 000 ihrer Forderungen darstellen. Hierzu obige durch Übernahme von Aktien gedeckten M. 597 000 Schulden. Zudem ist es gelungen, für ein Patent der Ges. ein Kaufsangebot von M. 125 000 auf ein halbes Jahr fest an die Hand zu bekommen. Durch dieses Arrangement mit den Gläubigern u. den durch die Zus. legung der Aktien freiwerdenden Betrag von M. 1 125 000 wurde die Unterbilanz beseitigt. Die Ges. litt im J. 1909 unter den Folgen der Zahlungsschwierigkeiten des vergangenen Geschäftsjahres, umsomehr als der Abschluss der Sanjerung erst im Dezember 1909 erfolgte und neben anderen ungünstigen Momenten auch den Stillstand des Werkes sowohl in der Fabrikation als auch namentlich in dem Verkauf notwendig gemacht hatte. Gegen die Beschlüsse der G.-V. v. 12./10. 1910 auf Genehmigung der Bilanz 1909 und Entlastung des A.-R. und des Vor- standes und auf Verweigerung von Einzelauskünften, haben die Aktionäre Max Adler in Würzburg u. Bank für Handel u. Ind. Filiale München Anfechtungsklage erhoben. Ver- handlungster min bei dem Landgericht Würzburg am 23./1. 1911. Hypotheken: M. 212 248. Geschäftsjahr: Kalenderjahr; bis 1909 1./6.–31./5. (I. v. 1./3. 1899 bis 31./5. 1900). Gen.-Vers.: Spät. Nor, Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Dotierung von Sonder- rücklagen, 4 % Div., M. 10 000 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. event. auch zur Schaffung von Wohlfahrtseinricht. für Beamte u. Arbeiter. Von einem nach Verteilung von zus. 10 % Div. etwa verbleib. Gewinnrest kann ein Div.-R.-F. bis zu 1 % des A.-K. dotiert werden, aus dem im Falle die Div. zu ergänzen ist. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 149 000, Gebäude 300 671, Masch. u. Utensil. 193 191, Fuhrpark 1, Dampfpflug 23 908, Waren 474 661, Kassa inkl. Bankguth. 32 123, Debit. 773 053, Wechsel 237 816, Patent 125 000, Verlust 278 450, – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 212 248, Kredit. 1 089 712, Delkr.-Kto 75 000, Kückstellung für Sanierungs-Unk. 75 000, Rückst. f. Dubiose 58 763, Akzepte 61 070, unerhob. Div. 250, Tant. u. Gratifikation 15 833. Sa. M. 2 587 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Zs., Reisespesen, Provis. etc. 226 545, Löhne 3 Abschreib. 25 245, Gew. 140 498. – Kredit: Bruttogewinn 204 514, Verlust 278 450. Sa. M. 482 964. Dividenden: 1899/1900 (15 Mon.): 9 % p. r. t.; 1900/01–1908709: 7, 7, 7, 7, 6, 6, 0, 5, 0 %. 1909; 0 % (7. Mon. v. 1./4.–31./12.). Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Ing. Ernst Hunger, Kaufm. Felix Holtschneider. Aufsichtsrat: 3 Vors. Bank-Dir. W. Rehn, Stellv. Justitiar Bodenbach, Essen: Ilütten-Dir. Max Schilling, Gelsenkirchen; Bergwerksdir. Jak. Kleymans, Recklinghausen; Ludw. Stern, Würzburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen-Ruhr: Essener Bankverein. Zeitzer Eisengiesserei u. Maschinenbau-Act.-Ges. in Zeitz mit Zweigniederlassung in Cöln-Ehrenfeld. Gegründet: 31./12. 1871; eingetr. 12./1. 1872. Letzte Statutänd. 8./11. 1899 u. 9./11. 1901. Zweck: Fortbetrieb der früher Hermann Schaedeschen, für M. 750 000 übernommenen Fabrikanlagen, Eisengiesserei u. Masch.-Fabrikation. Fertigung von Eisenarbeiten jeder Art, namentlich auch von Masch. für den Braunkohlenbergbau und die Brikettfabrikation (nach Tellerofensystem, sowie Röhrentrockenapparate) Ziegeleieinrichtungen, sowie vollständige Braunkohlen- u. Steinkohlenbrikettanlagen, Herstellung von ganzen Fabriken und Beteilig. an solchen. Die Grundstücke und Fabrikanlagen in Zeitz sind in der Schäde-Strasse 4 u. 5 und angrenzend Naumburger-Strasse 20a u. b und 21a u. b belegen und umfassen einen Flächeninhalt von 5 ha 34 a, wovon 16.163 qm mit Fabrik-, Wirtschafts- u. Wohn- gebäuden bebaut sind. Dazu gehören Giesserei-, Maschinenbau-, Kesselschmiede-Werkstatt, Modelltischlerei, Magazin, Maschinen- u. Kesselhäuser, kleine Werkstätten sowie ein Bureau- gebäude. Im J. 1857 errichtet, ist die Fabrik durch Erweiterungen u. Neuanschaffungen wesentlich vergrössert worden, sodass gegenwärtig 240 durch Dampf und elektrische Kraft betriebene Arbeitsmaschinen in Tätigkeit sind; zur Erzeugung des Dampfes u. der Betriebs- kraft dienen 3 Dampfkessel und Dampfmaschinen von zus. 450 HP. 1899 erfolgte Ankauf der Maschinen-Fabrik von Louis Jäger in Cöln-Ehrenfeld für M. 1 373 213.16, wovon M. 600 000 in Hypoth., u. M. 773 213.16 bar gewährt wurden. Die Erwerbung erfolgte, um bessere Verbindung mit der bedeutenden rheinischen Kundschaft zu erhalten. Die Abteilung Köln-Ehrenfeld besteht aus den beiden Fabriken in der Hütten- strasse 48 und Vogelsangerstr. 165 u. 171; Areal zus. 2 ha 64 a 46 qm. Hier werden vor- zugsweise Einrichtungen für Brikettfabriken, Ziegeleien, Masch. für die keramische Industrie sowie Zerkleinerungsanlagen aller Art gebaut; in der Fabrik Hüttenstrasse befindet sich die Eisengiesserei u. Kesselschmiede mit Eisenkonstrukt.-Werkstätte. Als Betriebsmasch. dienen 4 Dampfmasch. mit einer gesamten Kraft von ca. 400 PS. 1905/08 fanden daselbst weitere