704 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. selben wurden den Gläubigern der Ges., zu denen das Schiffsbau-Stahlkontor, der Barmer- Bankverein und die Rheinisch-Westfälische Discontoges. (beide mit über M. 900000 Forde- rungen) gehörten, zu pari an Stelle von 70 % ihrer Forderungen überlassen. Durch die oben erwähnte Zuzahl. von M. 500 pro Aktie erhielt die Ges. M. 1 028 000; die Gläubiger er. hielten von ihrer Gesamtforderung in Höhe von etwa M. 1 600 000 30 % Nach Abzug dieser Schulden verblieben der Ges. noch M. 471 247, wozu an ausstehenden Konten nach dem Sanierungsplan noch etwa M. 620 894 kamen, sodass der Werft insgesamt etwa M. 1 092 000 zur Verfügung standen. Von dieser Gesamtsumme wurden als Verlust auf die in Bestellung genommenen 4 Dampfer noch M. 250 000 abgeschrieben. Aus den verbleibenden Mitteln verbaute die Ges. an Neuanlagen für eine Längshelling (Slip), eine Kesselschmiede und eine Maschinenreparaturwerkstatt M. 300 000, so dass ihr an Betriebs- mitteln noch über M. 500 000 verblieben. Die a. o. G.-V. v. 24./1. 1908 sollte über die Um- wandlung der St.-Aktien, d. i. derjenigen 944 Aktien, auf die gelegentlich der unter dem 27./7. 1907 beschlossenen Reorganisation eine Zuzahlung nicht erfolgte, in Vorz. Aktien Be- schluss fassen. Die Umwandlung sollte durch Zus. legung von je 10 St.-Aktien zu 1 Vorz.- Aktie bewirkt werden. Die G.-V. v. 24./1. 1908 setzte jedoch diesen Punkt von der Tagesordnung u. beschloss die Frist auf Zuzahlung von 50 % (s. oben) bis zum 15./2. 1908 zu verlängern. Es erfolgte die Zuzahlung auf weitere 109 St.-Aktien, die also auch in Vorz.-Aktien umgewandelt wurden. A.-K. somit lt. gerichtl. Eintrag. v. 3./4. 1908 M. 4 150 000, in 3315 Vorz.-Aktien u. 835 St.-Aktien à M. 1000. Die Verwaltung sah sich dann genötigt, zwecks Sanierung des Unternehmens nochmals an die Aktionäre heranzutreten, da die neue Unterbilanz am 31./12. 1908 wieder die Höhe von M. 1 254 681 erreicht hatte. Die a. o. G.-V. v. 6./2. 1909 beschloss deshalb die Herabsetzung des A.-K. in der Weise, dass die St.-Aktien 7: 1, die Vorz.-Aktien 4: 3 zus. gelegt wurden unter Gleichstellung beider Aktiengattungen; doch konnte dieser Beschluss wegen eines Formfehlers nicht zur gerichtlichen Eintragung gelangen. Die G.-V. v. 29./6. 1909 sollte dann die Zus. legung der Aktien nochmals genehmigen, doch wurde jetzt der Antrag infolge Ablehnung der beiden Banken (Barmer Bankverein u. Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.) u. Stadt Emden von der Tagesordnung abgesetzt. Auch die Auflös. der Ges. wurde von der G.-V. v. 29./9. 1909 abgelehnt. Hypoth.-Anleihe: M. 50 000, Auch der sonstige von 2 Banken u. der Stadt Emden gewährte Kredit ist hypoth. eingetragen. Dividenden: Aktien 1903–1905: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1906–1908: 0 %. Direktion: Kaufm. Hans Becker, Ing. Heinr. Freericks. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Thomann, Göttingen; Stellv. Bank-Dir. Th. Hinsberg, Barmen; Dir. Wilh. Hemsoth, Dortmund; Julius Eick, Herford; Bürgervorst. Eeckhoff, Emden; Weingutsbesitzer Alfred Kuby, Edenkoben; F. Knester, Bremen. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Barmen: Barmer Bankverein; Dortmund; Dortmunder Bank- verein: Bonn: Rhein-Westfäl. Disconto-Ges. Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg. Gegründet: 3./7. 1872; eingetr. 12./7. 1872. Letzte Statutänd. 26./9. 1900. Zweck: Neubauu. Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art, Dockbauten, Masch.-Bau, Kesselschmiede, Giesserei etc., sowie Dockbetrieb. Beamte, Meister u. Arbeiter bis zu 2500. Das Schwimmdock der Ges. nahm 1909/10 131 Schiffe auf (120 im Vorjahre). Am 1./7. 1910 kamen z. Ablieferung: 13 Neubauten m. 20 653 Br.-Reg.-Tons geg. 11 m. 45 756 Br.-Reg.-Tons i. Vorj. Unter den 13 Neubauten befanden sich 11 Dampfer, 1 Feuerschiff u. 1 Leichter. Die Maschinenbau-Abteil. lieferte für die 11 Dampfer die kompl. Masch. u. Kesselanlagen. Die Maschinen der abgelieferten Dampfer indizieren zus. 11 125 PS., auch hatte die Ges. 10 Dampfer-Neubauten und 2 Docksektionen in Auftrag. Seit Bestehen der Ges. bis Ende Juni 1910 sind von ihr im ganzen 297 Dampfer, Segler und Leichter, Schwimmdocks mit 635 395 Br.-Reg.-Tons fertiggestellt. Die Werft hat eigenen Grundbesitz von rund 102 000 qm und ein Benutzungsrecht auf das der Wasserfläche durch Aufschüttung abgewonnene Areal von rund 76 800 qm. Die Anlagen befinden sich unmittelbar an der für grosse Seeschiffe erreichbaren Flensburger Föhrde und sind durch eigenes Geleise mit der Hafenbahn und dem Eisenbahnnetz direkt verbunden. Dem Betriebe dienen 447 Eisen- u. Holzbearbeitungsmasch., 10 Dampf- u. Luft- druckhämmer, 1 grosser Uferkran von 100 t Tragfähigkeit, 1 elektrisch betrieb. Uferkran von 10 t Tragfähigkeit, 68 Lauf-, Schwing- u. fahrbare Dampfkräne, 14 Gebläse, 3 grosse Cupol- öfen, 2 Platten- u. 3 Winkel-Glühöfen etc. Ausser einer Reihe Motoren sind im Betriebe ver- wendet: 20 stationäre Dampf-, Druck-, Kraft- u. Lichtmasch. von 2200 ind. HP. mit 12 Dampf- kesseln. Die Beleuchtung ist durchweg elektrisch. Das Etabliss. umfasst die eigentl. Schiffsbau-Abteilung, dann Schlosserei, Schiffsschmiede, Sägemühle, Tischlerei, Bildhauerwerkstatt und Malerei, Blockmacher und Riggerwerkstatt, 5 Helligen und ein einseitig offenes Schwimmdock. Das Schwimmdock besteht aus 2 Hälften von je 140 Fuss Länge u. kann Schiffe bis zu 3500 Br.-Reg.-Tons aufnehmen. Hieran schliesst in bar = M. 455 705 aus- bezahlt, hierzu kamen nach dem Sanierungsplan noch etwa M. 91 000 an kleinere Gläubiger, sich die Maschinenbau-Abteilung, Kesselschmiede, Modelltischlerei, Giesserei, Masch.- und