Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Um die Arbeit einheitlicher und wirtschaftlicher zu gestalten, ist der Betrieb auf dem Unterhofe vereinigt. Die technischen Neueinrichtungen des Unterhofes wurden 1905 vollendet, die neuen Schiff- und Masch.-Bauwerkstätten sind in Benutzung und der elektr, Kraftbetrieb über das ganze Werk eingeführt; die Werkstattgebäude des Oberhofes sind sämtl. abgebrochen und die neuprojektierten Strassen daselbst durchgelegt. Kapital: M. 1 730 000 in 1730 Aktien à M. 1000. Aktien nicht notiert. Anleihen: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 14./3. 1903, rückzahlbar zu 105 %, 1600 Stücke (Nr. 1–1600) Lit. A à M. 500, 1000 (Nr. 1601–2600) Lit. B à M. 200, auf Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar, aber ohne Verpflichtung der Deutschen Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab in längstens 36 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist auf einen Quart.-Termin ab 1908 vorbehalten. Die Anleihe war dazu be- stimmt, die Oblig.-Schuld der liquidierten Oderwerke, für welche das gesamte Etablissement erststellig hypothek: verhaftet war, abzulösen. Der Rest des Erlöses diente zur Verstärkung der Betriebsmittel der neuen Ges. Von der Oblig.-Schuld der alten Ges. standen noch M. 887 000 aus, die auf 1./7. 1903 zur Rückzahlung gekündigt sind. Den Inh. der gekündigten Schuldverschreib. wurde 31./3.–21./4. 1903 der Umtausch in Oblig. vorstehender Anleihe gegen 1 % Umtauschprämie angeboten. Für die Anleihe ist auf den Unterhof eine erst- Stellige Sicherungs-Hypoth. eingetragen, welche sich auf alle auf den verpfändeten Grund- stücken jeweilig befindlichen Gebäude, Anlagen, Kessel, Masch., das zu dem Werftbetrieb gehörende Schwimmdock sowie alles damalige und zukünftige Zubehör mit erstreckt. Noch in Umlauf Ende Juni 1909: M. 962 000. Taxwert des Unterhofes einschl. Baulichkeiten Febr. 1903 M. 1 322 730. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Dresden: Deutsche Bank; Berlin u. Stettin: Bank f. Handel u. Ind. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Berlin Ende 1903–1910: –, 104.90, 103.20, –, 99.75, 99.25, 102.50, 103 %. Zugel. Okt. 1903; erster Kurs 4./11. 1903: 103.25 %. Auch notiert in Stettin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (I. v. 1./2.–30./6. 1903). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Grundstücke 1 270 012, Gebäude 334 819, Bollwerk, Hellinge u. Geleise 27 221, Schwimmdock 118 244, Betriebs- u. Werkzeugmasch. 386 224, Werk- zeuge u. Utensil. 20 000, Modelle 2000, angefangene Arbeiten 738 893, Material. 239 586, Kassa 10 246, Effekten 3003, Wechsel 687, Bankguth. 259 538, Debit. 549 535, Avale 156 550. – Passiva: A.-K. 1 730 000, Oblig. 962 C060, do. Zs.-Kto 21 719, do. Einlös.-Kto 1800, unerhob. Div. 60, R.-F. 46 100 (Rückl. 7244), Anzahl. auf Neubauten 611 405, Kredit. 449 263, Avale 156 550, Tant. u. Grat. 22 835, Div. 86 500, Vortrag 28 318. Sa. M. 4 116 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 113 956, Handl.-Unk. 229 339, Oblig.-Zs. 43 290, Krankenkassen 16 296, Arb.-Wohlf. 7597, Berufsgenossenschaft u. Haftpflichtvers. 45 369, Gewinn 144 899. Kredit: Vortrag 31 599, Zs. 25 760, Gewinn 543 388. Sa. M. 600 748. Dividenden 1902/03–1909/10: 0, 3, 3, 5, 6, 6, 6, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) „ Direktion: Emil Blackstady, Joh. Misdorf. Prokuristen: Karl Triska, Otto Müllerr Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Komm.-Rat Georg Manasse, Stellv. Komm.-Rat Franz Gribel, Konsul Max Metzler, Reg.-Baum. Eug. Wechselmann, Konsul James Stevenson, Konsul W. Kunstmann, Louis Lindenberg, Bank-Dir. Gust. Kubale, Gen.-Dir. A. Hentschel, Stettin; Dir. Dr. Hellmut Toepffer, Finkenwalde. Zahlstellen: Siehe bei Anleihe. — 0 * 0 0 Eiderwerft, Aktien-Gesellschaft in Tönning. Näheres über die Ges. siehe Jahrg. 1909/10 II. Bd., Seite 666/668 dieses Jahrbuches. Im Febr. 1910 beantragte die Ges. die Konkurseröffnung über ihr Vermögen, doch lehnte das Amtsgericht Tönning den Antrag mangels einer Masse ab. Der Ges. fehlte es an Betriebsmitteln. Da dieselbe auch die für die Anleihen fälligen Zinsen nicht mehr zahlen konnte, kam es auf Antrag der Mitteldeutschen Privatbank als TPreuhänderin der Hypoth.- Anleihen I u. II am 1./4. 1910 zur Zwangsversteigerung der Gesamtanlagen. Die Inhaber von Schuldverschreib. der Ges. haben das Höchstgebot von M. 160 000 abgeben lassen. Dem Vernehmen nach besteht die Absicht, die Werfteinrichtungen in Händen zu behalten, bis sich ein günstiger Zeitpunkt zu ihrer Veräusserung bietet. Man hofft auf diese Weise wenigstens noch etwas Geld zu retten. Immerhin werden die Verluste für die einzelnen Beteiligten bedeutend bleiben. Die Aktionäre (M. 1 653 000 A.-K.) verlieren alles. Von den Inhabern der Schuldverschreib. erhielten aus der Zwangsversteigerung die der I. Em. M. 111.39 für Stücke à M. 1000, die Obligationäre der II. Em. M. 70.92 für Stücke à M. 1000 (Zahlstelle hierfür Mitteldeutsche Privatbank, Hamburg). Die III. Em. fällt glatt aus. Infolge der Zwangsversteigerung hat die Ges. Eiderwerft A.-G. aufgehört zu existieren. Eine Anzahl Obligationäre hatte gegen die Bankfirma Magnus & Friedmann, die Unterzeichner des Emiss.- Prospektes, Klage bei der Staatsanwaltschaft erhoben, doch hat dieselbe ein Einschreiten abgelehnt. Wir geben unten noch den letzten Jahresabschluss der Ges.: Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundbesitz 646 000, Gebäude u. Werfteinrichtuns 802 471, Masch. 1 212 770, Werkzeuge, Inventar u. Mobil. 135403, Modelle u. Zeichn. 18535