742 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Sosnowice, Stavanger, Stettin, Stockholm, Strassburg.i. E., Stuttgart, Sunds- vall, Teplitz-Schönau, Teschen, Trautenau, Trient, Triest, Trondhjem, Turin, Valencia, Venedig, Viborg, Warnsdorf, Warschau, Wien, Wladiwostock, Würz- ue fHieß Alexandrien, Batavia, Buenos Ayres, Cairo, Canton, Freemantle, Guatemala, Hankow, Hongkong, Johannesburg, Lima, Melbourne, Mexico, Montevideo, Newehwang, OÖOsaka, Peking, Penang, Perth, Porto Alegre, Rio de Janeiro, Sao Paulo, Shanghai, Singapore, Smyrna, Soerabaja, Sydney, Tientsin, Tokio, Torreon, Tsinanfu, Tsingtau. Gegründet: 19./4. 1883 als „Deutsche Edison-Ges. für angewandté Elektricitäté; eingetr, 3./5. 1883. Letzte Statutänd. 30./11. 1899, 7./4. 1903. 27./2. 1904, 11./12. 1905, 11./12. 1906 u. 15./10. 1910. Bei Umwandl. in die jetzige Firma am 5./5. 1887 löste die A. E. G. ihre Rechts- verhältnisse zu der Compagnie Continentale Edison in Paris u. erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten u. Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma auf 10 Jahre getroffene Überinkommen ist 1894 gelöst. Zweck: Jede Art gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektr. Anlagen. und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Die Haupttätigkeitsgebiete der A. E. G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlagen, 2) elektr. Zentralstationen, 3) elektr. Bahnen, 4) elektrochem. Anlagen, 5) Herstellung von Dampfturbinen, besonders auch für grosse Hütten- betriebe u. Bergwerke. 6) die Fabrikation von Automobilen, deren Verkauf durch die Neue Automobil-Ges. m. b. H. in Berlin erfolgt, wurde ab 1./7. 1908 mit dieser Ges. verschmolzen. Fabriken: Glühlampenfabrik Sickingenstr. 71, Nernst- u. Metallfaden-Lampenfabrik Sickingenstr. 71, Masch.-Fabrik N. Brunnenstr. 107 a u. Voltastr., Apparate-Fabrik N. Acker- strasse 71/76, Turbinenfabrik NW. Huttenstr. 12/16, Kabelwerk, Draht- u. Gummifabrik Oberspree in Oberschöneweide b. Berlin, Wilhelminenhofstr. 76/77, Automobilfabrik eben- daselbst, Eisenbahnsignahfabrik Brunnenstr. 107a, Schreibmaschinenfabrik Ackerstr. 71/76, Schraubenfabrik u. verschiedene Werkstätten Schlegelstr. 26/27. Auf dem 1904 angekauften etwa 570 qR. grossen Grundstück Friedrich Karl-Ufer 2/4 befindet sich die Zentralverwaltung. Wachsende Anforderungen an die vergrösserte Leistung der Fabriken veranlassten die Ges. in Hennigsdorf zwischen Tegel u. Spandau ein Areal von rund 750 000 am = 300 Morgen mit 1500 m Wasserfront zu erwerben, von dem sie für Verbreiter. des Grossschiffahrtsweges Berlin.-Stettin 4582 qm gegen Entgelt abtrat. Auf diesem Grundstück sollen zunächst Fabriken zur Ergänz. u. Vervollständig. der jetzigen Betriebe errichtet werden. Zur Ver- grösser., der Masch.-Fabrik erwarb die Ges. die Grundstücke Voltastr. 8, 16 u. 17 und zur Arrondier. des Terrains in Oberschöneweide ein Ufergelände von 868 qm. Das noch vor- handene Areal am Friedrich Karl-Ufer dient bereits der Erweiter. des Geschäftshauses. Die A. E. G. schloss am 19./2. 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Versorgung der Stadt Berlin mit Elektrizität u. übertrug die so erworbenen Rechte auf die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A. E. G. hat bei jeder Erhöh. des Kapitals der B. E. W. Bezugs- rechte auf die Hälfte al Pari; ihre Direktion ist in den B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Ver. trage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrichtungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25./8. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10./1. 1899 und dieser durch den neuen Vertrag vom Dez. 1906. An elektr. Zentralen wurden bis 1./7. 1910 ausgeführt über 700 Zentralstationen (Lieht- u. Bahnzentralen) resp. Erweiterungen mit einer Gesamtleist. von ca. 1 700 000 PS. Errichtet wurden 1907/08, abgesehen von den umfangreichen Bauten für die Berliner Elektricitäts- Werke, Zentralen oder Erweiterungen bestehender Anlagen mit einer Gesamtleistung von 153 450 PS (i. V. 95 150 PS). Kabellänge dieser Anlagen 1823 km. 1908/09 mit einer Gesamtleistung von 161 415 PS, bei Länge der verlegten Kabel u. Leitungen von 1384 km. Fertiggestellt u. erweitert wurden 1909/10 Zentralen mit einer Gesamtleist. von 226 600 P8. Im Bau waren bei Beginn des Geschäftsjahres 1910/11 Zentralen bezw. Erweiterungen mit 324 400 PS., unter diesen die Werke der Victoria Falls and Transvaal Power Co., die das Minengebiet in der Nähe von Johannesburg mit Strom versorgen. Die A. E. G. hat auch bisher eine grosse Zahl elektr. Strassen- u. Vollbahnen gebaut bezw. die elektr. Ausrüstung dafür geliefert. Anfang 1909 betrug die Gleislänge der elektr. Bahnen in Deutschland 5365 km. Es verkehrten 10 968 Triebwagen u. 5712 Beiwagen. HLervon hat die Bahn-Abteil. der A. E. G. 3294 km Gleis (61,4 %) mit den Leitungsanlagen versehen u. 7885 Triebwagen (71,9 %) sowie 4024 Beiwagen (70,4 %) elektrisch ausgerüstet. Die A. E. G. besitzt die Strassenbahn Jassy (Rumänien) u. ist beteiligt bei der Elektrischen Stadtbahn in Halle a. S., an der Bahn Halle-Merseburg, an der Ges. für Untergrundbahnen m. b. H., welche die Konz. einer elektr. Strassenbahn vom Schlesischen Bahnhkof in Berlin über Stralau, Treptow u. Oberschöneweide bis Cöpenick besitzt, ferner bei der Strassenbahn in Meissen, ebenso bei mehreren Strassenbahnen in OÖsterreich, bei der Strassenbahn Barce- lona (Spanien) u. Bergen (Norwegen). Dazu ist neu hinzugekommen die Schlesische Kleim bahn A.-G., deren Bahnsystem mit über 100 km elektr. Linien u. mit einer mit Dampf be- triebenen Nebenlinie das oberschlesische Industriegebiet überzieht (siehe unten). Die elektr. Strassenbahn in Spandau wurde 1909 an die Stadt verkauft u. die in Solingen ist in den Besitz ....