768 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 9 6e 7 9 = 3― 3 0 „Siemens Elektrische Betriebe Aktiengesellschaft in Berlin, SW. Askanischer Plat2 3. Gegründet: 16./1. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; eingetr. 9./4. 1900. Letzte Statutänd. 27./4. 1901 u. 16./2. 1907. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Übernahme und Fortführung des unter der Firma: „Siemens“ Elektrische Betriebe, G. m. b. H. bisher betriebenen Geschäftes und ferner der Betrieb aller Geschäfte, welche sich auf Private oder öffentliche Unternehmungen unter Anwendung der Elektrizität beziehen. Übernommen wurden bei der Gründung der A.-G.: 1) Elektrizitätswerk in Malaga in Spanien M. 1 820 636, 2) Elektrizitätswerk u. die Strassenbahn in Weimar M. 894 961, ferner an flüssigen Mitteln M. 233 519; zus. M. 2 949 117 abzügl. M. 1 249 117 Passiva, restliche M. 1 700 000 wurden in Aktien gewährt. Die Zentrale Malaga nahm am 15./10. 1897 den Betrieb auf, die Konzession ist zeitlich nicht beschränkt. Anlagewert 30./9. 1909 M. 2 615 736. Leistungsfähigkeit 1350 HP. Hier ist 1904 eine Wasserkraft auf 10 Jahre mit Option auf weitere 8 Jahre von der betriebs- führenden Firma gepachtet. Das Elektrizitätswerk Weimar hat die Ges. in eigenem Betrieb. Diese Centrale gibt elektrischen Strom für Licht und Kraft und Bahnbetrieb ab; ihr Betrieb wurde am 15./12. 1898 eröffnet. Der Betrieb der der Ges. gehörigen 3,25 km langen elektrischen Bahn wurde im Juni 1899 eröffnet; Konzess. 40 Jahre ausschliesslich, alsdann geht das ganze Unternehmen kostenlos in den Besitz der Stadt Weimar über, doch kann die Stadt bereits ab 1919 die Anlagen unter gewissen Bedingungen übernehmen. Anlagewert 1./10. 1909 M. 2 209 546. Bruttogewinn 1909/1910 M. 337 179. Leistungsfähigkeit 1700 HFP. Die Ges. erwarb 1899/1900 von der Firma Siemens & Halske die derselben auf 50 Jahre erteilte Konzession zum Betriebe eines Elektrizitätswerkes und einer elektrischen Strassenbahn in Hof. Der Bau kostete etwa M. 1 600 000. Betriebseröffnung 1./7. 1901. Anlagewert 30./9. 1909 M. 1 737 300. Leistungsfähigkeit 1580 HP. Ferner erwarb die Akt.-Ges. mit Genehmigung der ausserord. G.-V. vom 27./4. 1901 von der Firma Siemens & Halske A.-G. das Elektrizitätswerk des Ostens von München u. zwar zum Anlagewerte per 1./7. 1901 von M. 1 745 286. (Im Jahre 1909 wieder verkauft.) Ausserdem übernahm die A.-G. zum Nennwert die gesamten nom. Lire 800 000 der jetzt voll eingezahlten Aktien der Elettricitä Toscana in Pisa, ferner die gesamten Lire 1 200000 der ebenfalls jetzt voll eingezahlten Aktien der Elettricitä Umbra in Perugia u. die ge- sam ten Lire 800 000 Aktien der Elettricitä Alessandrina in Alessandria. Italien. Die Unternehmungen der drei vorerwähnten italienischen Elektrizitätsgesellschaften, deren Aktien erworben wurden, sind folgende: Das Elektr.-Werk Pisa A.-G. Elettricita Toscana. A.-K. Lire 800 000. Betrieb begonnen 1./12. 1899. Zentrale mit 570 HP. Die Konz.-Dauer läuft bis 17./8. 1941. Anlagewert 1./7. 1909 M. 1 777 906. Leistungsfähigkeit 930 HP. 1910 die Konzess. für 2 Strassen- bahn linien erhalten. Das Elektrizitätswerk und die Strassenbahn in Perugia, welche von der A.-G. Elettricitä Umbra betrieben werden. A.-K. Lire 1 200 000. Die Inbetriebsetzung der mit 850 HP. ausgerüsteten Zentrale und der ca. 4 km langen Bahn erfolgte am 1./1. 1900. Konz. bis 31./12. 1929. Anlagewert am 1./7. 1909 M. 1 990 932. Leistungsfähigkeit 950 HP. Die A.-G. Elettricita Alessandrina betreibt das Elektrizitätswerk Alessandria in Italien. A.-K. Lire 800 000. Zentrale mit 700 HP. Inbetriebsetzung am 1./1. 1900. Konzession bis 31./12. 1929. Anlagewert 1./7. 1909 M. 1 112 404. Leistungsfähigkeit 700 HP. –— Die Anlagewerte bei den 3 italien. Gesellschaften setzen sich aus dem A.-K. und den Buch- forderungen zusammen. Nach einem von der „Siemens“ Elektrische Betriebe A.-G. mit der Firma Siemens & Halske A.-G. getroffenen Abkommen pachtete letztere Ges. den Betrieb der Zentralen in Hof, München-Ost, Perugia, Alessandria, Malaga und Pisa unter folgenden Be- dingungen: Siemens & Halske A.-G. führen den Betrieb selbständig, bestreiten alle Ausgaben einschl. Steuern, Versicherungen etc. und vereinnahmen alle Einnahmen und garantieren einen an die Verpächterin Ende des Jahres abzuliefernden Betriebs- überschuss von 7½ % des Anlagekapitals. Beträgt der Betriebsüberschuss mehr als 7½ %, so erhalten von dem Mehr die Verpächterin ⅝, die Siemens & Halske A.-G. . Diese 7½ % sind wie folgt zu verwenden: 5 % zur Verzinsung des Anlagekapitals, 2½ % für Rückstellung in den Ern.- u. Tilg.-F. Der Anteil des Ertrages über 7½ % steht zur freien Verfügung der Verpächterin. Ebenso garantieren Siemens & Halske A.-G., welche unter sinngemässer Anwendung der vorstehenden Pachtbedingungen den Betrieb der Zentralen in Pisa, Perugia und Alessandria überwachen, der Akt.-Ges. auf den von ihr auf. gewendeten Betrag für die einzelnen Anlagen ein Jahresergebnis von mind. 7½ %, wovon 2½ % für den Ern.- u. Tilg.-F. bestimmt sind. Die mit Siemens & Halske A.- G. abgeschlossenen Pachtverträge laufen für die Elektrizitätswerke Hof, Perugia, Alessandria bis 30./6. 1921, für das Elektrizitätswerk Malaga bis 30./9. 1921 und für Pisa bis 30./6. 1926. Die Siemens & Halske A.-G. hatte ein Pachtminimum garantiert für jedes Werk. Daten hierüber sind neuerdings nicht veröffentlicht worden. Von den vorstehend erwähnten Anlagen erforderten die im Geschäftsjahre 1900/1901 von der Ges. übernommenen Objekte bezw. deren Ausführung u. Erweiterung die Summe