Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 769 von M. 8 123 000. Zu diesen Zwecken wurde, neben der Einforderung der Vollzahlung auf die Aktien (Nr. 2001–5000) im Betrage von M. 2 250 000, von der Ges. untenstehende 4½ % Anleihe von 1901 im Betrage von M. 5 000 000 aufgenommen. Die Anlagewerte der 6 ver- pachteten Elektrizitätswerke haben sich 1905/06 –1909/10 infolge Erweiterungen be- trächtlich erhöht. Anfang 1907 Erwerb der der Firma Siemens & Halske Akt.-Ges. gehörenden drei in OÖOsterreich belegenen elektrischen Zentralen Asch, Oberleutensdorf u. Nixdorf. welche zu einer Ges. m. b. H. unter der Firma . Österreichische Siemens Elektrische Betriebs-Ges. m. b. H.' (St.-Kap. jetzt K. 1 400 000) vereinigt wurden. Der Kaufpreis, welcher dem Buchwerte der Anlagen bei der Firma Siemens & Halske Akt.-Ges. per 1./1. 1907 entsprach, betrug K 1 860 894, wozu die Hälfte der Übertragungskosten mit K 20 000 tritt, während für notwendige Erweiterungen rund M. 6000 000 verwendet werden sollen. Einnahmen 1907/08–1909/10 M. 398 432, 438 814, 479 542. Die Ges, hat bei der Preuss. Regierung für eine im Aurich-Friedeburger Wiesmoor zu erbauende Überlandzentrale eine 65jährige Konzession (d. h. bis 1975) nachgesucht und erhalten. Ganz Ostfriesland soll von hier aus mit Strom versorgt werden. Als Feuerungs- material wird der aus den fiskalischen Mooren gestochene Torf Verwendung finden. Die Bauten sind soweit vorgeschritten, dass die Inbetriebsetzung der Anlage voraussichtlich 1910 erfolgen wird. Am 23./12. 1909 konnte der grösste Teil der Hochspannungsleitungen unter Strom gesetzt werden. Die Leitung Wiesmoor-Emden über Leer konnte erst im März 1910 fertig gestellt werden. Die Nachfrage nach elektr. Energie war von Anfang an eine sehr rege, so dass die in der Zentrale zuerst aufgestellten 2 Dampfturbinen direkt gekuppelt mit Dynamomasch. von je 2000 PS. sehr bald den Bedarf nicht mehr decken konnten. Die Ges. erweitert die Anlage deshalb um ein drittes Aggregat von gleicher Grösse; das Hochspannungsnetz wurde den Anmeldungen entsprechend bedeutend erweitert. Anfang 1910 erhielt die Ges. die Konzess. für eine Zentrale für den Staat Lübeck, der sämtliche Lübecker Städte nach und nach angeschlossen werden sollen. Die Konzession läuft auf 30 Jahre und wird die Zentrale die Elektrizität zu liefern haben, soweit sie nicht von dem städtischen Werke, das nicht mehr ausgedehnt werden kann, geliefert wird. Die Zentrale der Ges., gelegen in Herrenwick bei Lübeck, verwendet als Heizmaterial die Hoch- ofenabgase des Lübecker Eisenwerks daselbst. Langjährige Stromlieferungsverträge sind ab- geschlossen mit den Städten Lübeck, Wismar sowie mit mehreren privaten Grossabnehmern. Die Inbetriebsetzung der Anlage dürfte im Januar 1911 stattgefunden haben. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000; die a. o. G.-V. v. 16./2. 1907 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 500 000 in 2500 ab 1./10. 1907 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angebeten den alten Aktionären 2: 1 vom 1.–14./3. 1907 zu 107 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1906 bis zum Zahlungstage. Der Erlös für die neuen Aktien, sgwie für die M. 2 500 000 Schuldverschreib. von 1907 diente zum Erwerb der drei in OÖsterreich gelegenen Elektrizitätswerke in Asch, Ober- leutensdorf u. Nixdorf, einschl. der notwendigen Erweiterungen (s. oben), ferner zu Erweiterungen der bereits in Besitz der Ges. befindlichen Elektrizitätswerke: auch stehen einige neue günstige Geschäfte in Aussicht. Anleihen: I. M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1901, rückzahlbar zu 103 % 3500 Stücke Lit. A (Nr. 1–3500) à M. 1000, 3000 Stücke Lit. B (Nr. 3501–6500) à M. 500, lautend auf Namen der Mitteldeutschen Creditbank. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 bis spät. 1929 durch Verlos. am 1./4. auf 1./10.; ab 1907 verstärkte Tilg. oder Gesamt- kündigung mit 3 monat. Frist zulässig. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke gesetz- lich. Zahlstellen: Berlin, Frankf. a. M., Nürnberg, Wiesbaden: Mitteldeutsche Credit- bank; Karlsruhe: Straus & Co.; Stuttgart: Württ. Landesbank; Basel: Baseler Handels- bank, Dreyfus Söhne & Co., A. Sarasin & Co. In Umlauf 30./9. 1910 noch M. 3 957 500. Kurs in Berlin Ende 1901–1910: –, 100.50, 102.25, 103.75, 103, 103, 99.50, 101.50, 102.25, 103 %. –— In Frankf. a. M.: 96, 100, 102.50, 103, 103.25, 102.80, 99, 100.20, 103, 102 %. Zugel. M. 5 000 000, davon z. Subskript. aufgelegt M. 4 500 000 11./6. 1901 zu 100 %; erster Kurs 18./6. 1901: 100 %. II. M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 103 %, 2000 Stücke Lit. C Nr. 6501–8500 à M. 1000 u. 1000 Stück Lit. D Nr. 8501–9500 à M. 500 auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1908 bis spät. 1935 durch Verlos. am 1./4. auf 1./10.; ab 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Verj. der Coup.: 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Anleihe I, exkl. Karlsruhe. Kurs Ende 1907–1910: In Berlin: 99.50, 102, 102.20, 103 %. In Frankfurt a. M.: 99, 100.20, 103, 102 %. Noch in Umlauf am 30./9. 1910 M. 2 348 000. Zugelassen in Berlin sämtl. M. 2 500 000, davon am 19./4. 1907 M. 1 200 000 zu 100.50 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 24./4. 1907 101 %. Im April 1907 auch in Frankf. a. M. eingeführt. III. M. 7 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1908, rückzahlbar zu 103 % ab 1909 bis 1./10. 1936. Zs. 1./4. u. 1./10. Ab 1914 verstärkte Tilg. zulässig. Vorerst wurden von der Baseler Handelsbank M. 4 800 000 = Fr. 6 000 000 ab 15./6. 1908 zu 100 % in der Schweiz aufgelegt. Eingeführt an der Börse zu Zürich; Kurs daselbst Ende 1910; 102 %. Noch in Umlauf am 30./9. 1910: M. 7 003 260. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. II 49