―― M―――― = ―――――――― 3„.. Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 807 hausen, mit Wasserkraft, Mahl-, Sägmühle u. Hammerwerk sowie Wehranlage in der Amper u. allen dazu gehörigen Bauanlagen, einschl. der Belastung, sodann die Rechte aus der der Einlegerin erteilten Konz. zur Herstellung einer Wasserkraftanlage an der Amper bei Unterbruck u. endlich die Kauf- u. sonstigen Rechte der Einlegerin aus einem Vertrage mit dem Kunst- mühlbesitzer Heinritzi in Rosenheim bezügl. der zur Anlegung des projektierten Amper- wasserwerks benötigten Grundstücke u. der hierfür vorhandenen Urkunden, Pläne etc. zum Gesamtreinwertsanschlage von M. 410 000. Danach besitzt die Ges. abgabenfreie Konzess. bei Unterbruck u. Kranzberg, die dahin lauten, dass die Konzess. Kranzberg auf Widerruf, diejenige für Unterbruck auf 50 Jahre erteilt wird, wenn nachgewiesen wird, dass die Amper an den für ihre Anlagen in Betracht kommenden Stellen ein öffentlicher Fluss ist. Er der Denkschrift vom Febr. 1910 des Königl. Staatsministeriums des Innern „Die Aus- nützung der Wasserkräfte Bayerns“ ist die Amper von Ottershausen bis Inkofen als Privat- fluss ausdrücklich bezeichnet. Innerhalb dieser Strecke befinslen sich die Anlagen der Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. Sonach sind die beidlen Konzess. als auf unbeschränkte Zeitdauer erteilt zu betrachten. Die Konzess. enthalten — mit Aushahme der Herstell. u. Unterhalt. von Brücken — keinerlei erschwerende Bedingungen ode- Auflagen. Durch den unterm 12./10. 1903 erfolgten Erwerb des Elektrizitätswerkes Pfaffenhofen ist die Ges. in den Besitz der abgabefreien Konzess. bei Hohenwart u. Englmannszell ge- kommen. Dieselben sind auf unbeschränkte Zeitdauer u. ohne besondere erschwerende Be- dingungen erteilt. Der Kauf des Elektrizitätswerkes Pfaffenhofen erfolgte mit Wirkung vom 1./7. 1908. Die Ges. hat sich eine weitere Wasserkraft bei Grubmühle an der Mang- fall durch Kauf gesichert. Bei derselben kann nach Ausbau mit ca. 1150 PS. gerechnet werden. Seit 1./12. 1909 ist die Ges. auch Besitzerin des Werkes „München-Ost*, das sie von Siemens elektr. Betrieben in Berlin erwarb. bD)as ganze Besitztum der Ges. setzt sich zusammen aus: Werk I bei Unterbruck, das im Nov. 1909 in Betrieb genommen wurde. Die Turbinen- Station dieses Werkes umfasst 3 Doppel-Zwillings-Turbinen für eine Normalleistung von je 595 PS., welche um 10 % gesteigert werden kann. Die mit den Turbinen direkt gekuppelten Dynamo-Maschinen sind für je eine Leistung von 540 KVA. u. dienen zur Abgabe von Drehstrom von 11 000 Volt Spannuns. Das im Jahre 1910 erbaute Werk II bei Kranzberg ist im Nov. 1910 in Betrieb gekommen. Es enthält: 3 Turbinen mit einer Normalleistung von je 940 PS., die um 10 % gesteigert werden kann. Die Turbinen werden ebenfalls mit 3 Dynamo-Masch. für eine Leistung von je 920 KVA. direkt gekuppelt. die Drehstrom von 11 000 Volt Spannung liefern. Werk III Dampf-Zentrale in Pfaffenhofen: Enthält die Reserve für die Wasserkraft-An- lage, 1 Dampf-TFurbine mit einer Leistung von 200 PS. mit direkt gekuppelter Dynomo- Maschine für eine Leistung von 200 KVA., ausserdem ist eine Heissdampf-Lokomobile mit einer Normal-Leistung von 375 PS. u. 465 PS. Maximal-Leistung aufgestellt, die eine DvVvnamo- Masch. von 400 KVA. Leistung antreibt. Die Spannung dieser Masch. beträgt 360) Volt. Die Kessel-Anlage besteht aus 2 Kesseln mit Überhitzer, wovon einer eine Heizfläche von 125 qm. der andere eine solche von 126 qm besitzt. Werk IV bei Hohenwart: Enthält eine Turbine mit einer Leistung von 180 PS., eine Dynamo-Masch. für eine Leistung von 135 KVA., welche eine Spannung von 3600 Volt besitzt. Werk V bei Englmannszell: Enthält eine Turbine für eine Leistung von 150 PS., die eine Dynamo-Masch. von 90 KVA. Leistung mit 3600 Volt Spannung antreibt. Werk VI Riem (München-Ost): Enthält 3 stehende Dampf-Masch., wovon 2 normal je 400 u. maximal je 500 PS. leisten, die 3. leistet normal 200 u. maximal 250 Pps. Von den 3 mit den Dampf-Masch. direkt gekuppelten Dynamo-Masch. leisten 2 normal je 437. maximal je 475, die 3. normal 176 u. maximal 260 KVA. Die Kessel-Anlage besteht aus 3 Kesseln, von denen 2 eine Heizfläche von je 275 qm u. der dritte eine solche von 150 qm besitzt. Die Dampf-Zentrale bietet genügend Raum zur Aufstell. einer weiteren Betriebskraft. Der Dampfbetrieb ist hier seit Mai 1910 eingestellt und wird das Gebiet dieses Werkes durch die Wasserkraftwerke mit Strom versorgt. Ausser diesen Werken besitzt die Ges. 3 Unter-Stationen in Schrobenhausen, Wolnzach u. Geisenfeld mit je einem Drehstrom-Gleichstrom-Umformer u. einer Akkumulatoren-Batterie. Die bereits ausgebauten Wasserkräfte bei Unterbruck, Hohenwart, Englmannszell ergeben zus. 4800 PS. Normalleistung; die im Bau befindl. Anlage bei Kranzberg wird 2200 PS. Normalleistung haben. Der für später geplante Ausbau der Wasserkraft bei Grubmühle wird eine Leistungsfähigkeit von 1150 PS. erbringen. Die Dampf-Res. hat eine Normal- Leistung von 1575 PS. bezw. eine Maximal-Leistung von 1815 PS. Somit stehen der Ges. zurzeit an Gesamtkraft 3375 bezw. 3615 PS. zur Verfügung. Nach Ausbau der Kranzberger Anlage u. der Kraft bei Grubmühle wird die Gesamt-Leistungsfähigkeit 6725 bezw. 6965 PS. betragen. An Immobil. u. Grundstücken besitzt die Ges. zus. 34 667 ha. Insgesamt waren an sämtl. Werke Ende Juni 1910 angeschlossen: 40 271 Glühlampen, 203 Bogenlampen, 1400 Motore mit 5923 PS., 88 = 44 K W.. Heizapparate, verteilt auf 127 Ort- schaften. Die zurzeit ausgebauten Fernleitungen betragen zus. 383 km. Diese Leitungen führen teils 10 000, teils 3600 Volt Drehstrom. Der erzeugte Strom findet zu Beleuchtungszwecken u. Betrieb von Elektromotoren Verwendung, links der Isar in dem Gebiet zwischen Isar u. Donau, zurzeit nördlich bis Neuburg a. D., westlich bis Aichach und rechts der Isar östlich bis Schwaben an der Linie München-Simbach, südlich bis Deisenhofen bei München.