Porzellan-Fabriken. 881 Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Akt.-Ges. in Selb bei Hof. Gegründet: 1./2. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 1./4. 1902. Übernahmepreis M. 1 600 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Statutänd. 28./2. 1903, 10./4. 1905 u. 24./9. 1909. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der von der Firma Lorenz Hutschenreuther in Selb bisher betrieb. Porzellanfabrik nebst Schlämmerei u. Erdgruben in Fischern bei Carlsbad in Böhmen. Grösse der Grundstücke Juni 1905 1.238 ha: 22 Porzellanbrennöfen; über 800 Arbeiter. Ende 1906 Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb für M. 615 000. Diese Fabrik ist 1907–1909 einem gänzlichen Umbau unterzogen; Kosten hierfür ca. M. 1 350 000. Die Ges. erwarb 1908 ein Hausgrundstück in Krefeld für M. 163 888. Zugänge auf Anlage-Kti 1909/10 M. 74 251. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, wovon sich 800 Stück im Besitz der Porzellanfabrik Königszelt i. S. befinden, erworben 1905 gegen Hingabe von 1000 Königs- zelter Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, 750 Stücke à M. 1000 u. 500 à M. 500, rückzahlbar zu 102 %; Tilg. durch Auslos. von 2 % u. ersparten Zs. ab 1./1. 1907 bis spät. 1./1. 1933. Ausles. im Dez. auf 1./1. Aufgenommen zur Vergrösserung der Fabrik bezw. zum Bau neuer Öfen, sowie zum Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb. Zahlst.: Meiningen: Bank für Thür. vorm. B. M. Strupp u. Fil.; Dresden: Gebr. Arnhold. Noch in Umlauf Ende Juni 1910 M. 914 000. II. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./7. 1907, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank f. Thür. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. mit 2 % u. ersp. Zs. ab 1908 bis spät. 1932 durch jährl. Auslos. im II. Sem. auf 2./1., ab 1908 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf die neue Fabrik u. zur II. Stelle auf die alte Fabrik. Treuhänderschaft: Bank f. Thür. in Meiningen. Der Erlös der Anleihe diente zum Ausbau u. zur Vergrösserung der neu erworbenen Fabrik in Selb, für den Bau von Arbeiterwohnhäusern und zur Vermehrung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Meiningen: Bank f. Thür. (Strupp); Dresden: Gebr. Arnhold. Aufgelegt am 30./9. 1907 in Meiningen u. Dresden zu 100 %. Noch in Umlauf Juli 1910: M. 750 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1904 Kalenderj.; das gegenwärtige Geschäftsjahr läuft also v. 1./1.–30./6. 1905. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Grundstücke 323 593, Gebäude 1 992 922, Masch. 255 122, Licht- u. Kraftanlagen 61 875, Utensil. 10 966, Gleisanlagen 27 504, Anschlussgleise 1, elektr. Lichtanlage 1, Modelle u. Formen 1, Wagen 7000, Waren 827 506, Material. 197 792, Effekten 11 016, Wechsel 26 469, Kassa 9675, Debit. 481 226. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Anleihe 1 914 000, do. Zs.-Kto 5310, Anleihe II 767 500, do. Zs.-Kto 9202, Kredit. 1 021 399, Delkr.-Kto 17 796, R.-F. 101 494 (Rückl. 7970), Stempel-Res. 6000, Div. 144 000, Tant. an A.-R. 10 344, Vortrag 35 626. Sa. M. 4 232 673. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Agio 1215, Ern.-F. 53 800, Anleihe-Zs. 76 511, Unk. 176 634, Beamten- u. Arb.-Wohlf. 36 199, Steuern 34 680, Feuerversich. 9222, Zs. 51 800, Abschreib. 142 191, Gewinn 197 941. – Kredit: Vortrag 38 527, Fischern Betriebskto 11 672, Miet-Zs. 11 872, Pacht-Zs. 2583, Waren 715 542. Sa. M. 780 198. Dividenden: 1902–1904: 16, 18, 20 %; 1905 (1./1.–30./6.): 10 %; 1905/06–1909/10: 20, 20, 18, 12, 12 % Goußb. Vei. .. Direktion: Hch. Kalbfus, Bergm. Dir. Josef Gröger, Heinr. Fillmann, Stellv. Karl Arndts. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Gust. Strupp, Meiningen; Stellv. Komm.- Rat G. Arnhold, Dresden; Justizrat Alb. Gaenssler, Komm.-Rat Hans Pabst, München; Gen.-Dir. E. Voisin, Königszelt; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Dir. Ludw. Fuld, Berlin. Prokurist: Ludw. Herrmann. 0 * 9 Striegauer Porzellanfabrik Actiengesellschaft vorm. C. Walter & Comp. in Striegau-Stanowitz, Schles. Gegründet: 11./13./12. 1898, mit Abänd. v. 31./5. 1899, mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetr. 14./6. 1899. Übernahmepreis M. 534 845. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation von Porzellan und verwandten Artikeln. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 75 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Grundstück 10 000, Wasserkraft 4500, Gebäude 263 850, elektr. Betrieb 7100, Modelle u. Formen 6100, Masch. 20 300, Utensil. 7100, Gespann 1550, Neubau, Kontor u. Lager 6034, Neubau, Schmelze 6686, Hafer u. Heu 360, Material. u. Halb- fabrikate 12 964, Weissporzellan 92 523, Buntporzellan 9247, Kassa 1248, Effekten 40 076, Wechsel 2812, Debit. 99 686, Feuer- u. Haftpflichtversich. 1123, Kontorutensil. 500. – Pas- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. II. 56