―――― 3 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 931 237 Das Patent-Konto ist bis auf M. I abgeschrieben; Zahl der Patente und Gebrauchs- muster der Ges. 53. Alle Prozesse, welche in Deutschland mit der Nichtigkeitserklärung des Mercerisierpatentes (Thomas u. Prevost) in Verbind. standen, sind erledigt. Auch in Österreich u. Italien ist das Patent gefallen, es besteht dagegen noch in Spanien, Schweden u. Amerika. Die gegen das Seidenfinishpatent (Nr. 85 368) in Deutschland von verschiedenen Firmen schon vor Jahren eingeleitete Nichtigkeitsklage ist im Juni 1904 vom kaiserl. Patentamt verworfen und das Patent bestätigt worden; im April 1905 auch vom Reichsgericht. Trotzdem haben die Patentverletzer ihre Tätigkeit nicht eingestellt. Am 10./1. 1906 wurde indes eine Reichs- gerichtsentscheidung bezügl. Anwendung von mehr als 20 Rillen zu Gunsten der Ges. gefällt. Am 23./6. 1909 ist das Patent erloschen. Die Ges. hat 1905 ihre damaligen Patente auf Kunst- seide an eine belgische Ges. verkauft. Durch den erzielten Betrag sind die während 5 Jahren aufgewandten u. auf Unk. abgebuchten Ausgaben reichlich wieder eingebracht. Die Ges. hat sich das Recht vorbehalten, in Deutschland die Herstellung gegen eine mässige Abgabe zu betreiben, wozu sie 1909 in vorerst bescheidenem Umfange übergegangen ist; 1910 wurden die diesbezügl. Anlagen bereits erweitert. 1906/07–1908/09 wurden für Verwert. v. Patenten M. 405 386, 427 362, 295 499 vereinnahmt. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 abgest. Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 2 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1898 um M. 2 600 000 (auf M. 5 000 000), wovon M. 2 300 000 zum Ankauf der Firma Ferd. Mommer & Co., Barmen, dienten, der Rest von einem Konsortium zu pari übernommen. Die Bilanz per 30./9. 1902 ergab M. 232 043 Fehl- betrag; zur Deckung desselben und Vornahme von Abschreib., besonders mit Rück- sicht auf die Vernichtung des Mercerisierungspatentes auf Patentkto, beschloss die G.-V. v. 19./1. 1903 zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 3 750 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 3 u. Umwandlung der zus- gelegten Aktien gegen Zuzahlung von M. 250 per Aktie (ohne Erhöhung des A.-K. in 6% Vorz.-Aktien. Frist bis 31./5. 1903. 26 zur Zus. legung nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Nach Durchführung obiger Beschlüsse sind 5000 Aktien in 3750 Aktien zus.- gelegt: auf 3684 zus. gelegte Aktien wurde die Zuzahlung geleistet und sind solche als Vorz.- Aktien abgestempelt. Die Sanierung erbrachte M. 2 171 000 Buchgewinn, wovon auf die Zus. legung der Aktien M. 1 250 000, auf Zuzahl. M. 921 000 entfielen. Hiervon zur Deckung des Verlustes aus 1902/1903 M. 232 043, zur Füllung des R.-F. M. 375 000, zu Abschreib. auf Patentkto M. 1 044 279. zu Extraabschreib. M. 430 000 und für das Delkr.-Kto M. 50 000 verwendet, M. 36 055 auf Unk.-Kto vorgetragen. Die G.-V. v. 5./9. 1904 beschloss Umwand- hung der noch bestehenden 66 St.-Aktien in Vorz.-Aktien gegen Zuzahl. von M. 250 pro Aktie ohlhe Erhöhung des A.-K. (Frist bis 30./9. 1904); die Zuzahlung erfolgte auf alle 66 Aktien der dadurch eingegangene Betrag von M. 9560 (per Saldo) ist beschlussgemäss zu Abschreib. vorwandt. Die so geschaffenen 66 neuen Vorz.-Aktien sind ab 1./10. 1904 div.-ber. Es ist also wieder ein einheitliches A.-K. vorhanden. Anleihen: I. M. 1 400 000 in 4½ % Oblig. von 1898, rückzahlb. zu 103 %, 1400 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10.; unkündbar bis 1903, von da ab Tilg. in spät. 40 Jahren durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1902) auf 1./4.; ab 1903 auch verstärkte oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf Oehde in Höhe von M. 1 442 000 u. Pfersee in Höhe von M. 300 000. Die Anleihe, welche zur Zahlung des der Ges. bei ihrer Gründung gestundeten Teilbetrages der Kaufsumme diente, wurde von der Niedersächs. Bank (jetzt Filiale der Dresdner Bank) in Bremen und Hannover, der Deutschen Nationalbank in Bremen u. dem Bankhaus Schwarzschild, Fischer & Co. (jetzt Berg. Märk. Bank) in Barmen über- nommen. Zahlst.: Dieselben Banken. Verj. der Coup.: Die gesetzl. Frist. Kurs in Bremen Ende 1900–1910: 100.50, 100, 98.50, 101, 102, 100.50, 100, 98, 99.50, 100, 96 %. II. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 1500 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 in ca. 40 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; ab 1904 auch verstärkte oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherh.; Kaut.-Hyp. zur 1. Stelle auf Mommer & Co. in Höhe von M. 1 650 000. Die Anleihe, welche zur Stärkung der Betriebs- mittel diente, wurde von der Deutschen Nationalbank und dem Bankhause E. C. Weyhausen in Bremen übernommen. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen u. Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. Noch in Umlauf von Anleihe I u. II Ende 1910 M. 2 639 000. Kurs in Bremen Ende 1900–1910: 100.50, 100, 98.50, 101, 102, 100.50, 100, 98, 99.50, 100, 96 % Eingef. April 1900. Hypotheken: M. 110 434 (nach Bilanz v. 30./9. 1910) in mehreren Raten zu 4 % verzinsl. kündb. zu verschied. Terminen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. ferfüllt), 4 % Div. vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-KR. (ausser M. 1000 fester Jahresvergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. bezw. z. Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Grundstücke 2 376 199, Gebäude 1 907 921, Masch. 1 805 473, Fuhrpark 17 807, Kassa u. Reichsbankguth. 40 333, Wechsel 70 617, Effekten 9738, Avale 26 500, Waren 1 289 203, Prämienguth. 28 871, Patentkto 1, Debit. 1 632 666. – Passiva: A.-K. 3 750000, Oblig. 2 639 000, do. ausgelost 1000, Hypoth. 110 434, Anleihe-Rückzahl.-Kto (Agio) 26 661, R.-F. 376 080, Extra-Res.-F. 400 000, Kredit. 1 693 561, unerhob. Div. 30, Delkr.- Kto 52 006 (Rückl. 12 006), Tant. u. Grat. 12 000, Div. 112 500, Extra-Abschreib. auf Gebäude u. Masch. 51 552, Vortrag 44 066. Sa. M. 9 205 334. 59*