88* 2222 . „ Öl., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 1017 insel, Hopfengasse 74, belegenen Speicher- u. Lagerraum, ferner Steindamm 28/30 eine Mahl- mühle und Weizenstärkefabrik (Bewertung siehe Bilanz). Flächeninhalt des Gesamtbesitzes 31 281 qm, Feuerkasse der Gebäude M. 720 780. Auf genannten Grundstücken sind zu gunsten der Deutschen Treuhand- Ges., Berlin, bezw. der jeweilig legitimierten Inhaber der Teilschuldverschreibungen eine Sicherungshypothek von M. 1 000 000 zur ersten Stelle zur Gesamthaft eingetragen. Nach dem Brande im Jahre 1899 (siehe Kap.) wurden 1900 die Weizenstärkefabrik neu aufgebaut, die Öl- u. Mahlmühle mit neuen maschinellen Ein- richtungen versehen u. ist die Ges. jetzt im Besitze von 3 den Anforderungen der Neuzeit durchaus entsprechenden Fabrikanlagen, deren Buchwert samt Zubehör 31./5. 1908 M. 1 647 207 betrug. 1902/03–1909/10 hat die Ölmühle bei 30 000 t jährl. Leistungsfähigkeit 23 845, 22 600, 25 400, 17 550, 12 350, 18 000, 4900, 9900 t Ölsaaten, die Mahlmühle bef 9000 t Leistungs- fähigkeit 8750, 7810, 8415, 7400, 7670, 5910, 3700, 7000 t Roggen u. Weizen verarbeitet. Von der Weizenstärkefabrik, welche für 2 500 000 kg Jahresprod. einger. ist, wurden 1 796 800, 1 690 000, 1 627 000, 1 500 000, 1 700 000, 854 000, 728 000, 1 321 000 kg Weizenstärke u. 348 820, 430 000, 277 000, 257 000, 213 000, 188 000, 123 000, 347 000 Kkg Weizenkleber fertiggestellt. Das Geschäfts- jahr 1905/06 verlief für die Olmühle recht ungünstig, denn die inländ. Ernte war minimal, ausserdem hinderten die russischen Unruhen regelmässige Bezüge von russischen Saaten. Der Betrieb konnte wegen Mangel an Rohmaterial nur 9 Monate mühsam aufrecht erhalten werden, somit ergab die Ölmühle einen Verlust von M. 234 000. Demgegenüber stand ein Gewinn der Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik, welche befriedigend arbeiteten, von ca. M. 42 000, so dass das Gewinn- u. Verlust-Kto nach Abbuchung von M. 3190 für unsichere Forder. u. Abschreib. von M. 36 402 mit einem Verlust-Saldo von M. 259 522 inkl. des Verlust-Vortrages von M. 29 897 aus 1904/05 abschloss. 1906/07 musste der Betrieb der Olmühle, Betriebsverlust ca. M. 94 000, noch weiter reduziert werden; die disponiblen Lagerräume wurden durch Vermietung ver- wertet, dagegen war der Betrieb der Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik ein befriedigender u. ergab einen Gewinn von M. 76 000; nach Abzug desselben schloss das Geschäftsjahr 1906/07 mit einem Verlust von M. 17 626 ab, über dessen Deckung unten bei Kap. Näheres gesagt ist. 1907/08 hatte die Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik unter der letzten ungünstigen Ernte sehr zu leiden. Am 12./10. 1908 brannte die Ölmühle zum grössten Teil nieder. Laut Be- schluss des A.-R. wurde dieselbe im verkleinerten Massstabe wiederhergestellt; im Aug. 1909 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die durch den Brand gleichfalls in Mit- leidenschaft gezogene Mahlmühle u. Weizenstärkefabrik konnten bereits im Februar 1909 wieder arbeiten. Von der auf M. 582 108 festgesetzten Brandentschädigung entfielen auf Gebäude u. Masch. M. 368 502, auf Vorräte M. 213 606. Die flüssigen Mittel wurden durch den Aufbau der Ölmühle u. Umbau der Stärkefabrik nicht geschmälert. 1908/09 konnte infolge des Brandes nicht voll gearbeitet werden, sodass sich ein Verlust v. M. 56 865 ergab, gedeckt aus den Res. 1909. Anschaffung einer Sprinckler-Feuerlöschanlage für M. 45 000. Die Ö1- mühle konnte 1909/10 nur zur Hälfte, die Mahlmühle u. die Stärkefabrik nur zu à ihrer Produktionsfähigkeit ausgenützt werden, doch wurde ein lebhafter Handel in Getreide u. Futterstoffen unterhalten. Der Verlust betrug M. 183 677, wovon M. 111 013 durch R.-F. gedeckt u. M. 72 663 vorgetragen wurden. Kapital: M. 1 434 000 in 1118 Vorz.-Aktien Lit. A u. in 316 Vorz.-Aktien à M. 1000. Bis Mai 1902 betrug das A.-K. M. 3 000 000 inkl. M. 100 000 Anteil des pers. haft. Ges. in 4500 Nam.- St.-Aktien à M. 200, 500 Inh.-St.-Aktien à M. 1000, 1500 Prior.-Aktien à M. 1000, diese mit 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung zunächst auf den ältesten Coup. und mit Vorrechten auf das Kapital im Falle der Liquid. der Ges. – Von den St.-Aktien (urspr. M. 1 000 000) wurden die Nam.-Aktien à M. 200 den Aktionären der Internationalen Handels-Ges. mit 1 Aktie auf 3 Aktien der Internationalen Handels-Ges. als Liquidationsrate gewährt und die 1888 aus- gegebenen Inh.-Aktien à M. 1000 den Aktionären vom 16.–23./4. 1888 zu 103 % angeboten. Von den Prior.-Aktien wurden M. 1 000 000 im April 1886 zu 101 %, M. 500 000 im April 1888 zau pari zur Zeichnung aufgelegt. Infolge ungünstiger Konjunktur durch Missernten, Aus- fälle an Forderungen und einem grossen Brand 28./9. 1899, welcher die der Ges. gehörige Stärkefabrik vollständig, die Mahl- und Ölmühle zum Teil zerstörte, ergab die Bilanz Ende Mai 1900 M. 647 531 Fehlbetrag, welcher 1901 auf M. 998 992 stieg. Die in der G.-V. v. 3./5. 1902 beschlossene Sanierung der Ges. wurde in folgender Weise durchgeführt. Das A.-K. sollte um höchstens M. 750 000 in Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./6. 1902 erhöht werden. Diese Vorz.-Aktien wurden den bisherigen St.-Aktionären und dem pers. haftenden Ges. bis 16./6. 1902 zum Bezuge angeboten und zwar gegen Einzahlung des vollen Nennwertes bar oder von M. 500 bar und Einlieferung von M. 2000 nom. St.-Aktien oder St.-Einlage für jede gezeichnete Vorz.-Aktie. Gezeichnet wurden 638 neue Vorz.-Aktien, gegen M. 325 000 bar und M. 1 252 000 St.-Aktien bezw. St.-Einlagen an Zahlungsstatt. Das A.-K. wurde um diese M. 1 252 000 St.-Aktien bezw. -Einlagen und weiter um M. 24 000, welche der pers. haftende Ges. Eug. Patzig der Ges. unentgeltlich zur Vernichtung überlassen hatte, im ganzen also um M. 1 276 000 St.-Aktien herabgesetzt. Ferner wurde das A.-K. dadurch herab- gesetzt, dass für je M. 15 000 nom. alte St.-Aktien je 1 Inh.-Vorz.-Aktie à M. 1000 mit Div.- Recht ab 1. 6. 1902 gewährt wurde. Innerhalb der bis 30./11. 1902 gestellten Frist wurden dergestalt M. 37 200 St.-Aktien zur Zus. legung eingereicht; M. 186 800 nicht eingereichte St.-Aktien wurden 3./12. 1902 für ungültig erklärt und hierfür 14 neue Vorz.-Aktien aus- gegeben. Das frühere A.-K. von M. 3 000 000, halb in St.-, halb in Vorz.-Aktien, wurde dem- gemäss herabgesetzt durch Einlieferung von M. 1 252 000 St.-Aktien, Geschenk 24 000, Zus.- legung 15: 1 37 200, Kraftloserklärung 186 800, zus. M. 1 500 000 St.-Aktien und erhöht durch