――― ―― ―――――――― 61., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 1023 oder durch dritte Personen aufnehmen zu lassen oder die Kieler Grundstücke an jemanden zu verkaufen, von dem sie weiss, dass der Erwerber die Grundstücke zum Zwecke des Betriebes einer Ölmühle ausnutzen will. Der Einbringungspreis dieser Grundstücke, Gegen- stände und Rechte ist auf M. 1 000 000 festgesetzt. Er wurde in der Weise berichtigt, dass eine im Grundbuch von Siems eingetragene Darlehnshypoth. in Höhe von M. 500 000 von der Akt.-Ges. als eigene Schuld übernommen wurde, dass zwei Hypoth. von à M. 100 000 in den eingebrachten Grundstücken für Fleischmann eingetragen und dass 300 Aktien der Ges. an Fleischmann zu pari hingegeben wurden. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lübecker Ölmühle von G. E. A. Asmus sowie der Erwerb, Einrichtung und Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Neben- produkte und Abfälle und für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen, ferner der Betrieb aller Geschäfte, welche mit einer Ölmüllerei in Be- ziehung stehen oder an diese angegliedert werden können. Die Ölmühle, im Nov. 1908 in Betrieb gesetzt, nahm im März 1909 den vollen Betrieb auf. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Hypotheken: M. 700 000 und zwar M. 500 000, M. 100 000, M. 100 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1910: Aktiwa: Fabrikgrundstück 143 850, Bollwerk 78 500, Gleis 1, Arbeiterkolonie 121 000, Fabrikgebäude 570 000, Masch. 142 000, Dampfkessel 1, elektrische Anlage 2000, Tankwagen 3000, Utensil. und Geräte 3000, Kontorinventar 1500, Automobil 1, Feuerversich. 7100, Kassa 2086, Effekten 2115, Debit. einschl. Bankguth. 462 310, Avalkaut. 16 300, Vorräte an Saat, 01, Kuchen, Fastagen, Presstüchern, Kohlen usw. 1 375 927. — Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 10 000 (Rückl. 9000), Hypoth. 700 000, Kredit. 583 818, Avale 16 300, Unfallvers. 5000, Löhne 2765, Rückstell. für noch zu zahl. Rechn. 1000, Div. 90 000, Tant. an A.-R. 7000, Vortrag 14 803. Sa. M. 2 930 692. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 42 022, Hypoth.-Zs. 40 188, Handl.-Unk. 35 975, Abschreib. 23 531, Gewinn 120 808. – Kredit: Gewinn 18 112, Miete 6954, Fabrikat. 237 458. Sa. M. 262 525. Dividenden: 1908/09: 0 % (v. 28./11. 1908–31./3. 1909); 1909/10: 6 %. Direktion: Wilh. Asmus, Lübeck; Alfred. Rud. Fleischmann, Gotha. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Görtz, Stellv. Bank-Dir. Herm. Otte, Bank- Dir. Rich. Janus, Alex. S. Carlebach, Wilh. Cohn, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel; Paul Gottwald, Gotha; G. Ebert, Hamburg. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Letzte Statutänd. 29./9. 1899, 16./5. 1900, 17./4. 22./5.1902, 21./11.1904, 24./9. 1906, 21./9. 1909. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie An- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Fabrikat. von Kerzen aller Art sowie Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- u. Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 als Einzelfirma ein- gegangen u. wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. 1907/08: Bau einer Kerzenfabrik; Zugänge auf Anlage-Kti M. 49 910; 1908/09 u. 1909/10 M. 29 320 bezw. 41 250. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 65 600 qm, wovon rund 6400 qm bebaut sind. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweigniederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegenschaften. 1909 Erwerb der Standard Jandleworks in Brüssel. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %; sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, so wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die Vorz.-Aktien können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Mon. Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des betreffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zurückbezahlt werden. TIm Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1900, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären 2 1 v. 5.—18.6. 1900 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöhung des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 ab 1./4. 1902 div.-ber. St.-Aktien, übernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank, angeboten den Besitzern der St.- (nicht auch der Vorz.-) Aktien 3: 1 bis 23./6. 1902 zu 122.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 und Schlussscheinstempel. Agio mit M. 149 475 in den R.-F. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 % f.. Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1./7.; kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden.