3 ........................ Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. Akt.-Ges. für luftlos elastische Fahrzeugbereifung in Dortmund. (In Konkurs.) Infolge des Zus.bruches der Niederdeutschen Bank in Dortmund geriet auch die Ges. in Zahlungsschwierigkeiten, sodass am 6./9. 1910 die Konkurseröffnung erfolgte. Konkurs- verwalter: Rechtsanw. Bohmrich, Dortmund. In der Gläubiger-Vers. v. 6./10. 1910 erstattete der Konkursverwalter Bericht über die Gründungsvorgänge u. führte aus, dass sich die luft- los-elastische Füllung nicht bewährte u. die Besteller der Reifen dieselben bald zur Verfüg. stellten oder Zahl. verweigerten. Die ganzen Bestell., die vollständig wertlos waren, kehren in den sämtl. Bilanzen als vollwertige Forder. wieder. Abschreib. sind nicht erfolgt. Der erste Rechnungsabschluss vom 30./6. 1908 ergab einen Verlust von M. 90 691. In Wirklich- keit war der Verlust bedeutend grösser. Um den Verlust auszugleichen, ging man dazu über, ein Scheingeschäft mit der inzwischen gegründeten Lünener Bank abzuschliessen, indem man dieser das engl. Patent für M. 100 000 verkaufte. Von dieser Summe wurden M. 75 000 als Reingewinn angesehen, während M. 25 000 auf Patentrechnung abgeschrieben wurden. Dieses ganze Geschäft war eine Schiebung, um den Verlust auszugleichen. Eine Rückbuch., die hätte erfolgen müssen, ist nicht geschehen. In den Büchern steht die Lünener Bank noch mit M. 100 000 belastet. Der Abschluss v. 30./6. 1909 zeigt M. 96 000 Verlust, obgleich der Verlust wesentlich grösser war. Die Ausstände sind mit M. 204 490 aufgeführt, während sie in Wirklichkeit vollständig wertlos waren. Vom 1./7. 1909 ab sind überhaupt ordentl. Bücher nicht mehr geführt worden. Im Hauptbuch sind die Eintragungen mit Bleistift gemacht, teilweise durchgestrichen u. mit Fragezeichen versehen. Es ist sehr schwer, auf Grund dieser Unterlagen die genaue Höhe der Aussände u. der Schulden festzustellen. Die Aussichten für die Gläubiger sind die denkbar trübsten. Aus den Grundstücken ist ein Überschuss nicht zu erwarten. Die Vermögenswerte betragen M. 13 418. An Schulden sind M. 535 731 vor- handen. Die bevorrechtigten Forderungen betragen M. 9000. Nach Abzug derselben u. nach Zahlung der Patentgebühren bleiben nur M. 2635, so dass nicht ½ % herauskommt. Wahr- scheinlich wird später das Konkursverfahren eingestellt werden. Gegründet: 27./6. 1907; eingetr. 20./7. 1907. Gründer: Bankier Jul. Ohm, Dortmund; Ing. Karl Henke, Witten a. d. R.; Ferd. Feldhaus, Düsseldorf; Dir. Max Schluss, Bredeney; Stadtrat Gust. Maiweg, Dortmund; Geheimrat Rud. Im Walle, Münster: Rechtsanw. Eduard Huchzermeier, Gelsenkirchen; Gustav Gieselmann, Düsseldorf. Bankier Jul. Ohm, Dortmund, Kaufm. Ferd. Feldhaus, Gust. Gieselmann, Düsseldorf u. Dir. Max Schluss, Bredeney, machten auf das A.-K. folgende Einlagen: das von ihnen erworbene Fabrikationsgeheimnis über die Herstellung luftlos elastischer Fahrzeugbereifung; ihre Ansprüche aus Patentanmeldungen für Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Russland, England, Italien, Schweiz und den Verein. Staaten von Nordamerika sowie die dort näher bezeichneten Anmeldungen zur Warenzeichen- u. Gebrauchsmusterrolle. Die Inferenten erhielten hierfür, dem Verhältnis entsprechend, an welchem sie an den Einbringungsobjekten beteiligt sind: Bankier Jul. Ohm 750, Ferd. Feldhaus 500, Dir. Max Schluss 30, Gust. Gieselmann 20 Aktien der neuen Akt.-Ges. Ferner brachte der Bankier Julius Ohm zu Dortmund die Besitzung Grafenberger-Allee 120 zu Düsseldorf nebst aufstehenden Gebäulichkeiten zur Kkataster- mässigen Grösse von 26 a 64 qm zum Preise von M. 310 000 in die Ges. ein. Der Inferent erhielt dafür, indem die neue Akt.- Ges. die beiden auf dem Grundstück ruhenden Hypotheken zum Gesamtbetrage von M. 190 000 als eigene Schuld übernimmt, weitere 120 Aktien der neuen Akt.-Ges. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von luftlos elastischer Fahrzeugbereifung. In Düsseldorf- Grafenberg wurde eine kleine Fabrik errichtet. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 190 000 in zwei Hypotheken. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundstück 200 703, Wohnhaus 71 600, Fabrikgebäude 61670, Patente 1 279 905, Debit. 204 490, Kassa 44, Waren 44732, Automobile 33 725, Masch., Werkzeuge u. sonst. Bestände 19 265, Kaut. 1300, Verlust 96 100. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 190 000, Akzepte 100 000, Kredit. 218 459, Delkr.-Kto 5077. Sa. M. 2 013 536. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 9691, Handl.- u. Betriebsunk., Zs. u. sonst. Auslagen 115 617, Abschreib. 17 803. – Kredit: Gewinn an Waren u. sonst. Ein- nahmen 47 012, Verlust 96 100. Sa. M. 143 112. Dividenden 1907/08–1909/10: 0, 0 (Organisationsjahre), 0 %. Direktion: Dr. jur. Aug. Nolden. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Jul. Ohm, Dortmund; Stellv. Geh. Justizrat Rud. Im Walle, Münster i. W.; Justizrat Ed. Huchzermeier, Gelsenkirchen; Stadtrat Gust. Maiweg, Dir. F. W. Sandmann, Dortmund. Zahlstellen: Dortmund: Ges.-Kasse, Niederdeutsche Bank.