Gummi-, Guttapercha-, Celluloidwaren- und Linoleum-Fabriken. 1037 Das Geschäftsjahr 1906/07 schloss mit einem neuen Verlust von M. 809 880, wozu noch die normalen Abschreib. von M. 159 878 traten, Gesamtverlust somit M. 969 758; die G.-V. v. 20./1. 1908 beschloss zur Tilgung dieser Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. durch Zus .legung der Aktien 7:2, also von M. 1 400 000 auf M. 400 000. Gleichzeitig beschloss die G.-V. v. 20./1. 1908 das A.-K. zwecks Beseitigung eines Teils der Bankschuld um M. 1 000 000 wieder zu erhöhen, sowie die neu zu schaffenden 1000 Aktien à M. 1000, der Allg. Deutschen Credit-Anstalt, Abteilung Dresden, u. der Mitteldeutschen Creditbank, Frankfurt a. M,. gleichen Teilen gegen Verrechnung auf einen Teil ihres Guthabens zu pari plus Spesen zu überlassen. Die Sanierung v. 1908 war lediglich eine Buchsanierung, ohne der Ges. neue Mittel zuzuführen. Das Geschäftsjahr 1907/08 schloss mit einem neuen Betriebs- verlust von M. 161 944 ab, der sich um Zs. (M. 83 636) u. Abschreib. (M. 117 562) auf netto M. 362 243 steigerte, welcher auf Verlustsaldo 1908/09 vorgetragen wurde. Da es der Ges. seit Jahren an Betriebsmitteln mangelte, so beschloss auf wiederholten Antrag des Vorst. die G.-V. v. 29./9. 1909 die Liquidation der Ges. Das A.-K. ist nach der in der Liquidations- bilanz v. 30./9. 1909 und nach der in der Bilanz für das erste Liquidationsjahr, per 30./. 1909, erfolgten Reduktion sämtlicher Buchwerte verloren. Die Fabrik-Grundstücke, Gebäude, Anlagen, Kessel, Maschinen, Formen, Werkzeuge, Utensilien, Materialien, Vorräte u. Patente unter Ausschluss der Debit. wurden Anfang 1910 an die Lünener Bank in Lünen veräussert, die zur Fortführung des Unternehmens die neue Akt.-Ges. Gummiwerke Frankfurt (siehe diese Ges.) gründete; dieselbe sollte auch die Oblig.-Anleihe unter Garantie der Niederdeutschen Bank für Verzinsung u. Tilg. der Anleihe übernehmen. Da jedoch die Lünener Bank und die Niederdeutsche Bank Ende Juli 1910 in Konkurs gerieten, liess der Liquidator die Grund- stücke etc. bezw. das ganze Fabriketablissement an die neue Ges. Gummiwerke Frankfurt nicht auf, die aber trotzdem bis zu ihrem im Nov.-1910 erfolgten Konkurs und auch noch einige Zeit nach der Konkurseröffnung, die Fabrikation in dem Grundstück betrieb, wofür der Liquidator der Frankfurter Gummiwarenfabrik jetzt an die Konkursmasse der Gummi- werke Frankfurt eine Forderung von M. 45 000 p. a. erhebt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ %, à 103 % rückzahlb. Teilschuldverschreib., aufgenommen 3 zur Konvertierung der 4 % Oblig. und zur Verstärkung der Betriebsmittel. 500 Stück Lit. A (Nr. 1–500) à M. 1000 und 1000 Stück Lit. B (Nr. 501–1500) à M. 500. Tilg. durch Auslos. dlder freihänd. Rückkauf; Auslos. im April zur Rückzahlung der gelosten Stücke per 1./10.; erste Auslos. im April 1908; bisher M. 18 000 ausgelost u. zurückbezahlt, ferner M. 22 500 ausgelost, aber noch nicht eingelöst. Die Anleihe ist sichergestellt durch M. 1 200 000 Sicherungshypothek, eingetragen auf den in Frankf. a. M.-Niederrad gelegenen Liegenschaften der Ges. Zahlstellen: Dresden: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. Die Versammlung der Obligationäre v. 14./2. 1910 beschloss unter Zustimmung zu den Bestimmungen des von der Ges. abgeschlossenen Verkaufs der zur Sicherstellung der Anleihe verpfändeten Fabrik Niederrad an die Lünener Bank Verzichtleist. auf die Verzins. der Schuldverschreib. und auf deren planmässige Auslos. und Einlös. plus 3 % Rückzahlungs- aufschlag bis 1./10. 1912. Die Wiederaufnahme der Verzinsung soll derartig erfolgen, dass der Zinsschein für die Zeit vom 1./10. 1912 bis 31./3. 1913 am 1./4. 1913 fällig wird. Die erste Wiederauslosung wird an der in der Position „Tilgungsbetrag“ des Tilgungsplans unterbrochenen Stelle im April 1913 zur Rückzahlung zuzüglich 3 % Aufschlag für den 1./10. 1913 erfolgen. Die Besitzer der bereits ausgelosten, aber noch nicht eingelösten Teil- schuldverschreib. der Anleihe beschlossen ebenfalls Zustimmung zu den Bestimmungen des Fabrikverkaufs wie oben. Die Einlösung dieser bereits ausgelosten Stücke plus 3 % Auf- schlag soll am 1./10. 1912 erfolgen. Am 30./9. 1909 ungetilgt M. 982 000. Durch den Zu- sammenbruch der Niederdeutschen Bank u. der Lünener Bank im Juli 1910 wurde eine veränderte Sachlage geschaffen. Der Liquidator berief deshalb zum 20./9. 1910 eine Versamml. der Obligationäre ein in der ein Vertreter der Obligationäre zur Geltendmach. von Rechten u. Ansprüchen bestellt werden sollte, die ihnen aus dem Kaufvertrage der Ges. mit der Lünener Bank und den Bürgschaften der Niederdeutschen Bank gegen diese erwachsen. Ausserdem sollte darüber Beschluss gefasst werden, ob das Grundstück der Ges. zur Zwangs- versteigerung gebracht u. ob die Zwangsverwaltung über dasselbe eingeleitet werden soll; letzteres ist inzwischen durch Stellung eines Zwangsverwalters geschehen. Als Vertreter der Obligationäre wurde der Liquidator, Direktor Otto OÖloff, Frankfurt a. M., einstimmig gewählt. Dieser brachte die Fabrik gemeinsam mit der Pfandhalterin (Allg. Dtsch. Credit- 3 anstalt) anfangs 1911 zur Zwangsversteigerung. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Gummifabrik Niederrad mit sämtl. Zubehör 982 000 Debit. 147 904, Kassa. Bank- u. Postscheckguth. 5857, Kaut. 10 854, Aktiv-Hypoth. 50 000, Verlust 1 400 000. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 982 000, do. Zs.-Kto 115, ausgel. Oblig. 6500, Kredit. 113 288, Delkr.-Kto 94 711. Sa. M. 2 596 615. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 239 451, Abschreib.: a) Immobil. u. Zubehör 100 000, b) en bloc verkaufte Waren u. Materialien 40 000, Anteil bei Erwerbung eigener Oblig. (frko. weiter geliefert) 60 000, Übertrag aus Strassenbau-Kto 1, do. Patente 1, Kursverlust 303, Unk. der letzten Betriebsperiode 1./10. bis 31./12. 1909 39 749, Unk. der Liquidation v. 1./1. 1910 bis 30./9. 1910 8250. – Kredit: Übertrag vom Delkr.-Kto 87 756, Verlust 1 400 000. Sa. M. 1 487 756. Dividende 1903/04–1908/09: 0, 5, 0, 0, 0, 0 %. M―――――――――