„6% Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. graphie sowie von Gegenständen aller Art, stehen. Auch wurden eingebracht M. 20 000 Anteile der Heliophot Kunstverlag G. m. b. H., eingez. mit 50 %. Der Akt.-Ges. verblieb das Recht zur Herstell. chromolithograph. Post- Karten in Deutschland u. Österreich-Ungarn auf Grund der Reichspatente Nr. 171 720 u. 174 705 beziehentl. dem entsprechenden österreich. Patent gegen Zahlung der mit der Seiden- reflexdruck Ges. m. b. H. vereinbarten Lizenzen. Die Akt.-Ges. übernimmt spät. 1./4. 1916 das dem Paul Hamburg gehörige Grundstück Reinickendorferstr. 96 sowie das ihm ebenfalls gehörige Nachbargrundstück, mit Nutzungen u. Lasten vom 1./4. 1910 ab zum Kaufpreise von M. 750 000. Endlich verpflichtet sich Paul Hamburg, unabhängig von seiner Zugehörig- keit zum A.-R., bis 31./12. 1912 dem Vorstand seine Kenntnisse u. Erfahrungen zur Verfüg. zu stellen, zu diesem Zwecke auch insbes. an der Aufstell. der Kollektionen mitzuarbeiten, in dringenden Fällen bei grösseren Geschäften auf dem Kontinent auch Reisen im bisherigen Umfang auf Kosten der Ges. zu übernehmen; dies alles gegen eine Vergütung von M. 10 000 für das Jahr. Sämtl. Gründ.-Kosten einschl. der Stempel wurden von Paul Hamburg getragen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./3. 1911 gezogen. Direktion: Adolph Noch, Jul. Oppenheim. Aufsichtsrat: Vors. Paul Hamburg, Charlottenburg; Dir. Oscar Reuther, Südende-Berlin; Bertrand Hamburg, Charlottenburg; Martin Münzesheimer, Düsseldorf; Komm.-Rat Hans Schlesinger, Kaufm. Paul Salomon, Kaufm. Max Asch, Berlin. Prokuristen: Em. Schwartz, Pet. Emich, Gero Rudolph. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger: Dresden: Gebr. Arnhold. Tapeten-Industrie-Akt.-Ges. (Tiag) in Berlin SW. 68, Alte Jakobstr. 156/157, Zweigniederlassung in Altona. Gegründet: 28./3. 1908 mit Wirk. ab 1./10. 1907; eingetr. 11./5. 1908. Statutänd. 30./5. u. 19./8. 1908, 6. 11.1909, 11./10. 1910. Sitz der Ges. bis dahin in Altona, jetzt in Berlin. Gründer: 1) Wilh. Iven zu Dockenhuden für sich persönl. u. als Geschäftsführer der Tapetenfabrik Hansa, Iven & Co., G. m. b. H., Altona; 2) Hugo Hinderer, Crefeld-Bockum; 3) Herm. Thomas, Crefeld-Bockum, zu 2 u. 3 als persönl. haft. Gesellschafter der Firma ,Ver. Fabriken Hinderer, Thomas & Co.“, Crefeld-Bockum; 4) David Devries, Crefeld; 5) Karl Devries, Crefeld, zu 4 u. 5 als Gesell- schafter der Firma Heeder & Co., Crefeld; 6) Emil Zilling, Leipzig-Plagwitz, Inhaber der Firma R. Langhammer Nachf., Leipzig-Lindenau; 7) Fabrikant Ernst August Schütz, Wurzen welche mit vorerwähnten Artikeln in Zus. hang i. Sa.; 8) Otto Alex. Schütz, Wurzen i. Sa., zu 7 u. 8§ alleinige Gesellschafter der Firma 3 August Schütz, Wurzen i. Sa. In die Ges. wurden eingebracht: die Tapetenfabrik Hansa Iven & Co., G. m. b. H., in Altona-Ottensen gegen Gewährung von M. 1 593 000 Vorz.-Aktien, M. 3 494 000 St.-Aktien und 672 Genussscheine (wegen des Ausscheidens der Fabrik Hansa im Jahre 1910 siehe bei Kapital); die Vereinigten Fabriken Hinderer, Thomas & Co. in Crefeld-Bockum gegen M. 469 000 Vorz.-Aktien u. M. 1 004 000 St.-Aktien: die Tapetenfabrik Heeder & Co. in Crefeld (Inhaber David u. Karl Devries) gegen M. 303 000 Vorz.-Aktien, M. 648 000 St.-Aktien u. 86 Genussscheine; die Tapetenfabrik R. Langhammer Nachf. in Leipzig- Lindenau (Inhaber Emil Zilling) gegen M. 173 000 Vorz.-Aktien, M. 291 000 St.-Aktien u. 303 Genussscheine; die Tapetenfabrik August Schütz in Wurzen gegen M. 255 000 Vorz.-Aktien und M. 547 000 St.-Aktien: ferner ein Grundstück des Wilhelm Iven in Fried- richsfeld (Baden) gegen M. 7000 Vorz.-Aktien u. M. 16 000 St.-Aktien. Neu angegliedert wurden im Juni 1908 folgende Fabriken, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 7 000 000 er- höht wurde (s. unten): 1. Rheinische Tapeten- und Papierfabriken Engelhard & Schleu, Kommandit-Ges. in Beuel bei Bonn, 2. Flammersheim & Steinmann, Cöln-Zollstock, 3. Hann. Tapetenfabrik Gebr. Rasch & Co., Bramsche, 4 Linkrusta Walton & Co., Hannover-Kleefeld, 5. Papier- und Tapetenfabrik vorm. Scheerer & Dierstein, Bammenthal bei Heidelberg, 6. Erismann & Co., Breisach i. B., 7. Ivena, Tapetenfabrik in Hamburg. Im August 1908 erworben: 8. Die Tapetenfabrik Georg Grossheim G. m. b. H. in Elberfeld. Im Jahre 1909 wurde die Chemnitzer Tapetenfabrik Max Langhammer in Chemnitz aufgenommen. Zweck: Betrieb von Tapetenfabriken und sonstigen industriellen Anlagen aller Art und die Beteilig. an solchen sowie Handelsgeschäfte aller Art. Die Ges. bezeichnet das Geschäfts- jahr 1908/09 als ein Jahr des Konkurrenzkampfes, wie ihn die deutsche Tapetenindustrie zuvor noch nicht gesehen hat. Der Kampf entstand dadurch, dass zum ersten Male seit ca. 12 Jahren eine Verständigung zwischen den deutschen Tapetenfabriken über Verkaufs- preise u. Konditionen nicht zu erzielen war, u. die Fabriken sich gegenseitig durch niedrige Preise u. Bewilligung von Rabatten befehdeten. Vor Beginn des neuen Geschäftsjahres ist dann 1909 eine Einigung zwischen den meisten deutschen Tapetenfabriken zustande ge- kommen, indem von der Tiag mit dem Verein deutscher Tapetenfabrikanten ein Kartell zum Schutze der Verkaufspreise u. Konditionen geschlossen wurde. Das Ge-chäftsjahr 1908/09, das erste volle Betriebsjahr der Tiag schloss deshalb mit einem Verlust von M. 858 617, wovon M. 336 464 aus dem Gewinnvortrag des Vorjahres u. M. 29 348 aus den Res. gedeckt wurden. Hiernach verblieben ungedeckt M. 492 804, welcher Betrag vorgetragen wurde und sich 1909/10 um M. 314 006, also auf M. 806 810 Gesamtverlust erhöhte.