1062 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Kurs Ende 1886–1910: 110, 105.50, 112, 100, 103.50, 101.75, 114, 114.50, 124.50, 135.75, 149, 3 148, 148, 140, 137.50, –, 115, 121, –, – 117, 97, –, 84.50, 95 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886/87–1909/10: 3, 4, 4½, „ 3 7 45 % 8, 8, 8, 8, 73 3 5, 6. * 5, 5, 5, 4, 4, 5 0 Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktorium: Vors. Geh. Hofrat Dr. A. Hofmann, Bankier A. Kuntze, Rechtsanwalt Dr. jur. Karl Damm, sämtlich in Dresden. Ausschuss (Aufsichtsrat): (3–5) Stadtrat Franz Schaal, Hofbuchdrucker Walter Meinhold, Geh. Sanitätsrat J. L. Schieck, Otto Borkowski, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden u. Leipzig: Sächs. Bank; Dresden: Alb. Kuntze & Co. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden. Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Letzte Statutänd. 16./12. 1901, 7./11. 1902, 14./12. 1909, 6./10. 1910. Börsenname: Zellstoff-Verein. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen (Bez. Liegnitz, Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 17./8. 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grund- stück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustri- in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde, sowie seit 1909 die Packpapier- fabrik Niederleschen. Die Ges. hat 1891 u. 1899 zu ihrem Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen u. Waldbestand) hinzuerworben; Gesamtbesitz daselbst jetzt ca. 50 ha. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungsfähig geworden. Aufwend. für Neuanlagen 1903/04–1909/10 einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 100 011, 286 934, 219 246, 55 874, 125 552, 34 027, 128 439 für Instandhalt. der Anlagen 1907/08–1909/10 M. 107 353, 119 533, 162 416 zu Lasten des Betriebes. Die Ges. hatte sich s. Z., um sich die Verarbeit. ihrer Abfälle in Niederleschen zu sichern, bereits bei Gründ. der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien u. später mit weiterem Aktienbesitz beteiligt- Diese Beteil. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Nieder- leschener Fabrik vereinbart (siehe Jahrg. 1909/10 d. B.); diese blieb als selbständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. hatte nur den gesamten Betrieb übernommen, sie konnte aber das Niederleschener Unternehmen vertragsgemäss jederzeit ankaufen, was lt. G.-V. v. 14./12 1909 geschehen ist (S. bei Kap.). Produktion von Zellstoff u. Holzschliff 1902/03–1909/10: kg 9 249 900, 9 659 893, 9 883 0456, 10 930 386, 11 330 066, 11 978 649, 11 311 270, 13 825 094; fakturiert wurden: 9 206 774 kg (Wert M. 1 551 915), 9 638 832 (Wert M. 1 584 973), 9 886 077 (Wert M. 1 684 857), 10 928 958 (Wet M. 1 829 745), 11 287 421 (Wert M. 1 879 790), 12 030704 (Wert M. 2 028 501), 11 390 065, 12 3777% Papierproduktion in Ober- u. Niederleschen: 1 127 212, 1 952 769, 2 344 279, 3 577 963, 3 937 183, 4 370 014, 4 359 957, 5 071 908 kg, fakturiert wurden 1 267 749 (Wert M. 358 766), 1 874 842 (Wert M. 471 803), 2 314 608 (Wert M. 590 526), 3 559941 (Wert M. 927 844), 3 929 784 kg (Wert M. 1 044 955), 4 338 817 kg (Wert M. 1 163 605), 4 232 159, 5 152 891 kg. Erlös aus Abfällen 1902/03–1907/08: M. 40 107, 37 589, 48 882, 39 612, 41 500, 35 152, 1908/09–1909/10: 455 248, 444 128 kg Abfälle. Kapital: M. 1 668 000 in 1315 mit dem Vermerk, Bezugsrecht ausgeübt 1902 'kdezw., zus.gelegt lt. G.-V. v. 16./12. 1901“ abgest. Aktien à M. 1000 u. 353 neuen Aktien à M. 1000 von 1909. Urspr. M. 1 700 000. Rückkauf von M. 70 000 lt. G.-V. v. 6./12. 1893 u. Zus. legung von 5: 3 Aktien lt. G.-V. v. 22./1. 1896. Nicht zus. gelegte Aktien haben ihre Rechte verloren. A.-K. betrug somit bis Ende 1898 M. 978 000. In der G.-V. v. 28./11. 1898 wurde Erhöh. des A.-K. um M. 489000 (auf M. 1 467 000) in 489 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien (Nr. 1701–2189) à M. 1000 beschlossen, an- geboten den Aktionären 2: 1 v. 1.–15./2. 1899 zu 107 % und bis auf M. 19 000 von ihnen be- zogen: letztere wurden zu 110.80 % begeben. Von dem Erlös der neuen Aktien sind M. 100 000 zur Übernahme von nom. M. 100 000 Vorz.-Aktien der Papierfabrik Niederleschen verwandt worden, der Rest diente zu Betriebserweiterungen und Stärkung der Betriebsmittel. Zur Durchführung des mit der A.-G. Papierfabrik Niederleschen geschlossenen Betriebsvertrages, „ Vornahme von Abschreib. u. zwecks Zuführung neuer Geldmittel beschloss die G.-V. v. 16./12. 1901 Herabsetzung des A.-K. um höchstens M. 978 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1; die Aktien, auf welche bis 19./4. 1902 eine Zuzahl. von 25 % = M. 250 pro Stück geleistet wurde, blieben von der Zus. legung verschont; ausserdem erhielten die zuzahlenden Aktionäre Aktien der A.-G. Papierfabrik Niederleschen, und zwar die Inh. von je 4 Aktien eine auf den Inh. lautende zu M. 1000, die Inh. von weniger als 4 Aktien die entsprechende Anzahl auf Namen lautender Aktien zu M. 250. Die Aktionäre, deren Aktien im Verhältnis 3: 1 zus.gelegt wurden, die also nichts zuzahlten, erhielten für je 3 zuss gelegte Aktien 1 Nam.-Aktie der Papierfabrik Niederleschen zu M. 250 unentgeltlich aus-