00 ―――――――――――――――§――――――――― Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. — 1211 Wechsel. Kassa etc. Die schwebenden Schulden betragen M. 609 008, die Hypoth.-Lasten M. 1 000 000. Nach dem beendeten Umbau kann die Mühle ca. 4000 t in ihren Körnersilos u. ca. 13–14 000 Sack vermahlene Ware in ihrem Mehllagerhaus und Mehlsilo lagern. Die Jahresproduktion beträgt rund 37 500 t. Zweck: Betrieb des Müllereigewerbes, insbesondere Erwerb der Geschäftsanteile der „Berliner Victoriamühle G. m. b. H.“ zu Berlin und Betrieb der unter dieser Firma in Berlin, Schlesischestrasse 38, bestehenden Victoria-Mühle, einschliesslich aller hiermit un- mittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Hilfs- und Nebengeschäfte. Vermahlt 1907/08–1909/10: 17 601, 18 160, 19 120 t Weizen u. 12 138, 14 295, 17 785 t Roggen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. M. 150 000 noch nicht eingez. Das A.-K. befindet sich hauptsächlich im Besitz der Neuen Boden-Akt.-Ges. in Berlin. Hypotheken: M. 1 000 000 (Stand Ende März 1910). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 150 000, Grundstück 500 000, Fabrik- u. Wohngebäude 662 035, Masch. 387 565, elektr. Beleucht. 3133, Feuerlösch- u. Badeanlage 3543, Mobil. 1969, Material., Mühlenutensil. 4769, Körner u. Mühlenfabrik. 1 013 443, Kohlen 700, Säcke 9320, Debit. 543 405, Versich. 3128, Wechsel 5812, Kaut. u. Effekten 1357, Kassa 21 274, Bankguth. 13 302. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 1 000 000, Kredit. 560 721, R.-F. 10 000, Akzepte 219 593, Gewinn 34 447. Sa. M. 3 324 762. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen, Löhne, sonstige Betriebskosten 170 637, Reparat., Versich., Grundstücksunk. 36 783, Zs., Hypoth.-Zs., Handl.-Unk. 142 794, Abschreib. 58 290, Gewinn 34 447. – Kredit: Vortrag 14 739, Mühlenfabrikate 420 563, Grundstücks- ertrag 7651. Sa. M. 442 954. Dividenden 1907/08–1909/10: 4½, 0, 0 %. Direktion: Jos. Eyck, C. Dolle. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Werner Eichmann, Stellv. Kammergerichtsrat a. D. Bank-Dir. Wilh. Thinius, Komm.-Rat Siegmund Pincus, Bankier Albert Schwass, Reg.-Rat a. D. Dr. Otto Droste, Berlin. Prokuristen: Jul. Korn, Louis Blumenthal. Humboldtmühle, A.-G. in Berlin, Oranienburgerstr. 55. Gegründet: 24./6. 1893; eingetr. 26./7. 1906. Statutänd. 31./10. 1902, 7./10. 1905 u. 15./10. 1910. Zweck: Betrieb des in Tegel belegenen Mühlenetablissements „Humboldtmühle“. Ver- mahlen 1902/03–1907/08: 22 443, 22 785, 21 877, 25 131, 24 368, 26 238 t Roggen u. Weizen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst insgesamt 447 a 54 qm, die zu beiden Seiten der gepflasterten Schlossstrasse in Tegel liegen. Von diesen sind 4153 qm bebaut, während ca. 900 qR. = 127 a 60 qm für den Betrieb nicht erforderlich sind. 1907/08 sind 932 qm zu einer Industriebahn abgetreten. Die Anlagen der Ges. haben damit Bahnanschluss in Tegel erhalten. Die Gebäude bestehen aus: 1 Wohnhaus, 3 Speichern, 2 Pferdeställen, 1 Kleieschuppen, 2 Mühlengebäuden, 2 Maschinen- u. 2 Kesselhäusern, Kontorgebäude, Sack- speicher, 2 Familienhäusern, Stallungen etc. An Betriebskräften sind vorhanden: 1 Dampf- maschine von normal 900 HP., 3 Röhrenkessel mit 15½ Atmosph. und 338 qm Heigzfläche, 2 Dynamos von 75 u. 13 Kilowatt u. 4 Elektromotoren von 90 HP. 1907/08 wurde die Leistungsfähigkeit der bereits im Vorjahre mit einer neuen Dampfmasch. ausgestatteten Mühle durch Aufstellung neuer Masch. auf 150 t tägliche Verarbeitung erhöht. Kostenauf- wand hierfür M. 85 000. 1910/11 Bau eines Speichers mit ca. M. 200 000 Kostenaufwand. Vermahlung u. Absatz 1909/10 ca. 3500 t höher als im Vorj. Kapital: M. 1 500 000 in 624 abgest. Aktien u. 376 Aktien von 1905 u. 500 Stücke von 1910, sämtl. à M. 1000 u. gleichberecht. Urspr. M. 1 000 000, herabgesetzt zwecks Tilg. der Unterbilanz von M. 362 240 lt. G.-V. v. 30./10. 1900 auf M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Die G.-V. v. 31./10. 1902 beschloss zwecks Beschaffung von Betriebsmitteln u. behufs Ab- schreib. das A.-K. bis um M. 1 000 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien zu 100 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902, Schlussnoten- u. Aktienstempel dergestalt zu erhöhen, dass beim Bezuge von je 2 dieser Vorz.-Aktien die Hälfte des zu zahlenden Betrages durch Überlassung einer alten St.-Aktie zu 100 % ohne Berechnung von Stück-Zs. beglichen werden konnte, um den Betrag der auf diese Weise in den Besitz der Ges. gelangenden St.-Aktien wurde das A.-K. reduziert und ferner durch Zus. legung aller im Aktionärbesitz verbleib. St.-Aktien derart Herab- gesetzt, dass für je M. 10 000 alter Aktien eine Vorz.-Aktie über M. 1000 gewährt wurde. Infolge Ausführung dieser Beschlüsse ist das A.-K. durch Hergabe von 302 St.-Aktien an Zahlungsstatt und Umwandl. von 198 St.-Aktien in 20 Vorz.-Aktien um M. 500 000 herabge- setzt. An Stelle der 302 St.-Aktien, hergegeben an Zahlungsstatt, gelangten 604 Vorz.-Aktien zur Ausgabe, die zus. mit den in 20 Vorz.-Aktien umgewandelten 198 St.-Aktien ein einheit- liches A.-K. von M. 624 000 sog. Vorz.-Aktien bildeten. Buchgewinn der Transaktion M. 178 000, verwandt zu Abschreib. Die G.-V. v. 7./10. 1905 beschloss zwecks Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 376 000 in 376 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905, übernommen von der Magde- burger Privatbank zu 100 % nebst Stempel u. Stück-Zs. ab 1./7. 1905. Nochmals erhöht zur Ver- stärkung d. Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./10. 1910 um M. 500 000 (auf M. 1 500 000) in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben an Mitteldeutsche Privatbank zu 136 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 v. 15.–29./11. 1910 zu 139 %.