Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken ecte. Ostbreussische Handelsmühlen Neumühl., Act.-Ges. in Neumühl bei Rastenburg. Gegründet: 21./3. 1894. Errichtet 20./1. 1872 als Kommandit-Ges. auf Aktien mit dem zusatz von Lukowitz & Co. Statutänd. 14./12. 1899, 6./12. 1900, 17./9. 1904, 6./12. 1907, 17./9. 1910. Zweck: Mühlenbetrieb, sowie An- und Verkauf von Getreide, Sämereien und sonstigen Produkten der Landwirtschaft. 1905 Neubau der Weizenmühle. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Die von der früheren Kommandit-Ges. be- gebenen 450 Aktien wurden bei der Umwandlung mit einem Aufdruck versehen. Hypotheken: M. 163 000 zu 4½ u. 4 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; früher, bis 1900 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. in Königsberg. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., Max. 50 St. Gewinn-Verteillung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 300 an jedes Mitglied), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Effekten 5471, Kaut. 6400, Assekuranz 1245, totes Inventar 3951, do. lebendes 3619, Landwirtschaft 500, Zs. 592, Kassa 2846, Debit. 116 434, Kohlen 345, Wechsel 1438, Etabliss. Neumühl 410 895, Grundstück Bischofsburg 22 315, Waren 50 282, Verlust 94 055. – Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 163 000, do. Zs.-Kto 1778, Kredit. 37 114, Akzepte 68 500. Sa. M. 720 393. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Delkr.-Kto 19 334, Assekuranz 4026, Zs. 9548, Kohlen 1229, Hypoth.-Zs. 7731, Gehälter u. Löhne 28 555, Abgaben 666, Handl.-Unk. 13 099, Reisen 2583, Reparat. 2668, Abschreib. 7249. – Kredit: Landwirtschaft 3945, Waren 55 148, Ver- lust 37 599. Sa. M. 96 693. Dividenden 1886/87–1909/10: 0, 3, 3, 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 2 (69 Mon.), 0, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fritz Labinsky, L. Zwillenberg, C. Mehl. Aufsichtsrat: (5 u. 2 Ersatzmänner) Vors. Isaac Meyer, Bartenstein; Stellv. 0. Rehaag, Königsberg i. Pr.; Herm. Reschke, Rentier L. Kolmar, Max Jaruslawsky, Rastenburg; Ersatz- männer: Walter Rahn, Leo Rehaag, Königsberg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Königsberg i. Pr.: Rud. Schlegelberger. Baltische Mühlen-Gesellschaft in Neumühlen bei Kiel. Gegründet: 28./5. 1881; eingetr. 3./6. 1881. Besteht seit 1866. Letzte Statutänd. 16% 16% Zweck: Betrieb des Mühlengeschäftes u. aller damit in Verbindung stehenden Getreide- ete. Geschäfte. Der Betrieb war für die Ges. Jahre lang verlustbringend gewesen u. es ergab sich 1903 die Notwendigkeit zu einer Reorganisation, um die Unterbilanz aus 1902 von M. 131 747 zu tilgen. Die 1899/1900 mit M. 601 958 Kostenaufwand umgebaute Mühlenanlage wurde bei dieser Gelegenheit 1903 einem neuen Umbau unterzogen, wobei die wenig lohnende Roggenmüllerei bedeutend reduziert wurde. Die 1904 in Vollbenutzung genommene Neu- anlage hat M. 306 693 Unk. erfordert. Die neue Dampfmasch.-Anlage hat 1904/1905 mehrfach Anlass zu grossen Betriebsstör. gegeben, u. erst 1905 ist man zu normalen Verhältniss. gelangt. In dem niedrig zu Buche stehenden sehr wertvollen Grundbes. liegt eine bedeut. stille Res. 1906 wurden 60 qm Terrain an die Gemeinde Neumühlen zu Strassenzwecken abgetreten; Besitz jetzt 72 000 qm, wovon 66 000 adm veräussert werden können. Das Jahr 1905/06 er- gab einen Bruttogewinn von M. 492 087, aber nach M. 82 003 Abschreib. u. Deckung der auf M. 491 897 erhöhten Unkosten ergab sich ein Verlust von M. 99 433, zu dessen Deckung dem Spez.-R.-F. M. 77 118, dem Delkr.-Kto M. 22 314 entnommen wurden. 1906/07 entstand ein neuer Betriebsverlust von M. 80 802, wozu Abschreib. etc. mit M. 42 089 traten, zus. also M. 122 881, welcher Betrag aus dem aufgelösten Assekuranz-R.-F. (M. 150 000) gedeckt wurde. Der Rest aus diesem Fonds, M. 27 118, wurde dem Spez.-R.-F. überwiesen. Der 1907/08 nach M. 114 350 Abschreibungen verbliebene Reingewinn von M. 32 897 wurde vorgetragen. Geringe flüssige Mittel, hohe Zinsen u. Mehrzinsen, höhere Kohlenpreise etc. beeinträchtigten das Resultat. Zwecks ausserord. Abschreib. im Betrage von M. 100 000 auf Masch.- u. Kessel-K. wurde der Spez.-R.-F. verwendet. Für 1908/09 waren bereits 3 % Div. an die Aktien vor- geschlagen, doch beschloss die G.-V. v. 19./6. 1909 mit Rücksicht auf die Zahlungseinstellung eines grösseren Mehlkunden, obgleich Bürgschaft dagegen vorhanden, von der Ausschüttung einer Div. abzusehen, sodass sich der Gewinnvortrag auf M. 96 177 erhöhte. Von dieser Forderung von M. 100 100 resultierte dann 1909/10 nur eine Einbusse von M. 10 073. Ver- mahlen wurden 1900/01–1909/10: 33 335, 41 611, 42 557, 45 000, 45 000, 45 000, 45 000, ca. 50 000, 60 000, ca. 60 000 t Weizen u. Roggen. Kapital: M. 1 500 000 in 1426 Aktien (Nr. 1–1426) zu M. 1000, abgest. bis auf 300 Stück, u. 148 doppelt abgest. Aktien (Nr. Ia–148a) à M.500, sämtl. gleichberechtigt. Urspr. A.-K. M. 3 500 000, hiervon wurden lt. G.-V. v. 13./6. 1891 M. 500 000 zu 76 % und lt. G.-V. v. 26./5. 1894 weitere M. 100 000 zu 72.50 % zurückgekauft, die verbliebenen M. 2 900 000 St.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 29./11. 1898 in der Weise herabgesetzt, dass M. 1 500 000 ab 1./4. 1899 div.-ber. Vorz.- Aktien à M. 1000 geschaffen, bei deren Bezug die vorhandenen St.-Aktien zu 60 % ihres Wertes in Zahlung genommen wurden und eine Zuzahlung von 40 % in bar zu erfolgen hatte, die