„. Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Wittener Walzen-Mühle. Aktiengesellschaft in Witten a. R. mit Zweigniederlassung in Duisburg. Gegründet: 1886. Statutänd. 25./10. 1899, 21./11. 1902, 22./11. 1907, 28./12. 1910. Zweck: Betrieb einer Walzenmühle in Witten und Duisburg. Kapital: Bis 1910: M. 1 400 000 in 1400 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 21./11. 1902 beschloss Erhöhung um M. 500 000, wovon nur M. 200 000 zu pari be- geben wurden. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1907 um M. 200 000 (auf M. 1 400 000), begeben zu pari. Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1910 genehmigte die Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 600 000 6 % Vorzugsaktien; davon sollen M. 350 000 der neuen Vorzugsaktien den alten Aktionären zum Kurse von 104 % derart zum Bezuge angeboten werden, dass auf je 4 alte Stammaktien eine neue Vorzugsaktie entfällt. Die bisherigen Aktionäre müssen das Bezugsrecht auf die Vorzugsaktien bis 31./3. 1911 ausüben, die restlichen M. 250 000 neuer 1234 Vorz.-Aktien sollen nach dem Ermessen der Verwaltung begeben werden. Der Erlös aus der Kap.-Erhöhung soll zur Abstossung von Schulden u. zur Stärkung der Betriebsmittel dienen. Hypothek: M. 300 000 (Stand Ende Juni 1910). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie — 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Jahresvergütung von M. 1000 für jedes Mitglied), Tant. an Vorst., Rest weitere Div. an beide Aktien-Arten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Immobilien Witten u. Duisburg 878 730, Masch. u. Mühleneinricht. 1 263 000, Reservemasch. u. -Teile 40 284, Mühlenutensil. 12 060, Pferde u. Fuhrwerk 17 250, Kontorutensil. 4700, Feuerversich. 7917, Grinnell-Sprinkler-Anl. 19 000, Effekten 7854, Kassa 25 797, Wechsel 167 410, Debit. 556 969, Waren 1 302 550, Verlust 41 946. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Hypoth. 300 000, Kto f. ausstehende Säcke 948, Akzepte 908 639, Kredit. 1 727 760, unerhob. Div. 120, Tant. an A.-R. 4000. Sa. M. 4 341 469. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kontokorrent 10 228, Hypoth.-Zs. 15 420, Feuerversich. 15 519, Reparatur- u. Ern.-F. 25 251, Gen.-Unk. 189 184, Abschreib. 36 355, Tant. an A.-R 4000. –Kredit: Vortrag 9455, Kontokorrent 111, Effekten-Zs. 295, Fabrikat.-Kto 145 274, R.-F. 98 876, Verlust 41 946. Sa. M. 295 959. Dividenden 1890/91–1909/10: 10, 0, 0, 0, 0, 0, 12, 8, 6, 0, 0, 9, 12, 6, 4, 6, 10, 0, 4,0 % Vorstand: H. W. Ruhrmann. Prokuristen: H. Ruhrmann, Paul Ruhrmann, Hch. Veuhoff. Aufsichtsrat: Vors. Rentner Mor. Hanf, Witten; Heinr. Heuser, Ernst von Guerard, Duisburg; Rentner Alex. Brinkmann, Witten. Zahistellen: Eigene Kasse; Duisburg: Duisb.-Ruhrorter Bank (Fil. der Essener Credit- Anstalt), Rhein. Bank; Barmen: Barmer Bankverein; Elberfeld: J. Wichelhaus P. Sohn. Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vorm. F. Krietsch in Wurzen. Gegründet: 24./6. 1886; eingetr. 29./7. 1886. Letzte Statutänd. 10./1. 1900 u. 15./5. 1902. Die Ges. erwarb von der Firma F. Krietsch das derselben gehörige Etablissement inkl. des Inventars, der Bestände an Weizen, Roggen etc. für M. 3 699 953. Die G.-V. v. 15./5. 1902 stimmte dem beantragten Ankaufe der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke zu und erteilte die Genehmigung zu der damit verbundenen Ausgabe von 280 neuen St.-Aktien à M. 1000 (s. unten). Kaufpreis für alle der genannten Firma gehörigen Grundstücke, Baulichkeiten und Maschinen M. 600 000, beglichen durch Übernahme von M. 350 000 Hypoth. auf die gekauften Ob- jekte sowie Überlassung von M. 250 000 neuer St.-Aktien à M. 1000. Die restlichen 30 neuen St.-Aktien dienten zum Ankaufe des Inventars der Schönertmühle an Säcken, Mobilien und Gebrauchsgegenständen aller Art. Der Besitzwechsel wurde 24./6. 1902 handelsger. ein- getragen. Zweck: Betrieb der von der Ges. erworbenen Etablissements, und zwar Müllerei und Biskuitfabrik bezw. Bäckerei. Die Schönertmühle ist 1902 zur Roggenmühle umgebaut und als solche seit Dez. 1902 in Betrieb. Leistungsfähigkeit der Anlage 100–120 t täglich. Die urspr. Roggenmühle der Stadtmühle ist durch den Umbau ganz für die Weizenmüllerei frei geworden. – Verkauft wurde 1903 die bislang im Besitz der Ges. gewesene, oberhalb ihres Neumühlengrundstückes gelegene Debnitzmühle für M. 50 000, wobei die gegen den Buch- wert weniger erzielten M. 4320 auf Gewinn- u. Verlust-Kto abgeschrieben wurden. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben (Roggen- und Weizenmüllerei, Graupenfabrikation, Erbsen- u. Hirseschälerei, Biscuitfabrik u. Honigkuchenbäckerei)etwa 640 Arbeiter. 1906/07 Auswechslung bezw. Einstellung neuer Turbinen, Beschaffung einer Kühlanlage für Biskuitbäckerei u. sonst. Masch. mit einem Kostenaufwand von M. 93 636; 1907/08–1909/10 erforderten Neu- anlagen u. Anschaffungen zus. M. 115 974, 57 176, 52 743. Ausserdem wurden für Reparat. u. =aaaab..... ― ――8= .. ―――――――――――――――――――― Unterhalt. der Anlagen 1908/09 M. 127 886, 1909/10 M. 116 784 aus dem Betriebsgewinn gedeckt. Kapital: M. 2 080 000, und zwar M. 1 150 000 in 1150 Stück Prior.-St.-Aktien à M. 1000 und M. 930 000 in 930 St.-Aktien à M. 1000. Die Prior.-St.-Aktien geniessen 4 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsanspruch. Urspr. M. 2 250 000, auf Beschluss der G.-V. v. 14./3. 1896 hat die Ges. M. 350 000 St.-Aktien à 53 % und M. 100 000 Prior.-St.-Aktien à 55 % zwecks Amort.