―――――――――――― Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. weitere M. 450 000 hypoth. auf den Rittergütern eingetragen (siehe oben) und der Rest von M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000 gewährt. Die durch Sacheinlagen aufgebrachten Aktien von M. 600 000 sind gegen Barzahlung zum Nennwert ausgegeben. Der Gründungs- aufwand ist der Ges. nicht zur Last gefallen. Zweck: Betrieb von Zuckerfabriken u. der Landwirtschaft. Die Fabrikanlagen um- fassen: a) eine Rohzuckerfabrik, erbaut 1882, mit Anlage für Schnitzel- u. Blätter- trocknung, b) eine Melasseentzuckerungsanlage, erbaut 1884, c) eine Zuckerraffinerie, welche nach einem i. J. 1897 stattgehabten Brande vollständig neu und modern ausgebaut ist. Die tägliche Leistungsfähigkeit der Zuckerfabrik beläuft sich auf 20–22 000 Ztr. Rübenvyerarbeitung. Insgesamt werden bel normaler Ernte rund 1 300 000 Ztr. Rüben jährlich verarbeitet. In der Melasseentzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse ent- zuckert und zwar täglich 450–500 Ztr. Die Raffinerie kann ea. 2000 Ztr. Rohzucker täglich verarbeiten. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau- Oberschlesien, Eine im Jahre 1904 – bevor der Übergang an die Akt.-Ges. in Frage kam – aufgenommene Taxe der gerichtlichen Sachverständigen, Maurermeister Karl Kühfz und Zivil. -Ing. Gust. Winkler, beide zu Breslau, schätzt die Fabrikgrundstücke und Gebäude, sowie Einricht. und das Inyentar auf zus. M. 2 400 684, wobei lediglich der Sachwert berücksichtigt ist. Die übernommenen Rittergüter Fröbeln, Rauske und Stroschwitz — die gemeinschaftliche grundbuchliche Bezeichnung der beiden letzteren ist Herrschaft Löwen –— haben eine Gesamtfläche von 2878 Morgen und einen Grundsteuerreinertrag von zus. M. 14 891. Es werden vorwiegend Rüben und Getreide, daneben auch Kartoffeln angebaut; ferner werden Milchwirtschaft, Vieh- und Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmung gsgebieten am Neisseufer sind grosse Weidekulturen angelegt. Auf Rittergut Stroschwitz befindet sich eine Ziegelei, w elehe jährlich ca. 450 000 Ziegel herstellt. Die Güter wurden gelegentlich der Gründung der Akt.-Ges. auf zus. M. 1 461 639 geschätzt. Der Miterwerb der Güter. empfahl sich für die Akt.-Ges. insbesondere deshalb, weil dadurch der Zuckerfabrik hinsichtlich ihrer Versorgung mit Rüben eine gewisse Grundlage gewährleistet ist, dann aber auch aus anderen Gründen, z. B. mit Rücksicht auf die V erwertung der Abfallprodukte, die Ableitung der Abwässer u. dergl. – Hinsichtlich der Position des Gewinn- und Verlust-Kontos „Zinsen der Landwirtschaft“ wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der „% zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitäts- satz, und zwar von 4 % festgesetzt wurde, d. h. es werden dem Eandwirtschafts.K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-Kto 4 % von dem mit M. 1 400 000 angenommenen Anlage- und Betriebskapital in Rechnung gestellt und ein alsdann noch verbleibender Gewinn. oder Verlust-Saldo auf Rüben-Kto verrechnet. In den Geschäftsjahren 1906/07 sind aus selbstverarbeiteten 1 209 210 Ztr. Rüben 172 350 Ztr. Raffinade u. aus zugekauften 171 198 Ztr. Rohzucker 150 660 Raffinade, zus. 323 000 Ztr. Raffinade; 1907/08 aus selbstverarbeiteten 1 187 810 Ztr. Rüben Ztr. Raffinade aus zugekauften 173 000 Ztr. Rohzucker 152 250 Ztr. Raffinade, zus. 333 770 Ztr. Raffinade hergestellt worden; für 1908/09 u. 1909/10 nicht veröffentlicht. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: Von den in der Bilanz aufgeführten Hypotheken von M. 422 230 u. M. 450 000 haftet die erste (Pfandbriefschuld) erststellig auf den Rittergütern Fröbeln mit (M. 202 780), Rauske und Ses asch itz (mit M. 219 450) und ist mit 3½ % verzinslich. Dieser Hypothek steht per 30./4. 1910 ein Amort.-F. von M. 42 622 gegenüber Die weiteren M. 450 000 (zur Gesamthaft auf den genannten Rittergütern eingetragen) sind mit 4 % verzinslich und nach 6 monatlicher Kündigung zurückzuzahlen, die Kündigung ist jedoch bei pünktlicher Zinszahlung für die Gläubiger bis 1./1. 1915 ausgeschlossen. Die Fabrikgrundstücke sind hypoth. nicht belastet. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. ult. Aug. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 3. R.-F., (erfüllt seit 1910) event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von zus. M. 6000 fester jährl. Vergüt.), Rest weitere bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1910: Aktiva: Grundbesitz 53 500, Gebäude 600 000, Bau-Kto 5094, Gleisanlage 30 000, Masch. u. Apparate 623 000, Arb.-Wohnungen 53 000, Fuhrpark 1 Utensil. 1, Mobil. I. elektr. Beleucht.-Anlage 1, Syndikat 1, Kassa 7139, Bankguth. 109 996, Debit. 654 638, Effekten 846 496, Hypoth. 119 500, Raffineriefabrikat. 1 725 000, Beleuchtung-, Steinkohlen, Ol u. Talg, Presstücher, Material., Kalk u. Koks 25 406, Schnitzel-, Schlamm- 1. Rübensamen 63 145. Haftpflichtverband. 1000, Feuerversich. 2 100. Unfaltversich. 3470, Rittergüter (Fröbeln, Rauske u. „ 1.300 000, Amort.-F. für Rittergüter 42 622, Avale Kredit-Wechsel) 1 000 000. Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000 (Rückl. 200 000), Beamten u. Arb.-Unterst.-F. 25 044 (Rückl. 10 000), Steuerschuld 1 348 857, Kredit. 182 948, Restkaufgeldhypoth. auf Rittergüter 450 000, Pfandbriefschuld do. 422 230, Avale 1 000 000, Div. 480 000, Talonsteuer-Res. 6000, Delkr.-Kto 20 000, Tant. an. A.-R. 22 978. Peifrag 7054. Sa. M. 7 265 114. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. inkl. Rüben 1 750 283, Löhne, Gehälter, kontraktl. Tant., Remunerat. 288 166, Zs. u. Diskont 19 671, Verbrauchsabgabe für Zucker 2 802 517, Abschreib. 229 913, Gewinn 626 033. – Kredit: Vortrag 7051, Raffinerie fabrikat- Kto 5 573 647, Schmnitzel-, Schlamm- u. Rübsamen-Kto 78 976, Mietserträge der Arb.-Woh- nungen 910, Zs. d. Landwirtschaft 56 000. Sa. M. 5 716 585.