= Edees 8 1294 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. auf eine tägliche Verarbeit. von 2500 Ztr. Melasse eingerichtet. 1904/1905 Errichtung einer Rohzucker-Raffinerie von zunächst 600, später 1200 Sack Rohzucker pro Tag. Dieser Neubau erforderte ca. M. 1 400 000, welcher Betrag aus den eigenen Mitteln der Ges. bestritten wurde. Verschiedene Umstände beeinträchtigten die Resultate für 1906–1909; in der Hauptsache war es das Missverhältnis der teuren Melasse zu dem Zuckerpreis u. ferner 1906 der Berg- arbeiterstreik im Meuselwitzer Revier, während dessen zehnwöchentl. Dauer die Ges. wegen Kohlenmangel die Arbeit in der Entzuckerung einstellen musste. 1888 erwarb die Ges. das gesamte A.-K. der Strontianit-Societät in Berlin im Betrage von M. 5 000 000, reduziert auf M. 3 000 000, und damit das ges. Vermögen und die Patente der Societät ab 1./7. 1888 für M. 3 000 000 in Aktien. Die Societät ist im März 1896 in Liquid. getreten. Durch Vertrag v. 26./6. 1897 übernahm die Raffinerie-Ges. die gesamte Masse der Societät und dadurch, dass dieselbe zunächst aus M. 1 000 000 Rositzer Zucker-Raffinerie- Aktien bestand, wurde das Kapital der Raffinerie-Ges. nach Ablauf des Sperrjahres (Mitte August 1897) von M. 6 000 000 auf M. 5 000 000 herabgesetzt. – Die Rositzer Ges. ist bei der Chem. Fabrik (Strontian- u. Barytprodukte) vorm. Walter Feld & Co., A.-G. in Hönningen a. Rh. (A.-K. M. 2 400 000, Div. 1898/99–1909/10: 7½, 10, 11, 11, 11, 10, 9, 10, 10, 8, 8, 9 %) mit noch nom. M. 554 000 in Aktien beteiligt. M. 518 000 ihrer Hönninger Aktien hat die Rositzer Ges. 1903 zwecks Einführung an der Berliner Börse zu 145 % abgestossen, weitere ca. M. 200 000 hat die Ges. 1904 mit 70 % Nutzen begeben. Mit der Hönninger Firma beteiligte sich die Ges. 1901 mit M. 55 000 Stammeinlage an der Gründung der G. m. b. H. Hönninger Sprudel, welche die den Hönninger Bedarf übersteigende Ausbeute aus der 1900 erbohrten Kohlensäurequelle komprimiert in den Handel bringt. Diese Ges. hat für 1906–1909: 6, 8, 11, 11 % als Gewinn verteilt. Die Rositzer Ges. ist ferner b. d. A.-G. Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf in Zechau mit M. 1 211 000 in Aktien beteiligt (Div. 1901–1909: 2, 5, 6, 8, 8, 5, 7, 7, 7½ %). Diese Aktien stehen zu pari zu Buch. Die Konz. für Erricht. einer Schlempevergasungsanstalt in Rositz wurde der Ges. in erster Instanz versagt. Die zweite Instanz verschob ihre Entscheidung bis nach Erledigung eines Rechtsstreites eines ähnlichen preuss. Werkes gegen die dortigen Behörden, der vor dem preuss. Oberverwaltungsgericht schwebt. Bei der a. o. Wichtigkeit, die eine tunliche Beschleunigung dieser Angelegenheit für die Entzuckerungs-Anstalt hat, hat die Ges. mit den Mitinteressenten eine Konz. im Königr. Sachsen nachgesucht u. für Taucha bei Leipzig erhalten. Der Umbau der dort über- nommenen Fabrik u. der Neubau der Vergasungsanlage fand 1908/09 statt, so dass im Früh- jahr 1909 die wertvolle Gewinnung der in Rositz nutzlos entweichenden Stickstoffmengen aufgenommen werden konnte. Die Rositzer Ges. ist bei diesem Unternehmen „Chemische Fabrik Taucha G. m. b. H.“ mit M. 363 000 beteiligt, die am 1./4. 1909 den Betrieb aufnahm u. per 30./6. 1910 ihre erste Bilanz zog; nach Zahlung von 5 % erhielt die Rositzer Ges. auf ihre Beteil. für 1909/10: M. 192 913. Kapital: M. 5 500 000 in 5290 Aktien à M. 500 (mit den Nr. zwischen 1–6000) u. 2855 Aktien à M. 1000 (mit den Nr. zwischen 6001–9000 u. Nr. 9001–9500). Urspr. M. 3 000000, erhöht 1888 um M. 3 000 000 und infolge Auflösung der Strontianit-Ges. (s. oben) 1897 um M. 1 000 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 7./4. 1900 beschloss zwecks Erhöhung der Be- teiligung am Hönninger Werk und Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 5 500 000) in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären bis 29./5. 1900 zu 145 %; auf nom. M. 10 000 alte Aktien kam 1 neue Aktie à M. 1000. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht zum Em.-Kurse. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1909 Kalenderj. Das Geschäftsjahr 1910 umfasst die Zeit v. 1./1.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderabschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für das einzelne Mitgl. u. M. 4000 für den Vors.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Immobil. 2 120 221, Masch. u. Appar. 1 255 872, Draht- seilbahn 5738, Melassekesselwagen 36 809, Fabrikutensil. u. Geräte 10 000, Mobil. 1, Pferde u. Geschirre 1, Aktien der Chem. Fabrik Hönningen 404 000, do. der Zechau-Kriebitzscher Kohlen. werke Glückauf 1 102 550, Beteilig. bei Hönninger Sprudel G. m. b. H. 55 000, do. Chemische Fabrik Taucha G. m. b. H. 362 000, Kassa 7480, Wechsel 44 979, deutsche Reichs- u. Staats- anleihe 829 089, Zs. u. Diskont 10 974, Bankguth. 1 940 676, Debit. 872 805, Inventurvorräte 1 446 616. – Passiva: A.-K. 5 500 000, gestundete Zuckersteuern 2 552 008, Kredit. 376 083, unerhob. Div. 2830, R.-F. 689 240, Disp.-F. 387 964, Unterst.-F. 199 745 (Rückl. 10 000), Arb.- Wohlf.-F. 137 161, Assekuranz-Kto 7815, Löhne 15 829, Talonsteuer-Res. 20 000, Sonderrücklage Taucha 192 913, Tant. u. Grat. 94 919, Div. 330 000, Vortrag 88 304. Sa. M. 10 594 816. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.- u. Handl.-Unk. 403 547, Reparat. 130 896, Effekten 24 032, Abschreib. 179 647, Gewinn 736 137. – Kredit: Vortrag 88 626, Zucker, Sirup- u. Schlempekohle 1 084 916, Div. 1909 von Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerken Glückauf u. Y. Hönninger Sprudel, Gewinnanteil Taucha, sowie Gewinn aus Verkauf Hönninger Aktien 300 720. Sa. M. 1 474 262. Kurs: In Berlin Ende 1890–1910: 76, 61.10, 64, 70.50, 69.60, 108.75, 170.25, 199.25, 173.60, 179.50, 165.10, 127, 124.25, 144.50, 153, 149.70, 128.20, 101.10, 109.80, 113.10, 138.50 . Aufgel. 13883 u] 19%, tinburg: 77 62.50%% 1735 197, 177 n ―――――――――――――