= Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1305 die Herstellung, die Verarbeitung von Zucker und der Handel mit Zucker jeder Art und den dazu gehörigen Neben- u. Verfeinerungserzeugnissen. Die Fabrikanlagen bestehen aus den 3 Zuckerraffinieranlagen und der Kandisfabrik; ferner gehören dazu ein Kontor- gebäude nebst Stallung und Scheune, das Kinderheim, die Arb.-Kolonien, die Arb.-Kasernen, Beamtenwohnhäuser und das Krankenhaus sowie Acker- und Wiesengrundstücke. Diese gesamten Liegenschaften umfassen einen Flächenraum von 87 ha 21 a 63 qm, von welchem 13 ha 89 a 59 am bebaut sind. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/07–1909/10 M. 274 664, 597 020, 230 865, 247 910. Die Ges. beschäftigt z. Z. 1600 Arb. u. 600 Arbeiterinnen. Verarbeitet wurden 1906/07–1909/10: 3 662 213, 3 073 512, 3 119 259, 3 152 402 Ztr. Rohzucker. Die Beteiligungen bestehen im wesentlichen aus englischen Shares im Nennwerte von £ 25 000 an der James Keiller & Son, Germany, Limited, deren Grundkapital £ 50 000 beträgt, und welche eine Fruchtkonserven- u. Marmeladen-Fabrik in Tangermünde betreibt (Div. 1906/07 bis 1909/10: 4, 0, 0, 4 %). Die Anteile der Tangermünder Schokoladenfabrik wurden 1908 mit Gewinn verkauft. Die Erzeugnisse an Zucker konnten 1907/08 wegen der für die Raffinerien ungünstigen Verhältnisse am Rohzuckermarkte sowie wegen der schlechten Spannung zwischen Rohzucker und raffinierter Ware in diesem Jahre meistens nur zu verlustbringenden Preisen begeben werden. Das Geschäftsjahr schloss deshalb mit einem Verlust von M. 827 741 ab; zur Deckung desselben wurde der Disp.-F. von M. 250 000 verwendet u. der Rest von M. 577741 dem R.-F. entnommen. Infolge verschiedener ungünstiger Verhältnisse betrug der Roh- gewinn für 1908/09 nur M. 371 231, wovon M. 266 133 für Abschreib. zu kürzen waren, sodass M. 105 097 Reingewinn verblieben, wovon M. 5254 der R.-F. erhielt u. M. 99 842 vorgetragen wurden. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, begeben bei der Gründung der Ges. mit 10 % Aufgeld, welches dem R.-F. überwiesen wurde. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, lautend auf den Namen der Berl. Handels-Ges., rückzahlb. zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911–1930 durch Auslos. Anfang Okt. (zuerst 1910) auf 1./4. Verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 6 monat. Frist ab 1911 vorbehalten. Zur Sicherung sämtl. Schuldverschreib. ist eine zur ersten Stelle eingetr. Sicherungshyp. von M. 4 120 000 nebst 4½ % Zs. von M. 4 000 000 seit dem 1./4. 1906 bestellt worden. Die be- lasteten Liegenschaften umfassen einen Flächenraum von 15 ha 66 a 36 qm, wovon 11 ha 35 a 21 qm bebaut sind. Die bebauten Flächen umfassen die sämtlichen Fabrikanlagen aus- schliesslich der Arb.-Wohnhäuser und des Kontorgebäudes. Die sämtl. belasteten Grund- stücke zuzügl. der darauf befindlichen Gebäude nebst Masch. und dem gesamten Fabrik- zubehör standen am 16./9. 1905 mit M. 5 430 900 zu Buch. Die Anleihe wurde aufgenommen, um die frühern Inhaber der offenen Handelsges., abgesehen von Aktien im Nennwert von M. 5 975 000, mit Schuldverschreib. im Betrage von M. 1 023 000 abzufinden, die Anlagen zu erweitern und die Betriebsmittel zu verstärken. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div. Kurs in Berlin Ende 1907–1910: 99.50, 99.10, 98, 99.60 %. Zugel. sämtl. M. 4 000 000, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 2 400 000 am 8./1. 1907 zu 102 % plus 4½ % Zs. ab 1./10. 1906. Hypotheken: M. 162 879 auf Arbeiterhäuser. Geschäftsjahr: 16./9.–15./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf bis 4 % Div., vom verbleibenden Überschuss 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von zus. M. 8000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu weiteren Rückl. etc. Bilanz am 15. Sept. 1910: Aktiva: Grundstück 300 000, Gebäude 2 398 000, Hafen- und Uferbau 129 000, Masch. 2 860 000, Dampfer 16 000, do. H. Th. 51 400, Pferde u. Wagen 7990, Vorräte an Zucker 1 817 278, do. Kohlen 272 342, do. Material. 262 562, do. Zucker-Verpackung 772 499, Kassa 32 369, Wechsel 658 225, Effekten a) Kautionen 1 149 158, b) sonstige Effekten 63 014, Avale 5 320 450, Beteil. an verwandtem Betriebe 500 004, Bankguth. 3 047 689, Arb.- Hypoth. 45 498, Debit. 2 516 483. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Schuldverschreib. 4 000 000, do. Zs.-Kto 90 292, do. Agio-Kto 24 000, R.-F. 250 000 (Rückl. 222 486), Arbeiter-Hilfs-F. 113 796, Avale 5 320 450, Tant. an A.-R. 8000, Steuerfiskus (Verbrauchsabgabe) 5 281 753, Hypoth. 162 879, Kredit. 611 971, Div. 300 000, Vortrag 56 734. Sa. M. 22 219 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Steuern, Versich. etc. 303 098, Abschreib. 263 880, Gewinn 579 220. – Kredit: Vortrag 99 842, Betriebsüberschuss abz. Löhne, Fabrikunk. etc. 947 589, Gewinn durch Beteilig. 18 872, do. aus Verschied. 16 873, Zs. 63 020. Sa. M. 1 146 199. Dividenden 1905/06–1909/10: 12, 5, 0, 0, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Das Unternehmen hat vor der Gründ. an Gewinnen erzielt: 1900/01–1903/04: M. 1 558 281, 2 847 968, 2 422 510, 1 178 073. Das Geschäftsjahr 1904/05 hat infolge des Zusammenbruchs des gesamten Zuckermarktes und des Sturzes der Zuckerpreise um M. 7 für den Zentner einen Verlust von M. 2 231 308 erbracht. Direktion: Dr. Friedr. Meyer, Herm. Meyer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Hugo Meyer, Tangermünde; Stellv. Bankier Karl Fürstenberg, Berlin; Arn. Kahler, Hamburg; Handelsrichter Ernst Schneidewin, Magdeburg; Fabrikbes. Franz Schwengers, Uerdingen. Prokuristen: Arnold Schütze, Friedr. Zuck, Willy Felter, L. Pieper, C. Happach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges.