Fischerei und Fischwaren-Industrie. 1335 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 5 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Immobil. 502 034, Logger 1 089 753, Fischereigeräte 267 711, Böttcherei 160 645, Salz 13 190, Betriebsinventar 4000, Material. 68 016, Dampfkessel, Masch. u. elektr. Anlagen 33 467, Gleisanlagen 21 000, Schwimmdock 43 000, Wertpap. 4050, Kassa 3847, Vorschüsse an Mannschaften 33 856, Debit. 37 493. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Anleihe 345 000, R.-F. 45 337 (Rückl. 6010), Netz-R.-F. 41 000, Assekuranz-F. 24 186 (Rückl. 3203), Delkr.-Kto 10 000, Zs. 3881, Kredit. 197 234, Div. 90 000, do. alte 1030, Tant. 14 440, Vortrag 9958. Sa. M. 2 282 069. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fischereigeräte 278 492, Böttcherei 360 929, Versich. 46 480, Salz 33 394, Kto der Loggermannschaften 400 442, Personalversich. 21 764, Herings- handel-Unk. 70 191, allg. Unk. 75 310, Zs.-Kto 19 964, Loggerbetrieb 217 440, Abschreib. 149 349, Gewinn 120 409. – Kredit: Vortrag 194, Bruttoerlös des Fanges 1 793 975. Sa. M. 1 794 170. Kurs Ende 1906–1910: 133.50, 105, 99, 99, 112 %. Die Aktien wurden in Bremen im Aug. 1906 zugelassen; erster Kurs Mitte August 1906 ca. 115 %. Dividenden: 1895–1899: 0 %; 1900 (I. Sem.): 0 %; 1900/01–1909/10 an beide Aktien- Arten: 0, 0, 8, 6, 5, 10, 12, 0, 0, 6 % (an die Aktien Nr. 676–1275 von 1906 für 1905/06 nur 5 %) Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Fr. Klippert, Grohn. Prokuristen: E. Pestrup, L. Uhlhorn. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. F. E. Schütte, Stellv. H. F. Bischoff, H. A. Wuppesahl, Gust. Scholl, W. Lüllmann. Zahlstelle: Bremen: Bernhd. Loose & Co. 570― 7 &= 3 0 Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft „Nordsee- in Bremen, Direktion in Nordenham, Zweigniederl. in Nordenham, Berlin, Wien, Bielefeld, Breslau, Leipzig, Hannover, Chemnitz, Dresden, Hildesheim, Mannheim, Metz, München, Osnabrück, Delmenhorst, Geestemünde, Halle a. S., Königsberg i. Pr., Strass- burg i. E., Nürnberg, Altona, Augsburg, Dortmund, Fürth b. Nürnbrg Basel, Ymuden. Gegründet: 23./4. 1896; eingetr. 6./5. 1896. Letzte Statutänd. 16./2. 1900, 9./3. bezw. 19./9. 1903, 22./8. 1904, 11./8. 1906, 11./9. 1909, 3./9. 1910. Gründung s. Jahrg. 1900/01. Zweck: Betrieb des Fischfangs mit Dampfern u. anderen Fahrzeugen, jede Art der Zu- bereitung u. Verwertung des Fanges, Einricht. von Räuchereien, Herstell. von Leberthran u. Fischkonserven, sowie Betrieb aller mit dem Fischfange zus. hingenden Nebengeschäfte, insbes. Eisgeschäft u. Fabrikation von Netzen u. Korbwaren. N euaufgenommen wurde 1906 der Heringsfang. Für ihre Verkaufsstellen in Bremen, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Nürnberg, Halle a. S.. Hannover und Strassburg i. E. besitzt die Ges. eigene Grundstücke; die in letzteren vier Städten sind 1904 erworben (das in Halle für M. 340 000, in Hannover für M. 295 000). 1907 Erwerb eines Grundstücks in Mannheim. Grösse sämtl. Grundst. 36 464 qm. Die gesamt. Anlag. der Ges. in Nordenham brannten am 21./4. 1905 ab. Der gesamte Schaden betrug ca. M. 700 000 u. war durch Versich. gedeckt. Die Neuanlagen kamen im Mai 1907 in Betrieb. Zugänge hierfür 1906/07 ca. M. 630 000, 1907/08 M. 146 543. Das erwähnte Brandunglück hatte eine zeitweise Dezentralisation des Betriebes zur Folge, die nicht ohne Verlust abging. Bei der Häuserbau-Ges. m. b. H. in Nordenham ist die Ges. mit M. 150 000 beteiligt. 1907 gründete die Ges. die Ungar. Fischkonservenfabrik u. Fisch- handel-A.-G. in Budapest, sowie die Schweiz. Fischerei-Ges. Nordsee in Basel. Das ganze ungar. Engagement wurde 1910 mit M. 250 000 abgeschrieben (siehe unten). Die Ges. ist in den Vertrag eingetreten, welchen Chr. u. Ad. Vinnen mit der Grossh. Oldenburgischen Regierung vorbereitet hatten und welcher die Pachtung eines von der genannten Regierung inzwischen hergestellten Fischereihafens zu Nordenham nebst an- grenzendem Gebiet und regierungsseitig hergestellten Pier- und Geleisanlagen zum Gegenstande hat. Nachdem dieser Pachtvertrag am 12. Mai 1896 abgeschlossen, erstreckt sich der Zweck der Ges. ferner auf Herrichtung und Ausnutzung aller ihrem Betriebe dienlichen Anlagen auf dem gepachteten Gebiete. Dauer der Pachtzeit 20 Jahre JaAhrl. Pachtpreis M. 15 000. Wird eine Verlängerung des Vertrages über 20 Jahre nicht be- absichtigt, so ist von beiden Seiten mit einjähriger Frist zu kündigen. Erfolgt die Kün- digung nicht, so läuft der Vertrag dergestalt weiter, dass nur auf den 1. Okt. jeden Jahres 1 Jahr vorher gekündigt werden kann. Nach Beendigung des Pachtverhältnisses ist die Pächterin berechtigt und auf Verlangen der Verpächterin verpflichtet, die auf dem gepachteten Grundstück von ihr hergestellten Anlagen wieder zu entfernen. Die M. 10 000 betragenden Kosten für eine nachträglich vereinbarte Terrainaufhöhung verzinst die Pächterin für die Dauer der Pachtzeit mit 3½ % jährl. Gemäss den Beding. des Pacht- vertrages sind die Hafenanlagen 1904 von der OÖldenb. Reg. erweitert u. an der Ostseite mit Pieranlagen versehen, auch ist die Hafeneinfahrt verbessert. Die Ges. hat sich verbindl. gemacht, dass aus ihrem Fischereibetriebe der Grossh. Oldenburgischen Eisenbahnver- waltung ab 1. April 1897 eine durchschnittliche jährliche Frachteinnahme von mind. M. 45 000 erwächst; falls die garantierte Frachteinnahme nicht erzielt wird (bislang