1336 Fischerei und Fischwaren-Industrie. noch stets überschritten), hat die Ges. „Nordsee“ 33 % des Ausfalles zu vergüten. Etwaige Zahlungen aus früheren Perioden werden zurückerstattet, soweit sich bei einer Abrechnung ergiebt, dass die früheren Fehlbeträge durch spätere Mehreinnahme aus- geglichen sind. Für die Erfüllung ihrer dem Grossh. Oldenburgischen Staate gegenüber eingegangenen Verpflichtungen haftet die Ges. mit ihrem gesamten Vermögen und hat zur Sicherheit für alle dem Grossh. Oldenburgischen Staate aus diesem Vertrage er- wachsenden Ansprüche ein Pfandrecht an 3 ihrer Fischdampfer bestellt. Sofern ein ver- pfändetes Schiff untergeht oder zum Betriebe unbrauchbar wird, ist an seiner Stelle ein anderes Schiff zu bestellen. Die Ges. betreibt die grösste Dampf-Hochseefischerei Deutschlands mit 32 eigenen Fisch- dampfern und 1 Schleppdampfer, dem Vollschiff „Union und der Bark „Standard'. Zum Eistransport von Norwegen dienen „Union“ u. „Standardé. Das Dampfer-Kapital erfuhr 1906/07–1909/10 einen Zugang von M. 1 384 121, 620 985, 8650, 31 602 (Abgang 1908/09 M. 354 970 durch Verlust auf See, da 3 Dampfer verloren gingen, Abgang 1909/10 M. 118 527, da ein Dampfer im Hafen von Oporto verloren ging.) Umsatz 1900–1902: M. 2 146 000, 2 021 000, 2 363 000; 1903 I. Sem. M. 1 351 000; 1903/04–1909/10 je etwa M. 2 600 000. Das Ergebnis des J. 1907/08 war für die Ges. ein sehr ungünstiges. Lang andauernde Sturmperioden, besonders unter Island –— noch dazu in der Hauptfischsaison haben das Fangergebnis ausserordentlich ungünstig beeinflusst; ausserdem waren damit grosse Netz- verluste verbunden. Die Betriebskosten der Dampfer wurden durch erhöhte Mannschafts- gagen vergrössert. Die Fischpreise waren fast während des ganzen Jahres unbefriedigend. Nach M. 364 008 Abschreib. wurde ein Verlust von M. 406 242 ausgewiesen. Der durch Ent- nahme von M. 326 065 aus dem R.-F. u. von M. 80 177 aus dem Spez.-R.-F. gedeckt wurde. Auch das Resultat des Jahres 1908/09 war infolge geringerer Fänge, besonders bei Island, niedriger Verkaufspreise etc. unbefriedigend. Nach M. 492 873 Abschreib. ergab sich ein Verlust von M. 385 776, der aus dem R.-F. Deckung fand. Das J. 1909/10 ergab einen Be- triebsgewinn von M. 329 735 (im Vorj. M. 107 097), dagegen erforderten Abschreib. auf Dampfer u. Anlagen M. 460 670, sodass ein Verlust von M. 130 935 resultierte, wovon M. 42 466 aus restl. R.-F. Deckung fanden, restl. M. 88 468 wurden vorgetragen; wegen Sanier. lt. G.-V. v. 9./3. 1910 siehe bei Kap. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht zum Bau neuer Dampfer lt. G.-V. v. 7./9. 1903 um M. 500 000 in 500 ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien, be- geben unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre an ein Konsortium zu 130 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./7. 1903. Das Konsortium hatte den Aktienstempel und die Kosten der Einführung sämtl. Aktien an der Berliner Börse zu tragen. Agio mit M. 145 000 in den R.-F. Nochmals erhöht zum Bau von 13 neuen Dampfern um M. 1 500 000 (auf M. 5 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben zu 129 % an ein Konsort., angeboten den alten Aktionären 7:3 vom 14.–29./9. 1906 zu 135 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1907, Agio mit ca. M. 390 000 in R.-F. Zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende Juni 1910 M. 88 468), behufs Extra-Abschreib. auf eine Anzahl kleiner, zum Verkauf stehender Dampfer, sowie zur Abschreib. des ganzen Engagements von ca. M. 250 000 bei der Ungar. Fischkonserven- u. Fischhandels-A.-G. in Budapest beschloss die G.-V. v. 3./9. 1910 Herabsetz. des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 4 000 000 durch Zus. legung des A.-K. 5: 4 (Frist 15./1. 1911). Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Anteilscheinen lt. staatl. Genehm. v. 26./8. 1902; Stücke à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. zu pari ab 1907 durch jährl. Ausl. von mind. M. 50 000 im Mai auf 1./9.: ab 1907 gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Die Ges. haftet für Kap. u. Zs. der Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen u. hat als specielle Sicherheit 10 je M. 100 000 bewerteten Fischdampfer verpfändet. Treuhänder, Vertreter der Inh. der Anteilscheine u. Zahlst.: Bremen: Bernhd. Loose & Co. Bei Verlust oder Verkauf eines der verpfändeten Dampfer ist nach Wahl der Ges. der darauf ruhende Pfandbetrag auszulosen oder ein anderer gleichwertiger Dampfer oder mehrere Dampfer im gleichen Gesamtwerte an seine Stelle zu setzen, oder in anderer Weise eine nach dem Ermessen von Bernhd. Loose & Co. gleich hohe Sicherheit zu bestellen. Die verpfänd. Dampfer sind genügend gegen Seeschaden zu versichern. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.). Der Erlös der Anleihe diente zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. und zur Bezahlung des Restes der Baukosten der verpfändeten Dampfer. In Umlauf am 30./6. 1910 M. 850 000. Kurs in Bremen Ende 1902–1910: 100, 101.25, 100 , 100.50, 99.50, 96, 94, 94, 95 %. Zugel. im Nov. 1902. II. M. 1 000 000 in 4 % Anteilscheinen lt. staatl. Genehmigung v. Okt. 1904; Stücke (Nr 1–1000) à M. 1000 auf Inh. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1909 durch jährl. Ausl. wie bei I: ab 1909 gänzl. Künd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit auf 10 weitere Fischdampfer u. Pfandhalter wie I. Zahlst. u. alles weitere wie bei I. In Umlauf auf Ende Juni 1910: M. Kurs in Bremen Ende 1905–1910: 100.75, 99.50, 96, 94, 94, 95 %. Zugelassen Jan. 1905. Hypotheken (am 30./6. 1910): Zus. M. 1 781 875, wovon M. 110 000 zu 4 bezw. 4¼ % auf das Haus in Leipzig, M. 77 500 zu 4 % auf das in Bremen, M. 200 000 zu 4 % auf das in Dresden, M. 150 000 zu 4, 4½ u. 4 % auf das in Breslau (sämtl. halbj. kündbar) u. M. 115 943 4 % auf das in Strassburg i. E. Auf Nürnberg lasten M. 279 514 zu 4 % (viertelj. nicht vor 1914 kündbar), Halle M. 290 000 zu 4 10, 4½ u. 5½ % (viertelj. kündbar), Hannover M. 245 000 zu 4½ u. 4 % (halbj. kündbar ab 1./4. 1907 bezw. 1.10. 1910), ferner Beträge auf Häuser in Mannheim u. Chemnitz. In Umlauf am 30./6. 1910 M. 950 000. = * A.―――,―ts 33