14110 Brauereien. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Bier u. Malz, sowie Verkauf der Nebenprodukte. Bier- absatz 1905–1909: 21 377, 28 006, 27 500, ca. 25 000, ca. 20 000 hl. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 999 175, davon M. 203 000 u. M. 476 893 (Amort.-Hyp.) auf Zionskirch- strasse 39/40 u. Kastanien-Allee 63, M. 285 000 auf Brunnenstr. 3. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 1 439 046, Masch. 124 728, Mobil. u. Fastagen 52 614, Pferde u. Wagen 17 112, Gummischläuche 1938, Debit., Kassa u. Effekten 167 367, Vorräte 49 022, Sicherh.-Hypoth.-Gegen-Kto 45 000, Verlust 276 762. — Passiva: A.-K. 750 000, Hypoth. 999 175, Kredit. 421 449, Spez.-R.-F. 2970. Sa. M. 2 173 594. Dividenden 1903–1909: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Emil Herm. Paul Werm, Carl Friedr. Aug. Werm. Aufsichtsrat: Vors. Carl Walter, Schöneberg. 0 0 N 0 2 2 Deutsche Bierbrauerei A.-G., Sitz in Berlin, Altmoabit 60, Zweigniederlassungen in Pichelsdorf und in Radeberg i. Sa., diese unter der Firma Radeberger Exportbierbrauerei. Gegründet: 21./4. 1903; eingetr. 18./5. 1903. Letzte Statutänd. 1./7. 1903 u. 5./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. mit M. 730 000 A.-R. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei in Dresden hervorgegangen. Das A.-K. dieser Ges. wurde bis 1895 nach und nach auf M. 104 000 herabgesetzt und zwecks Neubaues und Umbaues des Werkes 1895 um M. 2 000 000 und 1898 bezw. 1899 um M. 2 396 000 Aktien auf insges. M. 4 500 000 erhöht. Die Rentabilität des Unternehmens 1898/99–1901/1902 stellte sich auf 1, 0, 4, 6½ %. Lt. G.-V. v. 1./7. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei auf Grund der Bilanz v. 30./9. 1902 in Liquid., gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Über- nahme der Anlagen. Dass das A.-K. der Deutschen Bierbrauerei nur auf M. 4 000 000 fest- gesetzt werden konnte, wurde durch die andersartige Kapitalisierung des neuen Unternehmens, sowie durch Abschreib. des vorhand. R.-F. der Radeberger Exportbierbrauerei von M. 938 600 auf die einzelnen Anlagekonten ermöglicht. Letztere gingen danach für zus. M. 5 480 000 in Besitz der neuen Ges. über; hiervon wurden M. 5 150 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 330 000 wurden Hypoth. übernommen. Betrieben werden die beiden Brauereien in Radeberg u. Pichelsdorf nebst Mälzerei, in Döberitz - Rohrbeck befindet sich ein Restaurationsgrundstück. 1905 Ankauf des Doppelgrundstücks Charlottenburg, Berliner- strasse 87 und Brauhofstrasse 9 für M. 256 722. Die Grundstücke in Pichelsdorf umfassen ca. 24 Morgen, wovon ca. 8 Morgen disponibel, die auf ca. M. 300 000 zu schätzen sind. In Gemeinschaft mit der Feldschlösschen-Brauerei wurde 1906 in Dresden ein Grundstück erworben, ebenso 1908/09 der Münchener Hof in Dresden u. eine kleine stillstehende Brauerei in Königsbrück, wodurch sich das Wirtschaftsanwesen-Kto um M. 114 112 auf M. 1 061 722 erhöhte. In der Abteilung Radeberg wurden 1904/05 notwendige grössere Neu-Anlagen u. Umbauten vorgenommen, die sich auf Aufstellung einer neuen Dampfmaschine, Erweiterung der Kühl-Anlage, Umbau des alten Sudhauses zum Maschinenhaus, neue Dynamos, Er- weiterung der elektr. u. Rohrleitungen erstrecken. Für diesen Zweck sind 1904/05 aus laufenden Mitteln M. 224 669 verausgabt worden. Zugänge auf Anlage-Konti bei beiden Brauereien erforderten 1908/09 M. 196 583, ausserdem wurden für Reparaturen M. 92 996 aus- gegeben. Zugänge 1909/10 auf Immobil. u. Masch. M. 44 230, ausserdem für Repar. M. 113 505 ausgegeben. Absatz 1902/03–1905/06: 189 068, 210 912, 241 642, 274 585 hl; später nicht ver- öffentlicht. Die G.-V. v. 5./4. 1905 genehmigte die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei z. Feldschlösschen in Dresden (siehe diese Ges.), deren A.-K. sich vorwiegend im Besitz der Bank für Brau-Ind. in Berlin-Dresden befindet u. worauf der Deutschen Bier- brauerei A.-G. eine Option noch bis 1913 zusteht. Diese Interessengemeinschaft, die 1910 bis 1935 verlängert wurde, hat den Zweck durch möglichste Verbilligung der Produktion und des Absatzes eine grössere Rentabilität der Abteil. Radeberg u. der Feldschlösschen-Brauerei herbeizuführen. In diesem Konzern wurde lt. G.-V. v. 18./8. 1905 auch die Aktien-Brauerei Gambrinus in Dresden einbezogen, die erpachtet ist. Näheres s. bei der Firma Gambrinus- Brauerei. Gesamtabsatz der Interessen-Gemeinschaft 1905/06: 428 456 hl: später nicht ver- öffentlicht. 1905 fand die Übernahme der Berliner Kundschaft der Ver. Werder'schen Brauereien statt. Die Flaschenbierabteilung des Berliner Betriebes, welche infolge der Kon- kurrenz grösserer Betriebe schon lange wenig rentabel war, ist 1908 in die Roland-Flaschen- bierversand G. m. b. H. eingebracht. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1903 um M. 2 000 000 (begeben an die Bank für Brauindustrie zu pari) zwecks Erwerb der Betriebe der Radeberger Exportbierbrauerei zu Radeberg und Pichelsdorf. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 1./7. 1903, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, an Ordre gestellt auf Namen der Bank für Brauindustrie als Pfandhalterin u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 im Jan. auf 1./10.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 30./9. 1910 M. 1 371 000. Sichergestellt ist die Anleihe durch Verpfändung