Brauereien. 1462 Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Friedr. Lehmkuhl u. Heinr. Lehmkuhl unter der Firma Tremonia-Brauerei F. Lehmkuhl zu Dortmund betriebenen Brauereiunternehmens; übernommen samt allen Liegenschaften für M. 1 200 000, wofür M. 997 000 in Aktien und M. 3000 bar gewährt wurden, wärend der Restbetrag von M. 200 000 der Akt.-Ges. kreditiert wird. Jährl. Bierabsatz ca. 40 000–45 000 hl. Kapital: M. 1 000 000 in Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 227 348. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Immobil. 2 041 436, Masch. u. Lagerfässer 48 774, Eisenbahnwagen, Fuhrpark, Inventar, Transportfässer, Flaschen u. Kasten 6, Vorräte 108 300, Kassa u. Wechsel 12 510, Debit. 744 982, (Avale 59 950). – Passiva: A.-K. 1 000 000, Reserven, Delkr.- u. Depos.-F. 387 068, Hypoth. 1 227 348, Kredit. 236 739, (Avale 59 950), Gewinn 104 853. Sa. M. 2 956 008. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Anlagen 23 375, do. auf Debit. 23 151. Gewinn 104 853. – Kredit: Vortrag 40 000, Bruttogewinn 111 579. Sa. M. 151 379. Dividenden 1908/09–1909/10: ? ? %. Gewinn 1908/09 u. 1909/10: M. 72 496, 104 853. Direktion: Friedr. Lehmkuhl, Stellv. Friedr. Blume. Aufsichtsrat: Vors. Gerichtsassessor Heinr. Lehmkuhl, Dortmund; Stellv. Amtsgerichts- rat Theod. Kinzenbach, Rüdesheim; Architekt Herm. Kaiser, Hannover. Actienbierbrauerei Gambrinus in Dresden, Löbtauer Strasse 64. Gegründet: März 1872. Statutänd. 18./12. 1900, 29./9. 1905 u. 16./1. 1908. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Bierbrauerei von Ripl& Sohn zum „Gambrinus“, bestehend aus der auf der Löbtauerstr. 64 u. 66 in Dresden gelegenen Brauerei nebst Restauration u. Bauareal, sowie das auf der Zwingerstr. Nr. 4 gelegene Restaurationsgrundstück für M. 834 000. Die Ges. besitzt auch das Trianon in Dresden (Schützenplatz 2 u. 4 und Trabantengasse 12). Gekauft wurde 1898/99 das Grundstück Löbtauerstr. 45 für M. 51 678, 1902/1903 in der Zwangsversteigerung der Gasthof zu Mügeln bei Dresden. Das Grundstück Zwingerstr. 4 wurde 1906 mit M. 241 945 Buchgewinn verkauft. Ferner erworben 1907 ein Grundstück in Mittelebersbach u. ein solches in Briessnitz, sowie 1908 das Grundstück Gambrinusstr. 3 u. 1909 das Grundstück Hermannstr. 1 in Mügeln. Bierabsatz 1894/95–1904/05: 55 982, 65 129, 67 984, 69 394, 67 911, 69 768, 67 421, 62 768, 60519, 66 784, 70 000 hl. Der Brauereibetrieb ist seit 15./11. 1905 still- gelegt, die Kundschaft der Ges. wird von der Brauerei zum Feldschlösschen seit 11./2. 1906 bedient; letztere Ges. u. die Deutsche Bierbrauerei-A.-G. in Berlin (s. bei Kap.) zahlten zus. 1905/06–1909/10 M. 107 087, 143 810, 139 700, 135 640, 133 400 Pacht. Kapital: M. 1 050 000 in 1000 Aktien A (Nr. 1–1000) und 50 Aktien B (Nr. 1001–1050) à M. 1000. Bis 16./12. 1898 bestand das A.-K. aus M. 540 000 (über die früheren Wand- lungen s. Jahrg. 1899/1900). Die G.-V. vom genannten Tage beschloss Erhöhung um M. 262 000 in 262 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000 auf M. 802 000. Diese Aktien übernahm das Bankhaus Günther & Rudolph al pari mit der Verpflichtung, den Genussscheininhabern für je 4 Genussscheine eine Aktie à M. 1000 zu liefern und die eingetauschten Genuss- scheine der Ges. gegen Barzahlung von M. 250 für jeden Genussschein zur Ausserkurs- setzung zu überlassen. Die G.-V. v. 29./9. 1905 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Pachtvertrages mit der Brauerei zum Feldschlösschen, A.-G. in Dresden und der Deutschen Bierbrauerei A.-G. in Berlin mit Wirkung ab 1./10. 1904 In Verbindung damit wurde das A.-K. der Gambrinus-Ges. um M. 248 000 durch Ausgabe von 248 neuen, ab 1./10. 1904 div.- ber. Aktien auf M. 1 050 000 erhöht. Für das A.-K. werden 6 % Div. garantiert, von denen M. 1 000 000 Aktien (Nr. 1–1000) zu 150 % innerh. 30 Jahren zurückgekauft und ausgelost werden; jährlich 2 % von M. 1 000 000 nebst ersparter Aktien-Div. Die neuen Aktien sind von einem Konsort. unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre übernommen. Schad- haft gewordene alte Aktien, die als solche noch erkennbar sind, können gegen eine Gebühr von M. 3 für das Stück und Erstattung des Aktienstempels durch neue Stücke ersetzt werden. Aus dem Gewinn 1905 sind M. 20 000, 1906 M. 21 000, 1907 M. 22 000, 1908 M. 23 000, 1909 u. 1910 je M. 24 000 Aktien ausgelost; somit noch in Umlauf M. 866 000 Aktien A. Genussscheine: Ausgegeben 1050 Stück, und zwar 700 zu der 5 % Anleihe von 1888 und 350 für 5600 Rest-Div.-Scheine der früheren Prior.-Aktien der Ges., wodurch die Ansprüche auf Nachzahlung der nicht verdienten Vorzugs-Div. getilgt wurden. Die G.-V. v. 16./12. 1898 beschloss Umwandlung der Genussscheine in Aktien (s. Kapital); sind inzwischen bis auf 64 Stück eingetauscht. Die Genussscheine nehmen, wie unten vermerkt, am Reingewinn teil. Anleihen: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 105 %, 1800 Stücke à M. 500. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. von 40 Oblig. in der G.-V. oder A.-R.-Sitzung (zuerst 1903) auf 1./7.; nach 10 Jahren event. verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. mit 3 Monate Frist gestattet. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem Brauereigrundstück in Höhe von M. 945 000 u. M. 10 000 Kosten-Kaut.-Hypoth., beide zu gunsten der Bankfirm Günther & Rudolph, jetzt Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Dresden. Verj. der Coup. 4 J. n. F. Die Anleihe diente zur Rückzahl. des Restbetrags der Anleihe 3 von M. 355 500 und der Anleihe II u. der Restkaufgelder auf dem Grundstück Trianon in Höhe von M. 169 000 u. M. 6000 Pfannenzins-Hypoth. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. ――――――――――――=